KURZE BESCHREIBUNG DES WIRKENS DER VERSTORBENEN SCHWESTER, MUTTER INNOCENCIA IN TANSANIA

KURZE BESCHREIBUNG DES WIRKENS DER VERSTORBENEN SCHWESTER, MUTTER INNOCENCIA IN TANSANIA

In den 1970er Jahren eröffnete die Kongregation der Marienschwestern v.d.U.E.eine Missionstation in Tansania, in der Region Lindi, Distrikt Nachingwea, in der Pfarrei Kilimarondo.

Die Schwestern engagierten sich in verschiedenen apostolischen Aktivitäten, gemäß dem Charisma der Kongregation.

Mutter Innocencia setzte sich sehr für die Hilfe von Mädchen und Mütter ein, konzentrierte sich aber dabei auf die Sorge um Mädchen. Eine der großartigen Methoden, die sie benutzte, war, eine Mariengruppe zu gründen, der dann viele Mädchen unter ihrer Leitung beitraten. Ich war eines dieser Mädchen. Diese Gruppe half den Mädchen, verschiedene spirituelle Dinge zu lernen, aber Mutter Innocensia benutzte diese Gruppe auch, um uns ein Fundament für das alltägliche Leben mitzugeben und uns vieles beizubringen. So lehrte sie uns Gebete, Liebe und verschiedene Fertigkeiten des alltäglichen Lebens wie Nähen, Gartenarbeit, Sport, Landwirtschaft und Hygiene.

Während ihres Lebens in Tansania half Mutter Innocensia vielen Mädchen in vielen Fragen der Bildung, viele Mädchen wurden von ihr erzogen und hatten die Möglichkeit, in verschiedenen Bereichen zu arbeiten, wie z.B., im Gesundheits- und Bildungswesen, in der  Gastronomie u.a.; auch ich wurde von Mutter Innosencia vom Kindergarten bis zur vierten Klasse unterrichtet und derzeit arbeite ich als Regierungsbeamte in der Abteilung für Bildungswesen.

Mutter Innocencia war in der Lage, Menschen mit verschiedenen Problemen zu helfen, auch den Kranken und Behinderten.

Neben dem, was sie für die Mädchen tat, gründete sie eine Vorschule (Kindergarten), wo kleine Kinder kostenlos lernten und sie nahm ausnahmslos alle Kinder auf. Mit ihrer Liebe erzog sie die Kinder, wir nähten für sie schöne Uniformen, sie bekamen gutes Essen, Brei, Milch und Weizen, aber auch wenn sie krank waren, behandelte sie sie gut.

Mutter Innocensia liebte es, die ganze Zeit bei den Mädchen zu sein und mit ihnen zu reden, jeden Sonntagabend gingen wir mit ihr in die Berge, um gemeinsam zu wandern und zu singen, wir waren sehr glücklich, denn sie lehrte uns Liebe.

Wir gingen auch ins Krankenhaus, um die Patienten zu besuchen und ihnen kleine Geschenke zu bringen. Mutter Innocencia liebte es, mit anderen zu reden, die tansanische Kultur kennenzulernen, z.B. trug sie gerne Kitenge (das typische Kleidungsstück für tansanische Frauen), wenn sie arbeitete oder auf Reisen war, sie aß gerne tansanisches Essen, wie Haferbrei, Ugali, Spinat,Okra usw.

Das war noch nicht alles. Mutter Innocencia eröffnete auch ein Zentrum, um jungen Mädchen gutes Benehmen und Anstandsregeln beizubringen. Sie lehrte sie Gebete, Höflichkeit und Respekt, sowie auch Regeln der afrikanischen Kultur, da sie davon bereits vieles gelernt und verstanden hatte.

Sie gründete auch ein Zentrum für Mädchen, die Ordensfrauen werden wollten. Das Zentrum wurde am 8.12.1987 gegründet und die Mädchen begannenn mit der offiziellen Teilnahme. All dies waren Bemühungen von Mutter Innocencia, um den Mädchen in Tansania zu helfen und ihnen eine Zukunft zu ermöglichen.

Mutter Innocencia, die uns als ihre Kinder aufgezogen hat, hat es so geschafft, uns ein solides Fundament für  unserer Leben zu mitzugeben, von dem wir bis heute leben. Was wir bei ihr gelernt haben, lebt in uns weiter.

Es gibt noch so viele Dinge, die sie in Tansania während ihres Lebens getan hat, doch ich kann gar nicht alles aufzählen. So lehrte uns Mutter Innocensia auch, die Kirche zu schmücken und den Gottesdienst zu organisieren.

Sie liebte uns sehr, sie machte uns kleine Geschenke, sie kleidete uns ein, sie gab uns alles, was wir brauchten, wie Kleidung, Schuhe usw.

Nicht nur das, auch im Bereich der Kilimarondo-Mission errichtete sie schöne Gebäude, die bis heute als Pflegeeinrichtungen u.a. dienen, sie legte große Farmen an, die immer noch von der Gemeinde genutzt werden.

Wir werden Sr. Innocencia nicht vergessen, da ein großer Teil ihres Lebens in Afrika / Tansania darin bestand, Menschen mit verschiedenen Problemen zu helfen und für die Mädchen eine besseres Fundament für  das materielle und religiöse Leben zu schaffen.

Bei dieser Gelegenheit möchte ich der Gemeinschaft der Marienschwestern und allen, die Mutter Innocencia kannten, mein Beileid aussprechen. Wir danken Gott für alles, für das Geschenk von Sr. Innocencia, denn wir haben sie geliebt, unsere liebe Mutter, aber Gott liebte sie mehr.

MÖGE IHRE SEELE  BEI GOTT AN EINEM GUTEN PLATZ IM PARADIES RUHEN, AMEN.

ICH BIN MARY CHAKALE, ICH BIN EINES DER MÄDCHEN, DIE VON MUTTER INNOCENCIA GROSSGEZOGEN WURDEN, ICH HABE MEINE MUTTER SEHR GELIEBT UND ICH WERDE MICH IMMER IM GEBET AN SIE ERINNERN.

Bewunderung reicht nicht

Bewunderung reicht nicht

Unser Gefühle des Staunens oder der Bewunderung über inspirierende Gedanken und Reflexionen könnte als Blockade wirken, die eine wirkliche Veränderung in unserem Leben behindern. Wir mögen die Reflexion, aber das war’s! Keine Veränderung im wirklichen Leben! Denn bewundern ist leicht, aber verändern ist schwer. Wir bewundern die Gedanken und mit der Bewunderung ist dann alles zu Ende. Die Bewunderung wird zur verschlossenen Tür zum Herzen, wo die Inspiration zu Veränderungen und Verbesserungen führen sollte.  Achten Sie also darauf, ob Ihre Bewunderung für neue Modelle, Reflexionen oder Gedanken vor der Tür Ihres Herzens halt macht oder ob Sie sie zu Veränderungen in Ihrem Leben führen?

Don Giorgio

Heimgang unserer langjährigen Missionarin, Sr. M. Innocencia

Heimgang unserer langjährigen Missionarin, Sr. M. Innocencia

Sr. Innocencia war eine der Gründerinnen unserer Missionen in Tansania. Im Folgenden finden Sie eine Biographie, die Sr. Innocencia vor einigen Jahren selbst geschrieben hat.

„Ich trat 1963 in die Kongregation der Marienschwestern v.d.U.E. in Katowice ein und begann am 16.08.1964 in Wrocław mein Noviziat. Die ersten Gelübde legte ich  am 8.12.1966 ebenfalls in Wrocław ab. Meine erste Tätigkeit war in der Kurie als Sekretärin von Bischof Bednorz. Zu dieser Zeit besuchte ich auch eine dreijährige Schule für Katechese. Die Arbeit im Büro gab mir keine Befriedigung und ich bat  um Änderung meiner Tätigkeit. Ich bemühte ich darum, obwohl es nicht einfach war, da der Bischof mich nicht gehen lassen wollte. Um so größer war für mich die Freude, als ich dann in Brzezie die Kinder unterrichten durfte; es war mein Element und mit Freude brachte ich die Kinder näher zu Gott. Am 08.12.1971 habe ich meine ewigen Gelübde abgelegt. Brzezie war wie mein zweites Zuhause. Durch die Arbeit unter den Menschen dort habe ich gelernt, barmherzig zu werden. Die großmütigen und starken Großmütter haben mir mit ihrem Leben den Weg in meine Zukunft geöffnet. Beim Unterrichten von Kindern lernte ich nicht nur sie, sondern auch ihre Familien kennen. Mein Aufenthalt in Brzezie bereitete mich darauf vor, in die  Mission zu gehen, und so kam es dann auch.

1972 ging ich nach Tansania, in eine andere Welt, die mir aber keine Angst machte. Die Anfänge waren schwierig. Die Unkenntnis der Sprache hemmte meine Aktivitäten. Es war meine erste Aufgabe, dass ich mit Kindern auf den Stufen vor dem Haus saß, und sie waren meine Lehrer. Ich ging überall mit einem Stück Papier und einem Stift hin und schrieb die Wörter auf. Und so ging das Lernen im Eiltempo voran. Zum Glück lernte ich schnell sprechen. Jeden Tag kamen Unmengen von Kindern, und so sagte der Pfarrer, dass wir einen Kindergarten eröffnen würden. Und so geschah es dann auch. Zunächst  sammelten wir auf dem großen Platz vor dem Haus die Kinder. Mit Spaß, Singen, Spielen und andere Aktivitäten begeisterten wir die Kinder. Dann begannen wir mit dem Bau des Kindergartens und suchten nach älteren Mädchen, die uns helfen sollten, was uns auch gelang. Diese Arbeit trug Früchte, die Kinder erhielten eine gute kulturelle und religiöse Erziehung. Auf Empfehlung des Bischofs begannen wir dann, mit katholischen Frauen zu arbeiten, Haushaltshilfegruppen einzurichten, Hygiene, Kochen, Nähen, Gemüseanbau und Kultur zu lehren. Es war schön, aber sprachlich oft auch schwierig. Es kam endlich die Zeit, in der ich einen Swahili-Sprachkurs am Viktoriasee absolvieren konnte und ab dann ging es besser. Trotz vieler anderen Aktivitäten begann ich, die Kinder in der Schule in Religion zu unterrichten. Anfänge sind immer schwierig, aber ich hatte keine Angst vor ihnen.

Wir haben dann auch mit verschiedenen Bauten begonnen, ein Internat für Mädchen, ein Haus für Frauen, wir hatten viel Ackerland. Wir führten die Landwirtschaft und auch das Kochen nach unserem Stil ein und so wurde es von Jahr zu Jahr besser. Ich habe die Kinder und diese Menschen geliebt und ich habe dort ein Stück meines Herzens gelassen. Ich wusste, dass ich gebraucht werde, ich habe mit ihnen zusammen Hunger und Freude erlebt. Heute haben wir in Tansania unsere einheimischen Schwestern und ich bin ihnen mit meinem Gebet und verschiedenen Gesten der Liebe und Hilfe verbunden. Ich war 21 Jahre lang in Tansania und kam zurück, weil verschiedene Krankheiten es mir nicht erlaubten, länger zu bleiben. Als ich nach Brzezie zurückkehrte, arbeitete ich in der Sakristei und bereitete kleine Kinder auf die Erste Hl. Kommunion vor. Es war wunderbar. Ich war dann noch einige Zeit Oberin in Gorzow an der bischöfliche Kurie und später in Studzianna. Danach war ich noch in Domachowo, Strzybnica, und jetzt bin ich in Brenna Leśnica. Brenna ist schön, wir arbeiten mit Jugendlichen und Menschen, die Ruhe und Erholung suchen. Herzlich willkommen.“

Aufgrund einer schweren, pflegebedüftigen Krankheit kam Sr. Innocencia dann von Brenna ins Provinzhaus nach Wrocław.Der Herr nahm sie am 26. Januar 2021 zu sich.

Herr, lass ihre Seele in Frieden ruhen.

 

Versäumen Sie es nicht, das Gute zu sehen und zu würdigen

Versäumen Sie es nicht, das Gute zu sehen und zu würdigen

Die positive Einstellung anderer zu fördern ist wichtig, um eine gute Atmosphäre um uns herum zu schaffen. Die Welt wäre eine bessere, wenn alles Gute anerkannt und gewürdigt werden würde. In den Anderen eine Antwort in Liebe und guten Werken zu wecken, baut Situationen in Frieden und  Hoffnung wieder auf. Andere zu ermutigen ist auch ein effektiver Weg, die eigene positive Energie zu steigern. Versäumen Sie es nicht, das Gute zu sehen und zu würdigen. Es ist ein gemeinsamer Einsatz für eine bessere Welt.

Don Giorgio

KLEINE CHRISTLICHE GEMEINSCHAFTEN UND DIE SAKRAMENTE IN AFRIKA

KLEINE CHRISTLICHE GEMEINSCHAFTEN UND DIE SAKRAMENTE IN AFRIKA

Zunächst einmal ist es besser, den Hintergrund zu kennen.

Was ist eine christliche Gemeinschaft?

Es ist die Verbindung und die Solidarität, die Familien miteinander teilen, um sich gegenseitig in allen Lebenslagen zu helfen, wie z.B. bei ihren Problemen und Freuden, dem christlichen Leben in Liebe, Frieden und Demut in ihren Gemeinden (Apg 2,42-47).

Die Kirche in Afrika, besonders in den Ländern der AMECEA (südliche und östliche Länder), hat ein System entwickelt, um die Evangelisierung zu vereinfachen. Nämlich, die Christen in der näheren Umgebung durch apostolischen Aktivitäten einzubinden und an den Diensten der Kirche teilhaben zu lassen. Dies beginnt mit kleinen Gruppen und sogar in einzelnen Familien.

Wenn wir über die Bedürfnisse der kleinen, römisch-katholischen Gemeinden sprechen, schließen wir die Sakramente und andere Bedürfnisse des Glaubens mit ein. Es gibt einige Anweisungen, die zu befolgen sind: Erstens sollten die interessierten Gläubigen, die einen Dienst übernehmen wollen,  mit den Leitern der kleinen Gemeinschaft Kontakt aufnehmen, um zu sehen, welche Bedürfnisse es gibt; zweitens stellen sie sich dem Pfarrer und anderen kirchlichen Leitern in einem Empfehlungsschreiben vor. Das ist der Standardweg, um die Leiter, die Gemeinde und ihre Bedürfnisse kennen zu lernen.

Die Katecheten und der zuständige Priester sind also diejenigen, die bestätigen können, ob der Glaube und die Vorschriften der Kirche befolgt wurden, und ob die Zusammenarbeit für die örtliche Gemeinde von Nutzen ist. Wenn dies der Fall ist, können die Interessenten bei der Austeilung und dem Empfang der Sakramente mithelfen sowie anderen wichtigen Diensten in der Gemeinde übernehmen. Dies ist ein gutes Evangelisierungsmodell für das Volk Gottes.

Nach meiner Erfahrung in der Evangelisierung ist dieses Modell der kleinen Gemeinschaft ein guter Weg, um dem ganzen Volk Gottes und der örtlichen Gemeinde zu helfen und auch Studenten bzw. Katecheten auszubilden, die die Sakramente lehren. Erfreulicherweise gab es im Jahr 2020-21 ein gutes Beispiel dafür. Wir hatten 110 Schüler, die ihre erste heilige Kommunion empfingen.

Sr. Teresia Mgwilanga