GESCHICHTE – Stifter

Der Diener Gottes, Pfarrer Johannes Schneider, Gründer der Kongregation

„Ich segne Euch von ganzem Herzen, ich werde immer bei Euch sein.“

[Diener Gottes, Pfarrer Johannes Schneider]

Die Kongregation der Marienschwestern von der Unbefleckten Empfängnis wurde in Breslau gegründet, dank der Initiative von Pfarrer Johannes Schneider. Er gehörte zu jenen Menschen, die durch ihr soziales Engagement die wachsenden Probleme eines Systems, das die Verderbtheit der Schwachen begünstigt, verhindern oder wenigstens verringern wollte. Ein Beispiel für ihn waren seine Zeitgenossen: Adolf Kolping in Köln, Eduard Mueller in Berlin oder Wilhelm Ketteler in Mainz.  

Pfarrer Schneider stammte aus Dittmannsdorf (Mieszkowice)  in Schlesien; er wurde am 11. Januar 1824 in einer armen Bauernfamilie geboren. Nachdem der Heimatpfarrer ihm den Abschluss des Gymnasiums in Nysa (Neisse) ermöglicht hatte, wollte Johannes Schneider Priester werden.  So wurde er nach Abschluss seines theologischen Studiums in Wrocław (Breslau) zum Priester geweiht. Seine soziale Offenheit und seine Sensibilität für die Armen veranlassten den Bischof, ihn mit der Aufgabe zu betrauen, einen Verein zu gründen, der sich um die oft sehr jungen und unerfahrenen Mädchen kümmert, die von Gewalt und Demoralisierung bedroht waren. Der von ihm gegründete Marienverein entwickelte sich im Laufe der Zeit zur religiösen Kongregation der Marienschwestern von der Unbefleckten Empfängnis (v.d.U.E.).

Die hohen Anforderungen, die an die Schwestern und Mitarbeiter gestellt wurden, und die nach wie vor instabile Rechtslage des Vereins brachten viel Unsicherheit in die kleine Gemeinschaft. Auf wundersame Weise erhielt der Verein jedoch noch vor dem Tod von Pfarrer Schneiders, d.h. am 7.12.1876, die Erlaubnis der staatlichen Behörden zur Fortführung ihrer Tätigkeit, während viele andere Kongregationen und Orden in der Zeit des Kulturkampfes nicht mehr wirken durften bzw. das Land verlassen mussten.  

 

Der Stifter hinterließ nach seinem Tod nur eine Gemeinschaft von 9 Schwestern, und aus diesen bescheidenen Anfängen wurde unsere Kongregation geboren. Der Stifter musste viele Schwierigkeiten überwinden, aber in seiner heroischen Liebe  ließ er sich nie durch Verleumdung und Undankbarkeit entmutigen. Sein Leben war geprägt von großer Einfachheit, Armut und vor allem von einem unerschütterlichem Gottvertrauen auf. 

Sein Wille – ein Versprechen: „Ich werde immer bei euch sein“ spüren wir bis heute deutlich.  

Am 16. Mai 2001 begann der Seligsprechungsprozess unseres Stifters, des Dieners Gottes, Pfarrer Johannes Schneider, in Wrocław.