Donnerstag der 4. Woche der Fastenzeit
Erste Lesung Exodus 32:7-14
Die heutige Lesung lädt uns ein, innezuhalten und uns ehrlich mit dem Zustand unseres Herzens auseinanderzusetzen. Die Lesung aus Exodus erinnert uns daran, wie leicht das menschliche Herz abschweift und Sicherheit oder Befriedigung in dem sucht, was greifbar, kontrollierbar oder vertraut ist – goldene Kälber, die wir selbst gemacht haben. Diese Versuchung ist uns nicht fremd. Diese Götzen können subtil sein: Erfolg, Bequemlichkeit, Selbstbild oder sogar bestimmte Beziehungen. Wir neigen dazu, uns falsche Götter zu formen, die unseren Wünschen entsprechen: das Idol des Erfolgs, das ständige Leistung verlangt, das Idol der Kontrolle, das sich vor der Hingabe fürchtet, das Idol des Vergnügens, das unseren geistlichen Hunger betäubt, oder das Idol des Selbst, das sich jeder Form der Umkehr widersetzt. Diese Götzen sind nicht nur äußere Ablenkungen – sie wohnen tief in uns und nehmen auf subtile Weise den Platz Gottes in unseren Prioritäten, Neigungen und Entscheidungen ein. Die Fastenzeit ist eine gnadenreiche Gelegenheit, diese Götzen mit Demut und Mut zu benennen und zu erkennen, wie sie unsere Sichtweise verzerrt und unsere Herzen verhärtet haben. Die Fastenzeit lädt uns ein, diese falschen Götter zu benennen, zu erkennen, wo wir Wahrheit gegen Illusion eingetauscht haben, und sie loszulassen. Auf diese Weise schaffen wir wieder Raum für den Gott, der sein Volk nicht im Stich lässt, der uns zurückruft, nicht um zu strafen, sondern um wiederherzustellen. In der Fastenzeit geht es darum, den Platz Gottes in unserem Leben wiederherzustellen, indem wir die Götzen entfernen, die wir in unserem Herzen geschaffen haben.

Don Giorgio