Jan. 25, 2022 | GESCHICHTE, NACHRICHTEN
Lionja
1974 bat Bischof Cotey um drei Schwestern für eine weitere Missionsstation in Lionja, die ebenfallls im Bistum Nachingwea lag. Im Dezember 1974 beschloss die Generalleitung, diese Station zu übernehmen.
1976 trafen drei neue polnische Missionsschwestern in Tansania ein und fuhren zuerst nach Kilimarondo, um sich zu akklimatisieren. Bei ihrer Ankunft in Lionja Anfang März 1976 waren die vorgesehenen Gebäude jedoch noch nicht hergerichtet. Daher musste man kurzfristig umdisponieren, und die Schwestern gingen nach Nanjota.
Nanjota
Nanjota lag 150 Kilometer von Kilimarondo entfernt. Am 29. März 1976 entstand hier die zweite Niederlassung der Kongregation in Tansania, zu der anfangs drei Schwestern gehörten. Die Station der polnischen Salvatorianer, in der die Schwestern lebten, bestand aus einem großen Haus, einem Wirtschaftsgebäude mit Ställen für Schweine und Kleinvieh und einem Garten mit zahlreichen Obstbäumen. Die Bevölkerung wohnte in einfachen Lehmhütten, die mit Gras und Blech bedeckt waren. Ihre Feuerstellen befanden sich außen vor den Hütten. Nicht alle Einwohner verfügten über Betten und Küchengeräte. Im Unterschied zu Kilimarondo war das Wasser hier knapp, es musste gesammelt und von weither herangeholt werden und war oft verschmutzt. Auf Dem Gelände der Missionsstation gab es Tanks zum Sammeln des Regenwassers sowie einen Brunnen.
In Nanjota arbeiteten die Schwestern ebenso wie in Kilimarondo auf den Gebieten, auf denen die Kongregation seit Jahrzehnten in Europa tätig war: Sie leiteten einen Kindergarten, unterrichteten die Frauen in Näharbeiten, kümmerten sich um die Kirche und betreuten ein kleines Krankenhaus mit 30 Betten und Behandlungsräumen für ambulante Patienten. In Nanjota war vor allem die Geburtshilfe von Bedeutung, daher führten die Schwestern eine Entbindungsstation.
Ende der 70er-Jahre waren in Nanjota ebenso wie in Kilimarondo nur zwei Schwestern, wodurch die Fortsetzung der Missionsarbeit infrage gestellt wurde. Bis Mitte 1984 stieg ihre Zahl jedoch auf vier.
Am 13. Oktober 1978 schloss die Diözese Nachingwea mit der Kongregation einen Vertrag. Sie stellte den Schwestern die beiden Stationen in Kilimarondo und Nanjota für die Missionsarbeit zur Verfügung, zahlte den dort tätigen Schwestern eine finanzielle Unterstützung und sorgte für ihre medizinische Behandlung, solange sie sich in Tansania aufhielten.
Die Generalökonomin Schwester M. Notburga organisierte von Deutschland aus die Unterstützung der Mission. In Containern schickte sie die verschiedensten Gebrauchsgegenstände nach Tansania. Die Frauengemeinschaft in Wenden ließ den Missionsstationen mehrere Jahre lang den Erlös eines Basars zukommen.
Noviziat
Die Postulantinnen, die anfangs in Kilimarondo gewesen waren, wurden 1990 in Nanjota betreut. Die Schwesterngemeinschaft sorgte zum Teil selbst für ihre Ernährung, indem sie Gemüse anbaute und Geflügel und Schweine hielt.
In Nanjota wurde auch das afrikanische Noviziat eröffnet. Am 7. Dezember 1990 wurden die ersten vier einheimischen Novizinnen eingekleidet. Schwester M. Konsolata Wilma wurde als Novizenmeisterin eingesetzt.
Am 8. Dezember 1992 legten drei afrikanische Novizinnen ihre erste Profess ab. Die Generaloberin Mutter M. Angela kam eigens nach Afrika, um sie entgegenzunehmen. Bischof Magnus Mwalunyungu hielt persönlich das Festhochamt, weil es die erste Profess von Marienschwestern in Afrika war.
Von 1990 bis 1998 wurden 22 Novizinnen in Tansania eingekleidet, und 15 afrikanische Schwestern legten Profess ab.
Mit der Eröffnung der neuen Niederlassung in Chikukwe wurde 1998 das Noviziat dorthin verlegt.
Hausoberinnen
Ewangelista Dąbrowska 05.03.1976 –
Viannea Parchatko 01.06.1986 –
Miriam Kusek 08.12.1994 –
(Johannes Mertens, „Aus der Geschichte der Kongregation der Marienschwestern von der Unbefleckten Empfängnis“, Band 2, S. 628-630)
Jan. 22, 2022 | POSITIVE IMPULSE
Schuldzuweisungen sind ein Akt der Verzweiflung und des Mangels an Intelligenz. Wenn etwas schief geht, ist es wichtig herauszufinden, wie man es beim nächsten Mal vermeiden kann, anstatt jemandem die Schuld für das Geschehene zu geben. Schuldzuweisungen sind eine nutzlose Handlung, da Sie versuchen, in der Vergangenheit zu bleiben, anstatt vorwärts zu gehen. Schuldzuweisungen verschließen unser Herz und vergiften zwischenmenschliche Beziehungen. Isolieren Sie sich bei einem Misserfolg nicht, sondern bauen Sie gemeinsam mit den anderen für ein besseres Gelingen in der Zukunft. Seien Sie nicht dumm, anderen oder sich selbst die Schuld für etwas zu geben, das bereits passiert ist. Seien Sie intelligent genug, um den Weg durch das Scheitern hindurch zu sehen, indem Sie sich an den Händen halten und nicht mit dem Zeigefinger auf andere zeigen.
Don Giorgio
Jan. 20, 2022 | GESCHICHTE, NACHRICHTEN
Vorbereitungen
Dem Beschluss des Generalkapitels von 1969 entsprechend, bemühte sich die Generaloberin Mutter M. Gertrud um die Gründung einer Missionsstation. Da die Kongregation keine Erfahrung auf diesem Gebiet besaß, setzte sie sich mit dem Orden der Salvatorianer in Verbindung, der in Afrika tätig war. Daraufhin besuchte im September 1971 der Missionsbischof Pater Arnold Cotey aus Tansania das Generalat. Ihn begleiteten der Missionsprokurator der Salvatorianer und ein Generalassistent dieses Ordens. Man einigte sich darauf, dass Marienschwestern nach Kilimarondo in eine Missionsstation der Salvatorianer kommen sollten, die zu Bischof Coteys Diözese Nachingwea gehörte. Kilimarondo lag südlich des Äquators. Der Ort war auf drei Seiten von nicht sehr hohen Bergen umgeben. Im Vergleich mit anderen Gegenden des Landes besaß er den Vorteil, dass ausreichend Trinkwasser zur Verfügung stand. Die Missionsstation bestand aus einer Kirche, zwei Missionshäusern, Wirtschaftsgebäuden, einem Internat und einem Katechistenhaus. Sie hatte auch eine Schule und ein Krankenhaus besessen, die aber kurz zuvor der Staat übernommen hatte.
Im Bistum Nachingwea war die Meinung über die Schwestern geteilt. Manche Priester meinten, man brauche sie nicht.
Eröffnung in Kilimarondo
Die ersten beiden Schwestern trafen im Dezember 1972 in Tansania ein. Das Weihnachtsfest verbrachten sie bei einer Schwesterngemeinschaft in Daressalam und nahmen am 28. Dezember 1972 ihre Arbeit in Kilimarondo auf, wo die Pfarrei von einem afrikanischen Priester betreut wurde. Am 18. Februar 1973 kam eine dritte Schwester nach. Eine der Missionarinnen hatte sich an der Katholischen Universität in Lublin mit Sprachkursen in Englisch und Swahili und anderen Kursen auf die Mission vorbereitet. Die beiden anderen Schwestern machten den Sprachkurs in Tansania.
Die Schwestern wohnten in einem massiven, einstöckigen Gebäude, das zur Missionsstation der Salvatorianer gehörte. Ein solches Haus war am Ort ungewöhnlich, denn die Bevölkerung lebte in Lehmhütten. Jede Schwester hatte ein eigenes Zimmer im Obergeschoss; ein vierter Raum diente als Gästezimmer. Das Haus besaß elektrisches Licht, fließendes Wasser und war an die Kanalisation angeschlossen. Die Schwestern schliefen unter Moskitonetzen, die auch alles krabbelnde Ungeziefer fernhalten sollten.
Arbeitsgebiete
Die Schwestern arbeiteten auch in Afrika auf den für die Kongregation klassischen Arbeitsgebieten. Eine Schwester erteilte Religions- und Handarbeitsunterricht in der Schule und gab den Frauen Nähunterricht. Eine andere Schwester versorgte die ambulanten Patienten, die Sakristei und die Kirchenwäsche. Die dritte Schwester unterrichtete Frauen in Hauswirtschaft und leitete die afrikanischen Mitarbeiter an. Im Laufe der 70er-Jahre richtete man auf der Station einen Kindergarten ein. In einiger Entfernung von der Station wurde ein Haus im Busch gebaut, das als Nähschule für die Frauen diente, die in seiner Nähe wohnten.
Bischof Arnold Cotey zeigte sich mit den Marienschwestern sehr zufrieden. Man plante die Übernahme einer weiteren Station an einem Arbeitsort der Salvatorianer. Es waren jedoch zu wenige Schwestern in Afrika. In Kilimarondo befanden sich 1978 nur noch zwei Schwestern.
Damit war die Besetzung zu gering. Weil in der 1976 eröffneten zweiten Niederlassung in Nanjota die Situation gleichermaßen ungünstig war, sprach sich das Zwischenkapitel 1978 in Rom für eine Beendigung des Missionseinsatzes aus. Die dazu erforderliche Entscheidung konnte allerdings nur ein Generalkapitel treffen. Das nächste Generalkapitel im Jahre 1981 beschloss jedoch, die Mission in Tansania trotz der personellen Schwierigkeiten weiterzuführen. Mitte der 80er-Jahre waren wieder drei Schwestern in Kilimarondo.
Afrikanische Kandidatinnen
In den 80er-Jahren zeigten immer mehr junge Afrikanerinnen Interesse an der Kongregation. Auch Bischof Pengo befürwortete ein afrikanisches Noviziat. Das Zwischenkapitel beschloss im Jahre 1984 zunächst die Einrichtung eines längeren Postulates in Kilimarondo, da hier einheimische Priester tätig waren, was für die einheimischen jungen Mädchen hilfreich war.
Die Betreuung der Kandidatinnen wurde seitdem zu einer wichtigen Aufgabe der Niederlassung in Kilimarondo. 1988 waren hier bereits 20 Kandidatinnen. Man stellte in diesem Jahr ein neues Haus fertig, in dem sie wohnen konnten. Sie versorgten sich zum Teil selbst durch den Anbau von Mais und Reis.
Als Ort für das Noviziat war Kilimarondo jedoch ungeeignet, denn es lag von der nächsten größeren Stadt Nachingwea über 100 Kilometer entfernt; die Straße war selbst für afrikanische Verhältnisse äußerst schlecht und in der Regenzeit unpassierbar. Daher wurde das Noviziat 1990 in der zweiten Station Nanjota eröffnet.
Schließung
Am 31. Dezember 1991 wurde die Niederlassung in Kilimarondo geschlossen. Die Generaloberin stellte das Haus, das für die Kandidatur gebaut worden war, dem Bischof zur Verfügung.
Hausoberinnen
Aldona Płazek 28.12.1972 –
Konsolata Wilma 05.03.1976 –
Innocencja Luks 01.06.1986 – 1991
(Johannes Mertens, “Geschichte der Kongregation der Marienschwestern von der Unbefleckten Empfängnis“, t. 2, s. 622-624).
Jan. 19, 2022 | NACHRICHTEN
Die Johannes-Schneider-English-Medium-School ist eines der größten Ergebnisse unserer Mission in Tansania. Die Schule wird von den Schwestern und weltlichen Lehrern geführt. Vor einigen Jahren wollte die Kongregation unsere apostolische Arbeit mit den Kindern in der Schule in Mwanga ausweiten, und so begann das Bauvorhaben, aber aufgrund einiger Herausforderungen, wie z.B. des Erhalts der Grundstücksurkunde und später der Registrierung bei der Schulverwaltung, dauerte es einige Zeit, bis der Bau beginnen konnte. Wir warteten das Ende des Bauprozesses nicht ab, sondern beschlossen, einen Raum in der Pfarrgemeinde zu mieten, damit wir Kinder für die erste Klasse aufnehmen konnten. Im Januar 2018 hatten wir dann die ersten 25 Schüler, die die Johannes- Schneider-English-Medium-Grundschule besuchen konnten. Dieser eine Raum diente ein Jahr lang sowohl als Unterrichtsraum als auch als Speisesaal. Während dieses einen Jahres wuchs der Bau schnell und auch die Zahl der Kinder stieg und nach kurzer Zeit erhielt die Schule die offizielle Registrierungsnummer und der normale Schulbetrieb konnte beginnen. Die Kinder sind stolz darauf, dass sie in dieser Schule sind, sie sind sehr eifrig und wetteifern beim Lernen, und kein Kind möchte schlechter sein als das andere und das machte die Klasse so lebendig und fröhlich. Wir können sagen, dass diese 25 Schüler das Fundament der Johannes-Schneider-Schule waren und dass sie sogar den Neuankömmlingen ein sehr gutes Beispiel gegeben haben, was dazu führte, dass viele die Schule lieben.
Die Schule wächst jetzt schnell mit fast 300 Schülern und fünf Klassen. Die ersten fünfundzwanzig Kinder sind jetzt in der höchsten Stufe (Klasse fünf). Wie es der Lehrplan in Tansania vorsieht, legen alle Schüler der vierten Klasse in allen Schulen jedes Jahr eine nationale Prüfung ab, um in die nächste Stufe (fünfte Klasse) aufzusteigen. Letztes Jahr hatten wir zum ersten Mal in unserer Schule eine Gruppe von Viertklässlern, die an der nationalen Prüfung teilgenommen haben, und sie haben eine erstaunliche Leistung erbracht, indem sie die Nummer 1 von 89 Schulen in der Gemeinde Mwanga, die Nummer 1 von 567 Schulen in der Kilimanjaro-Region und die Nummer 45 von 3997 Schulen landesweit wurden. Herzlichen Glückwunsch an sie und ihre Lehrer und an alle, die uns (unsere Wohltäter) und die Menschen guten Willens für diese gute Arbeit unterstützen. Durch diese wunderbare Arbeit haben sie Werbung für unsere Schule gemacht, und deshalb erwarten wir, dass ab diesem Jahr viele weitere Kinder aus dem ganzen Land unsere Schule besuchen werden.
Sr. Teresia Mukumu
Jan. 19, 2022 | POSITIVE IMPULSE
Etwas ist für uns so offensichtlich, dass wir denken, es sei auch für alle anderen offensichtlich. Und das kann uns in einen Konflikt mit anderen bringen. Warum ist das für andere nicht offensichtlich? Das ist eine falsche Frage. Die richtige Frage sollte lauten: „Ist es für andere offensichtlich, was für mich offensichtlich ist“? Das bedeutet auch für die umgekehrte Situation; „wenn etwas für mich nicht klar ist“ muss das nicht bedeuten, dass es auch für andere nicht klar ist. Anstatt also in einen Konflikt zu geraten, sollten wir versuchen, ihn auf intelligente Weise zu lösen. Im ersten Fall sollten Sie die Demut und die Geduld haben, zu erklären, und im zweiten Fall sollten Sie die gleiche Fähigkeit haben, zu fragen.
Don Giorgio