Geschichte des Generalats in Rom – Teil I

Geschichte des Generalats in Rom – Teil I

Generalkapitel 1963 und 1969.

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges änderte sich die politische Situation stark in den Gebieten, in denen sich die Kongregation zuvor entwickelt hatte. Die Verschiebung der deutsch-polnischen Grenze und die Vertreibung der Bevölkerung veränderte auch die Struktur der Kongregation, die sich z.T. in Polen und z.T. in Deutschland befand, in vielen Bereichen. Viele Schwestern wurden aus Schlesien nach Deutschland umgesiedelt. Gleichzeitig wurde es notwendig, das Generalat von Breslau nach Berlin zu verlegen, und die zu dieser Zeit fest geschlossene deutsch-polnische Grenze trennte die beiden Teile der Kongregation für viele Jahre. Trotzdem nutzten die Schwestern jede Gelegenheit, um Möglichkeiten für den Erhalt der Einheit zu schaffen, und mit dem Aufbau von Beziehungen zwischen den Schwestern beider Nationen zu beginnen.

Die ersten beiden Generalkapitel nach dem Krieg waren wichtig für einen Durchbruch in diesen nationalen Beziehungen der Marienschwestern v.d.U.E.. Es war nicht nur eine Gelegenheit für die Vertreterinnen aller Provinzen der Kongregation, sich zu treffen, sondern vor allem wurden damals wichtige Entscheidungen getroffen, die zu bedeutenden strukturellen und mentalen Veränderungen in der Kongregation führten.

Das letzte Generalkapitel der Kongregation vor Kriegsende hatte 1944 in Wrocław (Breslau) stattgefunden. In den Jahren 1950 und 1956 fanden wegen der Grenzschwierigkeiten zwischen Polen und Deutschland keine Kapitel statt, und die Amtszeit der Generaloberin wurde vom Heiligen Stuhl verlängert. Ebenfalls 1962 war es für die polnischen Delegierten aus Polen nicht möglich, zum Kapitel nach Deutschland zu kommen, weshalb beschlossen wurde, die Beratungen vom traditionellen Sitz der Generaloberin nach Rom zu verlegen. Die Schwestern aus Polen erhielten zu dieser Zeit eher die Erlaubnis, nach Italien zu reisen, als nach Deutschland. Im März 1963 wurden Datum und Ort des Generalkapitels der Kongregation bekannt gegeben, das ab dem 1. Juli desselben Jahres in Rom stattfinden sollte. Die Zeit von der Ankündigung bis zum Beginn des Kapitels war für die polnischen Provinzen der Kongregation zu kurz. Es war notwendig, während der Provinzkapitel Delegierte aus allen Provinzen zum Generalkapitel zu wählen und sich dann um Pässe und Genehmigungen für die Ausreise aus Polen zu bemühen. Aus diesem Grund wurde der Beginn des Generalkapitels auf den 1. September 1963 verschoben. Nach den Konstitutionen der Kongregation sollte der polnische Teil durch 13 Delegierte vertreten sein, die ab August bei den staatlichen Ämtern um die Erlaubnis baten, nach Rom reisen zu dürfen. Auf Bitten von Sr. Cecylia Mateja, der Generalvisitatorin, wurden die Bemühungen der Schwestern von Kardinal Stefan Wyszyński persönlich unterstützt. Schließlich erhielten alle Delegierten die Genehmigung für die Reise, die für den 1. September geplant war. Für die Schwestern, die zum ersten Mal das Land verließen, war es ein großes Ereignis. Alle Delegierten kamen zuerst in das Provinzhaus in Katowice (Kattowitz). Dort traf auch der Kurator des polnischen Teils der Kongregation, P. Aleksander Oberc, ein, der eine Abschiedsrede hielt und die letzten Anweisungen vor dem Generalkapitel gab. Er unterstrich insbesondere die Notwendigkeit der Bemühungen, das Generalhaus von Berlin nach Rom zu verlegen. Nach der feierlichen Verabschiedung brachen die Schwestern mit dem Zug nach Rom auf.

Die Delegierten der deutschen Provinzen der Kongregation trafen am 30. August 1963 in Rom ein. Da am Tag des Kapitelsbeginns die Schwestern aus Polen noch nicht angekommen waren, wurde beschlossen, den Termin des Kapitels um einen Tag zu verschieben und auf die Ankunft der anderen Teilnehmerinnen zu warten. Am 2. September begann das Kapitel trotz des Fehlens an polnischen Delegierten mit einem Einkehrtag. Am nächsten Tag begann die eigentliche Kapitelsitzung, aber ohne die Anwesenheit aller Teilnehmerinnen waren Abstimmungen nicht möglich. Die in Rom anwesenden Delegierten begannen zu befürchten, dass die polnischen Schwestern das Kapitel nicht erreichen würden. In dieser Situation wurde zwar die Wahl einer Generaloberin ohne die Anwesenheit der polnischen Delegierten erwogen, was aber aufgrund der Bestimmung der Konstitutionen nicht möglich gewesen wäre. Am folgenden Tag, dem 3. September, begaben sich die beim Kapitel anwesenden Schwestern nach Castel Gandolfo zur Mittwoch-Audienz bei Papst Paul VI. Auf dem Rückweg trafen sie die Gruppe der polnischen Delegierten, die zu dieser Zeit Rom erreichten. So begann am nächsten Tag das erste Generalkapitel der Kongregation nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in vollständiger Besetzung. Die zwanzigjährige Unterbrechung der Generalkapitel und die politische und soziale Situation, in der sich die Kongregation zu dieser Zeit entwickelte, erforderte bedeutende Änderungen in den religiösen Vorschriften der Kongregation.

Zunächst wurde eine neue Generaloberin gewählt, Sr. M. Gertrud Hannig. Zu den wichtigeren Entscheidungen des Kapitels gehörte dann vor allem der Beginn der Arbeit an den Änderungen der Konstitutionen. Auch einige Vorschriften bezüglich der religiösen Kleidung wurden überarbeitet. Die schwierige Situation der Berliner Einrichtungen, die durch die politische Teilung der Stadt 1961 den Kontakt zum Provinzhaus in Ostberlin verloren hatten, wurde gelöst. Für die Ordenshäuser in West-Berlin wurde eine eigene Provinz eingerichtet. Der Wunsch des Kapitels war es, wenn möglich, mit der Missionsarbeit zu beginnen. In diesem Zusammenhang wurde auch eine Bestimmung in die Konstitutionen aufgenommen, die von den missionarischen Aufgaben der Kongregation spricht. Die Delegierten aus Polen beantragten, das Generalhaus von Deutschland nach Rom zu verlegen. Der Grund dafür war die Schwierigkeit, vom polnischen Staat die Erlaubnis zur Einreise nach Deutschland zu erhalten. Dies war jedoch nicht der einzige Grund, weshalb ein solcher Antrag gestellt wurde. Die Delegierten aus Polen und Deutschland waren gleichermaßen um die Wiederherstellung der Einheit in der Kongregation bemüht, was vor allem auch die Übernahme der Leitung durch die Generaloberin im polnischen Teil der Kongregation einschloss, wo ab 1947 die Generalvisitatorin an ihrer Stelle stand. Die polnischen Delegierten verstärkten dieses Ersuchen auch durch die Erfahrungen der Schwestern in Schlesien, die von den kommunistischen Behörden unter dem Vorwand der Zugehörigkeit zu einer deutschen Kongregation, deren Hauptsitz sich in West-Berlin befand, verfolgt wurden. Diese Gründe wurden von der neuen Generaloberin M. Gertrud und ihrem Rat verstanden, auch wenn die Verlegung des Generalate von Berlin ins Ausland riskant war, denn es erforderte nicht nur persönliche Opfer von den Schwestern des Generalats, die zumeist deutscher Herkunft waren, sondern auch den Kauf eines geeigneten Gebäudes und finanzielle Sicherheiten, um die Schwestern in Italien zu unterstützen. Das Generalat verpflichtete sich, so bald wie möglich einen Außenposten in Rom einzurichten.

Der neue Generalrat bemühte sich auch, mit der Umsetzung der übrigen Bestimmungen des Kapitels zu beginnen. Die Konstitutionen der Kongregation wurden vom Lateinischen ins Deutsche übersetzt, geändert und die Bestimmung über die Aufnahme von Missionsarbeite eingefügt. Dies war den polnsichen Delegierten besonders wichtig, die bereits eine Anfrage für eine Missionsarbeit in Afrika und Brasilien erhalten hatten. Man war sich darüber im Klaren, dass die Aufnahme von Aktivitäten in kulturell fremden Gebieten eine gute Ausbildung und Vorbereitung der Schwestern erfordern würde und dass ihre mögliche Abreise nicht früher als nach dem nächsten Kapitel, also 1969, erfolgen würde, aber die Entwicklung entsprechender Bestimmungen in den Konstitutionen der Kongregation ermöglichte es den Schwestern, sich in Zukunft missionarisch zu betätigen.

Das Generalkapitel von 1963 war nicht nur wichtig für die Wiederherstellung der Einheit der Kongregation, sondern schuf auch Möglichkeiten für die territoriale Entwicklung der Kongregation in Missionsländern. Eine solche Entscheidung beeinflusste die Mentalität vieler Schwestern sowohl in Polen als auch in Deutschland, die begannen, ihre Kongregation als eine internationale und universelle Gemeinschaft zu sehen. Die Beschlüsse des ersten Generalkapitels der Kongregation nach dem Krieg erwiesen sich als entscheidend für die weitere Entwicklung der Kongregation. Diese Beratungen fielen mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil zusammen, das zur gleichen Zeit stattfand und dessen Entscheidungen große Veränderungen in der gesamten katholischen Kirche und folglich auch für die Kongregation der Marienschwestern v.d.U.E. mit sich brachte.   

Im Juni 1965 organisierte M. Gertrud eine Sitzung des gesamten Generalrats in Rom. Zu diesem Zeitpunkt war es der Generaloberin noch nicht möglich, polnische Institutionen zu besuchen. An der Tagung des Rates nahmen die Generalvisitatorin für Polen,  Sr. Cecylia Mateja und Sr. Lidia Piwowarska, teil. Der Ort des Treffens war das Haus der Karmelitinnen in der Via Trionfale.

Es war keine leichte Aufgabe, ein geeignetes Haus in Rom zu finden, in dem die Schwestern ein Generalat eröffnen konnten. Durch Hinweise aus dem Vatikan erfuhr M. Gertrud, dass die Benediktiner aus der Abtei San Girolamo in Rom Schwestern suchten, um dort in der Küche zu arbeiten. Die Kongregation nahm dieses Angebot an, und nach der Unterzeichnung des Vertrages im Juli 1965 sollte die Aufgabe von drei Schwestern aus Polen und einer aus Deutschland übernommen werden. Sr. Lidia, die aus Furcht vor Schwierigkeiten bei der Rückkehr nach Polen nicht nach Polen zurückkehrte, blieb nach der Sitzung des Generalrats in Rom. Sr. Mathilde kam aus Berlin in die Abtei, aber die beiden anderen Schwestern aus Polen, die in Rom ihre Arbeit aufnehmen sollten, durften das Land nicht verlassen. Bis 1969 wurden die beiden Schwestern in der römischen Institution nur von Mitschwestern aus Deutschland unterstützt. 

   

Im September 1969 sollte das nächste Generalkapitel der Kongregation beginnen. Bereits im Dezember 1968 begannen die polnischen Schwestern mit ihren Bemühungen, nach Rom zu reisen. Nach vielen Bemühungen, Pässe zu erhalten, trafen alle Delegierten ein, um das Kapitel zu beginnen. Auch die Schwestern aus der DDR, hatten zum ersten Mal seit dem Bau der Berliner Mauer die Erlaubnis erhalten, ins Ausland zu reisen. Den Vorsitz des Kapitels führte der Kurator der Brandenburgischen Provinz, Weihbischof Heinrich Theising. Das Kapitel wählte M. Gertrud erneut zur Generaloberin.

Viel Raum in diesem Kapitel nahm eine gründlichen Diskussion der überarbeiteten   Konstitutionen ein, die seit dem vorherigen Kapitel ausgearbeitet worden waren, und das Generalkapitel von 1969 nun genehmigte.

Während diesen Kapitels wurde nicht nur die Frage der Kommunikations-schwierigkeiten zwischen Polen und Deutschland, sondern auch zwischen den beiden deutschen Provinzen, die auf Grund der politischen Verhältnisse seit 1967 offiziell getrennt wirkten, angesprochen. Angesichts der seit 1945 bestehenden faktischen Teilung der Kongregation durch die polnisch-deutsche Grenze und der daraus folgenden Unmöglichkeit der Einflussnahme der Generaloberin auf den polnischen Teil der Kongregation wurde zunächst die Gründung einer Konföderation diskutiert. Dies würde jedoch die Spaltung der Kongregation und einen Verlust der Einheit bedeuten, um die sich die Schwestern beider Nationalitäten in den schwierigen Nachkriegsjahren mit großem Engagement bemühten. Schließlich wurde die Einteilung in Regionen akzeptiert. Die polnische Region wurde aus den Provinzen Wrocław (Breslau), Branice (Branitz) und Katowice (Kattowitz) gebildet, die deutsche Region aus den Provinzen Brandenburg, West-Berlin und Westdeutschland. Die Regionen wurden von Regionaloberinnen geleitet, die der Generaloberin unterstellt waren. Auf diese Weise wurde versucht, die Kommunikations- und Strukturprobleme zu lösen, mit denen die Kongregation infolge der politischen Spaltungen zu kämpfen hatte, und gleichzeitig wurde die Einheit gewahrt, die durch die Leitung einer Generaloberin gewährleistet wurde.

 

 Umzug des Generalates von Berlin nach Rom 1970.

Der Generaloberin, durch den Beschluss des Kapitels verpflichtet, begab sich in den letzten Monaten des Jahres 1969 zweimal nach Rom, um nach einem geeigneten Gebäude für das Generalat zu suchen. Diese Suche erbrachte jedoch nicht das gewünschte Ergebnis, wie auch die Bemühungen von Deutschland aus. Nach intensiver Suche mietete die Kongregation ab 1. August 1970 Räume im Franziskanerinnenkloster in Rom in La Storta für den Sitz des Generalats. Die Unterbringung der Generaloberin und ihres Rates in einem gemieteten Gebäude in Italien erforderte große Opfer und Offenheit für viele Veränderungen. Sie verließen ein gut organisiertes Gebäude in Berlin, das sich im Besitz der Kongregation befand, und tauschten es ein gegen gemietete Räumlichkeiten in einem fremden Land, ohne eine dauerhafte finanzielle Sicherheit. Ein solches Risiko wurde jedoch wegen der Chance, den Kontakt mit dem polnischen Teil der Kongregation zu verbessern, sowie wegen der Möglichkeit der oben erwähnten missionarischen Expansion eingegangen.

Sowohl die deutschen als auch die polnischen Provinzen verpflichteten sich, das Generalhaus in Rom finanziell zu erhalten bzw. dessen Betrieb zu sichern. Mangels finanzieller Mittel wurden jedoch 4 polnische Schwestern delegiert, um Arbeit in Italien aufzunehmen und so den Unterhalt des Generalats sicherzustellen. Ursprünglich sollten sie als Krankenschwestern im Krankenhaus in Tivoli bei Rom arbeiten, aber kurz vor ihrer Ankunft in Italien, am 10. Januar 1970, erhielten die polnischen Schwestenr von der Direktion des Krankenhauses die Auflage, Italienisch zu sprechen, was sie zu diesem Zeitpunkt daran hinderte, im Krankenhaus eingesetzt zu werden. In dieser Situation schlug die Generaloberin der Schwestern von der göttlichen Vorsehung, bei denen die Marienschwestern ihr Generalkapitel in Rom abgehalten hatten, vor, dass die Schwestern, die sich auf die Arbeit im italienischen Krankenhaus vorbereiten, in ihrer Einrichtung in der Via S. Giovanni Eudes wohnen sollten, wo sie die Sprache im Austausch gegen Hilfe bei der Hausarbeit lernen könnten. Nach einigen Monaten des Aufenthaltes dort fanden die vier Schwestern eine Stelle in der Klinik Sanatrix in Neapel. Ein Teil der auf diese Weise erhaltenen Mittel diente dem Unterhalt des Generalats.

Die Suche nach einem Gebäude in der Nähe des Zentrums von Rom wurde jedoch nicht aufgegeben, das als ständiger Sitz für das Generalat gekauft werden sollte. Aufgrund der wachsenden Schwierigkeiten, geeignete Räumlichkeiten zu finden, pilgerte die Generaloberin am 17. November 1971 in diesem Anliegen zum Grab von Pater Pio. Am nächsten Tag meldeten sich die Missionsschwestern vom Heiligsten Herzen Jesu beim Generalat unserer Kongregation mit dem Angebot, das Haus in Rom an der Via Trionfale zu verkaufen. Das Gebäude war zwar klein, aber es befand sich in einer günstigen Lage, und aus diesem Grund wurde beschlossen, es zu kaufen. Nach einigen kleinen Renovierungen wurde es ab dem 1. Juni 1972 zum Sitz des Generalleitung der Kongregation.

Die Tatsache, dass die Generalleitung ihren Sitz von Berlin nach Rom verlegt hat, hat, wie bereits erwähnt, dazu beigetragen, dass die Generaloberin leichter mit allen Einrichtungen der Kongregation in Kontakt treten kann, obwohl diese Möglichkeit zwischen Polen und Deutschland im Laufe der Zeit immer besser wurde. Eine weitreichendere Folge der Verlegung des Generalats nach Rom war jedoch ein allmählicher Mentalitätswandel unter den Mitgliedern der Kongregation, die die Kongregation nun immer öfter als international und nicht nur als polnisch-deutsch wahrnahmen. Sowohl die oben erwähnte Ausdehnung der Kongregation nach Italien als auch die Errichtung von Missionen in Afrika in den folgenden Jahren sind wesentliche Folgen dieses Prozesses.

Fortsetzung folgt

Unnötiges Gepäck

Unnötiges Gepäck

Es gibt zwei unnötige Gepäckstücke, die wir mit uns führen und die uns bremsen. Die beiden Gepäckstücke sind das Gepäck der Schuld unserer begangenen Fehler und das Gepäck der Wut oder des Grolls über die Fehler anderer in der Vergangenheit. Stellen Sie sich vor, Sie sind auf einer Trekkingreise und tragen einen schweren Rucksack, gefüllt mit unnötigen Dingen. In ähnlicher Weise dienen diese beiden negativen Gefühle, an denen wir festhalten, keinem Zweck. Um das Leben zu leben, das wir leben wollen, müssen wir das Leben, das wir geführt haben, loslassen. Wir müssen uns von diesen beiden Gepäckstücken befreien. Diese ermüden und erschöpfen uns nur, rauben uns unsere positive Energie. Wir müssen diese beiden Gepäckstücke mit Vergebung und Vertrauen abgeben. Dann reisen Sie leicht in  Freude und Freiheit.

Don Giorgio

Demut

Demut

Wenn wir bescheiden sind, sind wir flexibel, um uns auf die unerwartetsten, negativsten und schwierigsten Situationen und Menschen einzustellen. Bescheidenheit macht uns flexibel und offen für Veränderungen und Akzeptanz. Und wenn wir flexibel sind, können wir uns den Situationen anpassen, ohne verletzt zu werden und ohne andere zu verletzen, und unser Wohlbefinden aufrechterhalten. Stolz blockiert und macht uns starrköpfig, und wir werden die Schönheit, die eine Situation verkörpert, nicht erkennen. Lassen Sie heute Ihren Blick auf der Skulptur und nicht auf dem Stein ruhen, aus dem die Skulptur gemacht ist. Lassen Sie uns sowohl bei uns selbst als auch bei anderen mehr das  Besondere und Schöne als die Fehler sehen. Bescheidenheit hilft dabei. Auf diese Weise können wir den Wert unseres Lebens steigern.

Don Giorgio

Beendigung des Dienstes unserer Schwestern in Lourdes

Beendigung des Dienstes unserer Schwestern in Lourdes

Im Juni 2020 beendete unsere Kongregation ihren Dienst im Haus der Polnischen Katholischen Mission in Lourdes. Der Grund für diese schwierige Entscheidung ist die durch die Coronavirus-Pandemie verursachte Situation. Der Pilger- und Touristenverkehr ist immer noch praktisch zum Erliegen gekommen, was das Betreiben des Pilgerhauses unmöglich macht. In dieser Situation beschloss der Vorstand der Polnischen Katholischen Mission, die Einrichtung auf unbestimmte Zeit, jedoch für mindestens ein Jahr, zu schließen. Angesichts dieser Entscheidung und trotz der sehr guten Erfahrungen der Schwestern, die dort eingesetzt waren, haben wir unseren Dienst in Lourdes nun beendet. Es waren zwei Jahre wichtiger und wertvoller Arbeit an einem besonderen Ort für unseren Glauben und für die Menschen, denen wir dort begegneten. Die Folgen der Pandemie werden wahrscheinlich noch viele Veränderungen und Schwierigkeiten mit sich bringen, aber wir glauben, dass wir trotz aller äußeren Widrigkeiten in den fürsorglichen Händen Gottes und unter der Obhut der Unbefleckten Jungfrau Maria sind.

 

Nachstehend veröffentlichen wir einen Brief des Rektors der Polnischen Katholischen Mission (PKM) in Frankreich:

Die durch die Pandemie verursachte völlige Lähmung des Pilger- und Reiseverkehrs zwang mich zu der Entscheidung, unsere Häuser in Lourdes und La Ferté sous Jouarre vorübergehend zu schließen. Infolgedessen verlässt die Gemeinschaft der Marienschwestern v.d.U.E. nach zwei Jahren der Zusammenarbeit in diesen Tagen unser Haus und Frankreich. Dies ist ein großer Verlust für die polnische katholische Mission. Die Anwesenheit der Schwestern verlieh diesem Ort einen besonderen Charakter, und für viele Pilger war sie ein entscheidendes Argument für die Wahl eines Übernachtungsortes während der Pilgerfahrt zu diesem heiligen Ort.

Der Generaloberin möchte ich zunächst meine Dankbarkeit für die gute und aufopferungsvolle Arbeit der Schwestern Natanaela, Małgorzata, Ursula und Pia und anderer Schwestern zum Ausdruck bringen, die in einer Zeit stärkeren Pilgerstroms vorübergehend halfen, das Haus zu führen. In diesen zwei Jahren haben sie nicht nur versucht, Gäste und Pilger bestmöglich zu empfangen, sondern standen auch vor der Herausforderung, das wirtschaftliche Gleichgewicht des Hauses und im weiteren Sinne des Concorde-Verbandes, der es verwaltet, zu erreichen. Ich bin überzeugt, dass die unternommenen Anstrengungen zu einem noch größeren Interesse an unserem Haus beitragen und in naher Zukunft zu einer Wiederbelebung seiner Tätigkeit führen werden.

Wir wissen nicht, was die Zukunft bringen wird, aber ich glaube, dass die Vorsehung uns immer noch die Chance gibt, die Arbeit zu verrichten, die so plötzlich und unerwartet unterbrochen wurde. Bitte betrachten Sie das Haus der Polnischen Mission in Lourdes als Ihr Zuhause, als Haus Ihrer Kongregation. Ich bitte Sie auch, für die polnischen Emigranten und Auswanderer und unsere Seelsorge in Frankreich zu beten.

Im Gebet verbunden

Pfarrer Bogusław Brzyś

Rektor der PMK in Frankreich