Allerheiligen /Allerseelen

Allerheiligen /Allerseelen

Für viele von uns ist der Beginn des Novembers eine besondere Zeit des Gedenkens an die Verstorbenen. Wir besuchen Friedhöfe, zünden Kerzen an und beten für die Seelen der Verstorbenen. Jeder von uns hat sicherlich jemanden, der „auf der anderen Seite“ steht. In der Regel handelt es sich um Menschen, die uns während ihres irdischen Lebens etwas Gutes getan haben. Ich denke, wir können diese wichtige Zeit auf mindestens eine weitere Weise feiern. Am Fest Allerheiligen wollen wir unserer Verstorbenen gedenken und versuchen, in unserem Leben nach Spuren ihrer Heiligkeit zu suchen. Lasst uns nach dem Guten suchen, das unsere verstorbenen Angehörigen, unsere Mitschwestern und Verwandten für uns getan haben und was noch in uns lebt. Möge unser Gebet für die Verstorbenen auch eine Danksagung für die Spuren der Heiligkeit sein, die sie auf der Erde hinterlassen haben.

Sr. Sybilla

Novene, 4. Woche

Novene, 4. Woche

Die Worte des heutigen Evangeliums offenbaren uns die Kraft des Wachstums eines Senfkorns.

Ein solches Senfkorn war die Priesterweihe des Dieners Gottes Johannes Schneider, die er von Kardinal Melchior von Diepenbrock erhielt.

Der Oberhirte der Diözese Breslau wollte Mitte des 19. Jahrhunderts eine religiöse Erneuerung in Schlesien herbeiführen. Er wollte den Aufbau des Reiches Gottes auf das Lebenszeugnis von Menschen stützen, die sich Gott geweiht haben. In seiner Predigt zur Priesterweihe 1849 ermutigte er die neu geweihten Priester, dem Beispiel des heiligen Johannes des Täufers zu folgen und das Wort Gottes in Reinheit und Treue zu ihrer priesterlichen Berufung zu bekräftigen, wie sie auf ihren Kanzeln verkündeten.

Kardinal Diepenbrock erwartete viel von seinen Priestern. Er wollte, dass sie gemeinsam mit den Gläubigen die geistigen Güter vermehren. Während seines Wirkens in Schlesien, das nach den napoleonischen Kriegen aller Klöster beraubt worden war, nahmen die Borromäerinnen, die Schulschwestern von Notre Dame, die Franziskanerinnen, die Barmherzigen Schwestern des heiligen Vinzenz von Paul, die Grauen Brüder wieder ihr Wirken auf und auch die Franziskaner ließen sich erneut auf dem St. Annaberg nieder.

Der Diener Gottes Johannes Schneider feierte seine Primizmesse am Tag nach seiner Priesterweihe, d.h. am 2. Juli 1849. Vor der Reform des liturgischen Kalenders war dieser Tag das Fest der Heimsuchung der Heiligen Jungfrau Maria. Er feierte seine Primizmesse nicht in seiner Heimatgemeinde in Riegersdorf (Rudziczka), da der Pfarrer der Gemeinde, Pfarrer Anton Hoffmann, sein Wohltäter, 1847 plötzlich verstorben war, bevor Johannes Schneider ins Alumnat eintrat. Die Pfarrei in Rudziczka wurde nun von einem ihm unbekannten Pfarrer geführt.

Für seine erste Messe wählte er deshalb die Marienkapelle, die sich hinter dem Presbyterium der Kathedrale von Wrocław befindet. Vom Hauptaltar der Kapelle aus blickte der Neupriester auf die Mutter Gottes, die in den Himmel schwebte. Die Zeremonie hatte einen sehr bescheidenen Charakter. An der Feier nahmen seine engsten Verwandten, sein Vater und zwei seiner Schwestern mit ihren Familien teil.  Die Predigt während der Primizmesse hielt sein fünf Jahre älterer Landsmann, Pfarrer Johannes Klein, Vikar aus Scinawa.

Seine erste Pfarrstelle war die Pfarrei St. Nikolaus in Wiązów (Wansen). Pater Józef Sauer, der Rektor des Breslauer Alumnats, kam aus dieser Gemeinde und bat den Diözesanordinarius um einen guten Priester für seine Heimatgemeinde. Und die Wahle fiel auf Pfarrer Schneider. In der Mitte des 19. Jahrhunderts zählte die Gemeinde Wiązów etwa 3500 Gläubige. In der Stadt arbeiteten viele Mädchen in der Zigarrenfabrik. Sie gerieten oft in verschiedene Abhängigkeiten und schlechte Gesellschaft. Pfarrer Schneider versammelte sie in ihrer Freizeit, samstags und sonntags, im Gemeindehaus. Er sorgte für eine angemessene und frohe Unterhaltung und für die Erweiterung ihres religiösen und moralischen Wissens. Er nahm sich auch einer großen Anzahl von Dienstmädchen an, die auf fünfzehn Landgütern zur Gemeinde gehörenden ländlichen Siedlungen arbeiteten. Die jungen Mädchen, die finanziell von ihren Arbeitgebern abhängig waren, unter denen sich auch eine große Gruppe junger Männer befanden, waren moralischen Gefahren ausgesetzt. Pfarrer Schneider wollte sie für ein Leben nach den Sakramenten, die Pflege des Gebets und die Achtung der Würde der Frauen sensibilisieren.

Zusammen mit seinem Gemeindepfarrer, Pfarrer Franz Elpelt, mit dem er sich gut verstand, traf er sich auch regelmäßig mit den Eltern und Erziehungsberechtigten von Schulkindern. Er sprach zu ihnen über die moralischen Gefahren, denen junge Menschen beim Aufwachsen ausgesetzt sind. Er arbeitete mit dem Kantor des örtlichen Kirchenchors zusammen und ermutigte begabte junge Sängerinnen und Sänger, an den Proben und der Vorbereitung der Messen in der Pfarrkirche teilzunehmen.

Nach zweijähriger Tätigkeit in Wiązów wurde Pfarrer Schneider am 9. September 1851 als Vikar in die Pfarrei der Heiligen Jungfrau Maria auf dem Sande in Wrocław (Breslau) versetzt.

Sr.M. Elżbieta Cińcio

Visitation der Deutschen Provinz

Visitation der Deutschen Provinz

Die kanonische Visitation der Generaloberin in der Deutschen Provinz ist für den ganzen Monat November geplant. Die jüngsten Einschränkungen durch die Corona Pandemie haben die Pläne für die Besuche in der Kongregation stark verändert. Wir hoffen, dass es dieses Mal möglich sein wird, jede Gemeinschaft und jede Schwester zu treffen und auch mit unseren Mitarbeitern in Kontakt zu kommen. Dies ist eine besondere Zeit für die Generaloberin, aber auch für die Schwestern in der Deutschen Provinz. Wir ermutigen alle Schwestern der Kongregation und unsere Freunde, für die Anliegen der Schwestern der Deutschen Provinz und für eine gesegnete Zeit der Visitation zu beten.

Generalat SMI

Dann ist die Mission erfüllt

Dann ist die Mission erfüllt

Die Mentalität, das Gute, das wir haben, zu teilen, sollte eine ständige Aufgabe sein. Denn in Wirklichkeit ist die Dimension des Teilens eine feste Bedingungl jedes Gutes, das wir erhalten. Wenn wir nicht teilen, stagniert das Gute in uns, und es verliert seine „göttliche“ Natur. Es verwandelt sich in Egoismus. Um also das Maximum aus allem, was wir bekommen, herauszuholen, müssen wir nur Kanäle sein. Kanäle des Guten und nicht Blockaden oder Mauern der Abwehr und des Behalten wollens. Wir müssen es zu allen um uns herum fließen lassen. Dann ist die Mission erfüllt.

Don Giorgio

Nowenna tydzień trzeci

Nowenna tydzień trzeci

Im Evangelium Lk 12, 35-36 weist Jesus seine Jünger an: Legt euren Gürtel nicht ab und lasst eure Lampen brennen. Seid wie Menschen, die auf die Rückkehr ihres Herrn warten, der auf einer Hochzeit ist, und die ihm öffnen, sobald er kommt und anklopft.

Der Diener Gottes Johannes Schneider wollte sich so gut wie möglich auf seine Begegnung mit Christus vorbereiten, als er die Priesterweihe empfing. Nachdem er am 20. September 1845 seine Reifeprüfung am Carolinum in Nysa bestanden hatte, ging er zusammen mit 13 Klassenkameraden zum Studium nach Breslau (Wrocław). Nur einer von ihnen entschied sich für ein Medizinstudium, die anderen schrieben sich für Theologie ein.

Zu Zeiten unseres Stifters musste ein Priesteramtskandidat, wenn er ins Priesterseminar eintreten wollte, zunächst seine theologischen Studien als Laie absolvieren. Die Universität Breslau verfügte über eine Katholisch-Theologische Fakultät, an der im akademischen Jahr 1845/46 199 Studenten studierten, natürlich nur Männer, und eine Evangelisch-Theologische Fakultät mit 72 Studenten. Die Studenten wohnten in Privatunterkünften. Johannes Schneider mietete sich bei der Heilig-Kreuz-Kirche in einem Mietshaus ein. Er litt sehr unter der Kälte, da er dort mit einem Freund in einem ungeheizten Zimmer wohnte. Um sich ein wenig zu erwärmen, steckten sie einen Kerzenstummel in den Herd. Als die Vermieterin dies bemerkte, begann sie, auf eigene Kosten den Herd für sie etwas zu heizen.

Drei Jahre lang, von 1845 bis 1848, studierte er theologische Fächer und leistete als Freiwilliger seinen Militärdienst im 11. Grenadierregiment in Breslau.  Er nutzte seine militärische Erfahrung während der Revolution, die am 6. März 1848 in Breslau im Zusammenhang und in Solidarität mit den sozialen Bewegungen und der Märzrevolution in Frankreich und Österreich ausbrach. In Breslau kam es zu blutigen Zusammenstößen mit den revolutionären Einwohnern der Stadt. Die Zusammenstöße waren linker und antiklerikaler Natur. Während der Unruhen griffen die Revolutionäre die Wohnungen von Mitgliedern des Domkapitels an. Johannes Schneider organisierte eine Gruppe von Kommilitonen, wurde selbst ihr Anführer und verteidigte das bedrohte Breslau gegen die Angreifer. Seine mutige Haltung brachte ihm die Gunst der Mitglieder des Breslauer Kapitels ein, und seine Kollegen verliehen ihm den Titel „Generalissimo“.

Nach dreijährigem Studium an der Universität Breslau trat der Diener Gottes im Oktober 1848 in das Priesterseminar ein, das damals noch Alumnatum hieß und sich an der Stelle befand, an der heute die Erzdiözesanbibliothek steht. Die Priesteramtskandidaten wurden 9 Monate lang in Pastoraltheologie, Liturgie und Askese unterrichtet.

Die Oberen des Alumnats gaben über den Studenten Johannes folgende Stellungnahme ab: „Groß, gesund, mit ausreichendem Talent und zufriedenstellendem Eifer und Verhalten, Charakter fleißig, angenehm – mit gutem Willen, Predigten und Katechismus auch zufriedenstellend“.

Während seiner Zeit im Alumnat erhielt Johannes Schneider sein klerikales Gewand, die Tonsur und die vier niederen Weihen: Ostiariat, Lektorat, Exorzistat und Akolyth und später die drei höheren Weihen: Subdiakonat, Diakonat und Presbyterat. Am 21. Juni 1849 wurde er von Weihbischof Daniel Latussk in der Kirche zum Heiligen Kreuzes zum Diakon geweiht. Mit ihm wurden 38 Seminaristen aus der Erzdiözese Breslau und 4 aus der Erzdiözese Olomouc geweiht.

Die Priesterweihe wurde ihm vom Ordinarius der Erzdiözese Breslau, Fürstbischof Melchior von Diepenbrock, am 1. Juli 1849 in der Kirche zum Heiligen Kreuz gespendet. Für Pfarrer Schneider war der Tag seiner Priesterweihe der wichtigste in seinem Leben. Für ihn war es der Tag, an dem er nach mehreren Jahren der Vorbereitung seinem Meister im Sakrament des Priestertums folgte. Auf diesen feierlichen Moment wurde er durch schwierige Ereignisse vorbereitet, die von materieller Armut geprägt waren und große Selbstverleugnung und Treue zu seiner Lebensberufung erforderten.

 

Wie sehe ich die schwierigen Ereignisse in meinem Leben?  Bereiten sie mich auf meine Begegnungen mit Christus vor?

Sr.M. Elżbieta Cińcio