Apr. 29, 2025 | Tägliches Brot
Heilige Katharina von Siena, Jungfrau, Kirchenlehrerin
Dienstag der 2. Osterwoche
Erste Lesung Apostelgeschichte 4,32-37
Das Leben in Christus, dem Auferstandenen, wie es in der frühen christlichen Gemeinde in der Apostelgeschichte beschrieben wird, offenbart eine neue Art des Seins in der Welt – eine Art, die geprägt ist von einer tiefen Einheit des Herzens und der Seele und einem radikalen Teilen des Lebens und des Besitzes. Diese Einheit wurde nicht durch äußere Verpflichtungen erzwungen, sondern entsprang ganz natürlich aus der inneren Befreiung, die Christus ihnen durch seine Auferstehung geschenkt hatte. In Christus waren sie von den Fesseln der Selbstsucht, der Angst und der Besitzgier befreit; sie klammerten sich nicht mehr an materielle Dinge als Quelle ihrer Sicherheit oder Identität. Alles, was sie besaßen, war gemeinschaftliches Eigentum, nicht weil sie dazu gezwungen waren, sondern weil die Liebe ihr Verständnis davon, was es bedeutet, zueinander zu gehören, verändert hatte. Ostern ist nicht nur ein Fest des Triumphs Christi über den Tod, sondern eine Einladung, in eine neue Existenz einzutreten, in der persönliche Barrieren überwunden sind, in der Großzügigkeit aus der Fülle der Gnade fließt und in der die Bedürfnisse des anderen zu unseren eigenen werden. Das österliche Leben zu leben bedeutet, aus dem Gefängnis der Selbstbezogenheit befreit zu werden und in eine Gemeinschaft hineingezogen zu werden, in der Christus wirklich lebt, in der wir ihn nicht nur im Brechen des Brotes sehen, sondern auch im Öffnen unserer eigenen Herzen für das Wohl unserer Brüder und Schwestern. Auf diese Weise entfaltet sich Ostern weiterhin im Leben der Kirche und im Leben jedes Gläubigen, der dem auferstandenen Herrn erlaubt, alles neu zu machen. Denken wir darüber nach: Ostern ist der freudige Eintritt in ein neues Leben in Freiheit im auferstandenen Christus, in dem die Herzen vereint sind, der Besitz geteilt wird und die Liebe alle Selbstsucht überwindet.
Don Giorgio
Apr. 28, 2025 | Tägliches Brot
Montag der 2. Osterwoche
Erste Lesung Apostelgeschichte 4,23-31
Die Erfahrung der frühen Kirche in der heutigen Lesung aus der Apostelgeschichte erinnert uns daran, dass das Leben im Glauben keine Flucht vor Schwierigkeiten ist, sondern ein mutiges Eintreten für sie, gestützt durch das Gebet und die Kraft des Heiligen Geistes. Petrus und Johannes kehren nach Drohungen und Widerständen nicht mit Zorn oder Entmutigung zurück, sondern mit einem Herzen, das sich Gott zuwendet, bringen ihre Wunden ins Licht der Gemeinschaft und laden alle zum Gebet ein. Und ihr Gebet ist nicht um Sicherheit oder Trost, sondern um die Gnade, durchzuhalten und das Wort mit größerer Kühnheit zu verkünden. Dieses radikale Vertrauen in die Macht Gottes über menschliche Bedrohungen offenbart die wahre Frucht der Auferstehung: den Geist, der in den Gläubigen lebt und wirkt und sie zu furchtlosen Zeugen Christi macht. In unserem eigenen Leben, wenn Herausforderungen auftauchen, sei es äußerer Widerstand, innere Zweifel oder eine Kultur, die dem Evangelium gegenüber gleichgültig oder feindselig wird, sind wir zu derselben Antwort aufgerufen: uns zu versammeln, zu beten und nicht um die Beseitigung der Schwierigkeiten zu bitten, sondern um die Kraft, treu zu bleiben. Die Osterzeit ist keine Zeit passiver Freude, sondern aktive Mission, in der der Heilige Geist unser Leben neu erschüttert und uns mit göttlichem Mut erfüllt. Mögen wir wie die ersten Jünger zu Orten werden, an denen Gottes Kühnheit sichtbar wird. Denken wir darüber nach: Der auferstandene Christus wird nicht nur mit Worten verkündet, sondern mit einem Leben, das durch furchtlose Liebe und unerschütterliche Hoffnung verwandelt ist.
Don Giorgio
Apr. 27, 2025 | Tägliches Brot
Sonntag der Göttlichen Barmherzigkeit
Erste Lesung Apostelgeschichte 5,12-16
Am Sonntag der Göttlichen Barmherzigkeit zeigt uns die erste Lesung aus der Apostelgeschichte (5,12-16), dass die göttliche Barmherzigkeit nicht nur eine Wahrheit ist, an die wir glauben, sondern eine dynamische Realität, die die Welt verwandelt. Durch die Barmherzigkeit Gottes vollbrachten die Apostel Zeichen und Wunder, und die Menschen, bewegt von Hoffnung, brachten die Kranken und von unreinen Geistern Geplagten zu ihnen, im Vertrauen, dass schon der Schatten des Petrus Heilung bringen könnte. Barmherzigkeit ist also nicht passiv, sondern mächtig, aktiv und überfließend. Sie dringt in das menschliche Leiden ein und bringt Heilung, sie begegnet der Verzweiflung mit Hoffnung, sie berührt den Tod mit der Verheißung des Lebens. Sie ist das sichtbare Zeichen dafür, dass Gott die Menschheit nicht verlassen hat, sondern weiterhin unter uns wandelt, uns heilt und uns aufrichtet. An diesem Sonntag werden wir daran erinnert, dass auch wir berufen sind, Träger dieser Barmherzigkeit zu sein: Vergebung zu schenken, wo Verletzungen sind, Mitgefühl zu zeigen, wo Einsamkeit herrscht, und ein lebendiges Zeichen dafür zu sein, dass die Barmherzigkeit Christi unerschöpflich ist und immer wirkt. Durch Gebet, Vertrauen und Taten der Liebe setzt die Kirche heute die Mission der Apostel fort und zieht unzählige Seelen zum Herzen dessen, der die Barmherzigkeit selbst ist. Die göttliche Barmherzigkeit ist das Leben des auferstandenen Christus, das durch seine Kirche in die Welt ausgegossen ist.
Don Giorgio
Apr. 26, 2025 | Tägliches Brot
Ostersonntag
Erste Lesung Apostelgeschichte 4,13-21
An diesem Ostersamstag offenbart uns die Apostelgeschichte die unaufhaltsame Kraft der Auferstehung, die in den Herzen der ersten Jünger lebendig ist. Petrus und Johannes, einfache Fischer, die zu furchtlosen Zeugen geworden sind, stehen vor den Behörden, die ihnen Schweigen gebieten. Doch sie antworten mit Klarheit und Überzeugung: „Ihr müsst selbst entscheiden, ob es vor Gott recht ist, eher auf euch zu hören als auf Gott. Wir können nicht versprechen, nicht mehr zu verkünden, was wir gesehen und gehört haben.“ Ihre Worte spiegeln die unerschütterliche Wahrheit wider, dass der auferstandene Christus keine Idee und kein privates Gefühl ist, sondern eine lebendige Person, die den Tod besiegt und das Schicksal der Menschheit für immer verändert hat. Keine Drohungen, keine Strafen konnten ihr Zeugnis unterdrücken, denn es war nicht in menschlicher Kraft verwurzelt, sondern in der Begegnung mit Gott. Auch heute, da wir uns weiterhin an der Freude des Osterfestes erfreuen, sind wir zu diesem mutigen Zeugnis aufgerufen. Wie Petrus und Johannes sind wir ausgesandt, um zu verkünden, was wir selbst erfahren haben: dass Christus wirklich auferstanden ist, dass das Leben über den Tod gesiegt hat, dass die Barmherzigkeit stärker ist als die Sünde und dass die Hoffnung niemals erlöschen kann. Die Welt mag versuchen, die Stimme des Glaubens zum Schweigen zu bringen, doch wenn wir zuerst auf Gott hören und nicht auf die Ängste und den Druck um uns herum, werden wir zu lebendigen Zeichen der Auferstehung. Unser Leben, geprägt von Freude, Nächstenliebe und unerschütterlicher Hoffnung, verherrlicht Gott und offenbart der Welt, dass der Sieg Christi nicht auf die Vergangenheit beschränkt ist, sondern heute lebendig und wirksam ist. Bitten wir um die Gnade, immer auf die Stimme des auferstandenen Herrn zu hören und mit brennendem Herzen niemals aufzuhören, das zu verkünden, was wir gesehen und gehört haben.
Don Giorgio
Apr. 25, 2025 | Tägliches Brot
Osterfreitag
Erste Lesung Apostelgeschichte 4,1-12
An diesem Osterfreitag lädt uns die Lesung aus der Apostelgeschichte ein, den furchtlosen Verkündigungsgeist der Urkirche nachzuahmen: „Das ist der Stein, den ihr Bauleute verworfen habt, der aber zum Eckstein geworden ist. Denn unter allen Namen, die unter dem Himmel den Menschen gegeben sind, ist kein anderer Name, in dem wir gerettet werden können.“ Mit diesen kraftvollen Worten spricht der Heilige Petrus, erfüllt vom Heiligen Geist, vor den Herrschern und Ältesten, ohne zu zögern, sondern mit unerschütterlicher Überzeugung vom auferstandenen Herrn. Die Auferstehung hat alles verändert. Der Jesus, den die Welt abgelehnt, verurteilt und gekreuzigt hat, offenbart sich nun als Eckstein des Erlösungsplans Gottes – als das Fundament, auf dem das neue Leben aufgebaut ist. Der verworfene Stein wird nicht durch Gewalt oder Rache zum Eckstein, sondern durch das Geheimnis der göttlichen Liebe, die den Tod überwindet. In einer Welt, die oft das verwirft, was schwach, unbequem oder demütig erscheint, ist die Osterbotschaft eine radikale Umkehr: Die Erlösung kommt nicht durch Herrschaft, sondern durch die Sanftmut eines gekreuzigten und auferstandenen Christus. Sein Name ist nicht nur eine Bezeichnung – er ist eine lebendige Gegenwart, eine Kraft, die rettet, heilt und wiederherstellt. Dies ist nicht nur eine Idee oder Lehre, sondern eine Realität, die im Leben der Kirche und in jedem Gläubigen, der sein Vertrauen auf ihn setzt, erfahren wird. Den Namen Jesu zu bekennen bedeutet, das Paradox eines Gottes anzunehmen, der vom Kreuz aus regiert und durch die Auferstehung triumphiert. Möge sein Name immer auf unseren Lippen und in unseren Herzen sein, der sichere und rettende Weg zum ewigen Leben. Lasst uns darüber nachdenken: Fürchten wir uns nicht davor, nach den Maßstäben der Welt verworfen zu sein, denn wenn wir mit Christus vereint sind, werden auch wir geformt, um in das großartige Bauwerk des Reiches Gottes zu passen.
Don Giorgio