Praxis für Psychotherapie doM

Praxis für Psychotherapie doM

Die Praxis für Psychotherapie DoM ist ein Ort, wo Sie über Probleme und Schwierigkeiten sprechen können, die Ihnen die Kraft und die Lust zu leben wegnehmen.

Es ist ein Ort, an dem Sie Iher Würde erfahren, Ihre Schönheit entdecken und spüren können, dass Sie geliebt werden.

Es ist ein Ort, an dem Maria, unsere Patronin, die Tränen abwischt und sich über jede menschliche Geschichte beugt.

Es ist ein Ort, an dem Maria auf besondere Weise anwesend ist, neben mir und der Person, die  gerade kommt. Ich bin dankbar, dass SIE selbst, durch meine Vorgesetzten, mir das Vertrauen geschenkt und mich mit dieser Aufgabe betraut hat und nicht eine andere. Ich weiß, dass jede Person, die zu dem Treffen kommt, nicht zufällig hier ist. Das gibt mir viel Zuversicht, dass dies der rechte Zeitpunkt ist.

Die Praxis ist ein Ort der Begegnung mit viel ZEIT. Zeit, die oft voller Gefühle, Emotionen, Erinnerungen ist, in der alles wieder lebendig und real wird, in der man sich selbst erleben kann. Jeder Schmerz ist eine Erfahrung, die in die Tiefe dringt. So oft kämpfen wir dagegen an, weil es unerträglich ist. Aber die Zeit, die wir uns mit diesem Schmerz auseinander setzen, hilft, ihn zu akzeptieren, hilft, sich selbst zu erfahren.

Sich selbst in einer schwierigen Situation zu erleben, heißt zu erfahren, dass ICH BIN, während alles um einen herum auseinanderfällt, zusammenbricht, heißt, eine tiefe Unterstützung zu spüren, auch wenn es um einen herum nichts Stabiles gibt. Es geht darum, Ihr tiefstes Wesen im Innern zu berühren, das stabil, ruhig und sicher ist, trotz der Härte und der verschiedenen turbulenten Gefühle im Außen. Dieser Schmerz ist oft ein hilfreicher Weg, um mit sich selbst ins Reine zu kommen.

Als Ordensfraun kann ich nicht anders, als zu schreiben, dass dieses tiefste Ort, der heilige Ort in uns ist, wo Gott wohnt. Die Zeit, in der wir bei unserem eigenen Schmerz sind, in der wir ihn, manchmal bis in die Tiefe, wahrhaftig und lebendig erleben, erlaubt uns, uns selbst zu begegnen. Sie erlaubt uns, alle Schichten abzuschälen, die wie Staub das Schönste in uns bedeckt haben. Die Schicht der Erwartungen der anderen an uns, der unerfüllte Hoffnungen, alle Gefühle, die heute so und morgen anders sind, böse Worte über uns, Unrecht… Wir fangen an, uns selbst in Wahrheit zu betrachten, wir fangen an, unsere Schwächen zu sehen, die uns dann keine Angst mehr machen, wir fangen an zu sehen, dass alles, was wir haben, ein Weg zu Gott ist. Wir beginnen, uns darüber zu freuen, so wie wir sind, mit unseren Wunden.

Schmerz und die Zeit, um mit diesem Schmerz zu sein, um in die Tiefe unseres Selbst zu gelangen.

Schwierige Erfahrungen, gut gelebt, hinterlassen oft die schönsten Spuren.

Wir erleben die Zeit der Osterfreude, Jesus streckt seine verwundeten Hände aus, zeigt uns Seine durchbohrte Seite; diese Wunden sind die Liebe selbst.

Das ist meine Arbeit, mein Dienst – ich bin bei einem anderen Menschen in seinem Schmerz, seinen Sorgen, seinem Kummer.

 

Sr. M. Dominika

Lasst euch mit Gott versöhnen

Lasst euch mit Gott versöhnen

Einheit erhalten und vertiefen

Im letzten Monatsvortrag haben wir darüber gesprochen, dass Einheit keine äußerliche Angelegenheit ist, sondern eine innere Beziehung, die die Menschen miteinander verbindet. Wir haben gesehen, dass eine solche Beziehung immer wieder erneuert und vertieft werden muss. Deswegen wurden wir von Sr. Sybilla daran erinnert, wachsam zu sein, um diese Einheit zu erhalten und zu vertiefen. Heute wollen wir darüber nachdenken, wie dies konkret geschehen kann: die Einheit erhalten und vertiefen.

 

Bekehre uns … (GL 266)

In der österlichen Bußzeit – bei uns gängig als Fastenzeit bezeichnet – liegt für viele der Schwerpunkt auf Fasten und Verzicht. Das ist sicher auch nicht schlecht. Doch die Liturgie legt uns einen anderen Schwerpunkt nahe: eine Zeit der Bekehrung und Versöhnung. Wenn wir mit dem Aschenkreuz bezeichnet werden, spricht der Priester: Bekehrt euch und glaubt an das Evangelium! Und in der 2. Lesung am Aschermittwoch haben wir die Mahnung des Apostels Paulus gehört: Lasst euch mit Gott versöhnen (2 Kor 5,20ff).

Das soll heute unser Thema sein: Versöhnung als ein Baustein der Einheit.

 

Verletzliche Beziehungen

Wie schnell Beziehungen im Alltag angegriffen oder sogar zerstört werden, kennen wir aus eigener Erfahrung. Rechthaberei, Egoismus, Eifersucht, Streit … verändern die Beziehungen und zerstören oft die Einheit. Das gilt für die Beziehungen untereinander wie auch für die Beziehung zu Gott.

 

Erlebte Sünde

Was ist Sünde? Das haben wir als Kinder im Beichtunterricht gelernt. Und anhand der 10 Gebote wurden konkrete Beispiele genannt: den Eltern nicht gefolgt, den anderen gehauen, ihm etwas weggenommen, gelogen …

Wie ist Sünde? Das haben wir im Beichtunterricht leider nicht gelernt. Doch im alltäglichen Leben haben wir es zu spüren bekommen. Wenn wir jemanden angelogen haben, sind wir ihm aus dem Weg gegangen. Das Wort Sünde und das Wort absondern haben den gleichen Wortstamm. In der Sünde wird die Einheit mit Gott sowie in deren Folge auch die Einheit untereinander zerstört. Die Geschichte der ersten Menschen (Adam und Eva, Kain und Abel) in Gen 3 und 4 sind ein eindrucksvolles Beispiel für die Zerstörung der Einheit. Und seit dem ersten Sündenfall müssen wir uns auseinandersetzen mit der Macht des Bösen. Um so wichtiger dann die Mahnung des Apostels, sich mit Gott und damit auch untereinander zu versöhnen.

 

Nicht vergessen, aber vergeben

Sie kennen sicher die Redewendung: vergeben und vergessen. Ich kann dieser Redewendung nicht zustimmen. Sicher gibt es Dinge, die ich dann nach der Versöhnung auch vergessen kann. Aber viele Dinge kann ich sicher nicht vergessen. Doch ich muss sie auch nicht vergessen. Versöhnung bietet mir eine neue Lebensqualität, die vorausgegangenen Streit und Verletzungen einschließt und überbietet. Ja, ich weiß, dass du mir wehgetan hast. Aber meine Liebe zu Dir ist größer als alle Schuld. Das ist Versöhnung.

 

Gott will Versöhnung

Wie oft erzählt die Hl. Schrift davon, dass wir Menschen uns von Gott abgewandt und den Bund mit ihm gebrochen haben. Im Alten Testament hat sich das Volk Israel immer wieder von Gott abgewandt und ist fremden Götzen nachgelaufen. Das eindrucksvollste Beispiel für Gottes Bereitschaft zur Versöhnung finden wir im Neuen Testament im Gleichnis vom verlorenen Sohn (Lk 15). Die verloren gegangene Einheit zwischen Vater und Sohn beantwortet der Vater mit seinen ausgebreiteten Armen. So geht Versöhnung. Gottes Liebe ist stärker als unsere Schuld. Daher die Aufforderung des Apostels Paulus: Lasst euch mit Gott versöhnen (2 Kor 5,20).

 

Zerschnitten und zusammengeknotet

Zum Schluss möchte ich Ihnen noch eine wunderbare Erfahrung mitgeben, die Menschen machen können, wenn sie zur Versöhnung bereit sind. Diese Erfahrung kann man am schönsten bildlich darstellen. Zwei Kinder sitzen im Abstand von 3 Metern entfernt. In der Hand halten beide eine Schnur als Zeichen ihrer Beziehung (Freundschaft). Auf einmal kommt ein Streit. Einer von beiden schneidet mit einer Schere die Schnur durch. Doch beide versöhnen sich wieder, und die Schnur wird wieder zusammengeknotet. Das geschieht mehrere Male. Ich habe dies häufig im Beichtunterricht den Kindern gezeigt und die Frage gestellt: Hat sich etwas verändert? Beim ersten Mal haben die Kinder noch nichts bemerkt. Doch bald konnten sie feststellen: durch die zahlreichen Knoten sind beide Kinder näher zusammengerückt.

So geht Versöhnung: Menschen rücken näher zusammen – untereinander und mit Gott.

 

So ist Versöhnung

 

Wie ein Fest nach langer Trauer,
wie ein Feuer in der Nacht.
Ein offnes Tor in einer Mauer,
für die Sonne auf gemacht.
Wie ein Brief nach langem Schweigen,
wie ein unverhoffter Gruß.
Wie ein Blatt an toten Zweigen
ein-ich-mag-dich-trotzdem-Kuss.

Ref.: So ist Versöhnung,
so muss der wahre Friede sein.
So ist Versöhnung,
so ist vergeben und verzeihn. (2x)

Wie ein Regen in der Wüste,
frischer Tau auf dürrem Land.
Heimatklänge für vermisste,
alte Feinde Hand in Hand.
Wie ein Schlüssel im Gefängnis,
wie in Seenot – Land in Sicht.
Wie ein Weg aus der Bedrängnis
wie ein strahlendes Gesicht.

Wie ein Wort von toten Worten Lippen,
wie ein Blick der Hoffnung weckt.
Wie ein Licht auf steilen Klippen,
wie ein Erdteil neu entdeckt.
Wie der Frühling, der Morgen,
Wie ein Lied wie ein Gedicht.
Wie das Leben, wie die Liebe,
Wie Gott selbst das wahre Licht

 

Prälat Dr. Stefan Dybowski

 

10.03.2021   Monatsvortrag Kloster St. Augustinus, Berlin-Lankwitz

 

Der Gute Hirte

Der Gute Hirte

Ihre Beziehung zu Gott, Ihrem Schöpfer, bestimmt Ihr Leben. Das beginnt mit Ihrer Vorstellung von Ihrer Beziehung zu Ihrem Schöpfer. Die gesunde und glückliche Beziehung zu Gott hilft, ein sinnvolles Leben aufzubauen. Gesunde Beziehung im Sinne der Abwesenheit von Angst und der Präsenz von Vernunft in Ihrer Beziehung. Und glücklich im Sinne der Abwesenheit von Heuchelei und der Anwesenheit von Wahrhaftigkeit. Eine gesunde Beziehung beginnt mit einem gesunden Konzept. Der Gute Hirte ist ein schönes und gutes Konzept, auf dessen Grundlage Sie eine gesunde und glückliche Beziehung zu Ihrem Schöpfer entwickeln können.

Don Giorgio

Im Gespräch  mit unserer Schwester Franziska

Im Gespräch mit unserer Schwester Franziska

Wie an jedem Tag, habe ich auch heute  unsere Schwestern,

die auf dem Pflegebereich leben – besucht.

Ja und da kam es zu einem so schönen Gespräch  mit unserer Schwester Franziska und dieses möchte ich nicht für mich allein behalten.

Schwester Franziska ist ja 95 Jahre alt  (von ihrer Geburtstagfeier im Oktober 2020 hatte ich berichtet.)

Als ich mich heute zu ihr setzte, sagte sie mir: „Wissen Sie, an wen ich gerade gedacht habe – meine Antwort – na das kann ich doch nicht wissen, denn ich kann doch keine Gedanken lesen.

„Also liebe Schwester Oberin – ich habe an die Mutter Roswitha gedacht. Sie war doch damals unsere Generaloberin, als wir in den fünfziger Jahren ins Kloster kamen“.

Ich sagte: ich habe sie nur einmal gesehen, aber schon viel von ihr gehört – die meisten Schwestern sagen – sie ist sehr streng gewesen.

Schwester Franziska wieder – nein – so war das nicht – sie ist den geraden Weg gegangen. Sie musste doch erst Ordnung machen. Die Schwestern waren nach der Flucht überall verstreut und sie hat sie dann zusammen gesucht.

Wissen Sie – sie wirkte streng und auch stolz  – aber das Herz war warm.

Wir konnten uns schon mit ihr sehen lassen.

Der Heilige Geist hat sie geführt – sonst hätte sie das doch alles nicht geschafft.

In ihrer Strenge hat man auch immer die Liebe gespürt.

 

Ich bin wirklich sehr beeindruckt von diesem Gespräch, denn überzeugender hätte ich davon nicht hören können.

 

Schwester M. Felicitas

vom Klosterberg in Cochem

Unsere Fähigkeit zu lieben ist ein großes Geschenk

Unsere Fähigkeit zu lieben ist ein großes Geschenk

Unsere Fähigkeit zu lieben ist ein großes Geschenk. Diese Gabe kann zu einer Gnade werden, wenn wir aufrichtig lieben. Liebe wird unaufrichtig, wenn wir selbst das Objekt unserer Liebe werden. Es ist also wichtig, unsere Liebe zueinander nicht unaufrichtig werden zu lassen. Wir müssen über unsere Beziehungen und unser Verhalten wachen, um sicherzustellen, dass unsere Liebe aufrichtig ist. Gewohnheit und Hektik können die Richtung Ihrer Liebe zu sich selbst drehen. Lassen Sie nicht zu, dass der Gedanke an viele Dinge das Wichtigste zerstört. Seien Sie für Ihre Umwelt eine Gnade mit aufrichtiger Liebe.

Don Giorgio