Sr. Innocencia war eine der Gründerinnen unserer Missionen in Tansania. Im Folgenden finden Sie eine Biographie, die Sr. Innocencia vor einigen Jahren selbst geschrieben hat.

„Ich trat 1963 in die Kongregation der Marienschwestern v.d.U.E. in Katowice ein und begann am 16.08.1964 in Wrocław mein Noviziat. Die ersten Gelübde legte ich  am 8.12.1966 ebenfalls in Wrocław ab. Meine erste Tätigkeit war in der Kurie als Sekretärin von Bischof Bednorz. Zu dieser Zeit besuchte ich auch eine dreijährige Schule für Katechese. Die Arbeit im Büro gab mir keine Befriedigung und ich bat  um Änderung meiner Tätigkeit. Ich bemühte ich darum, obwohl es nicht einfach war, da der Bischof mich nicht gehen lassen wollte. Um so größer war für mich die Freude, als ich dann in Brzezie die Kinder unterrichten durfte; es war mein Element und mit Freude brachte ich die Kinder näher zu Gott. Am 08.12.1971 habe ich meine ewigen Gelübde abgelegt. Brzezie war wie mein zweites Zuhause. Durch die Arbeit unter den Menschen dort habe ich gelernt, barmherzig zu werden. Die großmütigen und starken Großmütter haben mir mit ihrem Leben den Weg in meine Zukunft geöffnet. Beim Unterrichten von Kindern lernte ich nicht nur sie, sondern auch ihre Familien kennen. Mein Aufenthalt in Brzezie bereitete mich darauf vor, in die  Mission zu gehen, und so kam es dann auch.

1972 ging ich nach Tansania, in eine andere Welt, die mir aber keine Angst machte. Die Anfänge waren schwierig. Die Unkenntnis der Sprache hemmte meine Aktivitäten. Es war meine erste Aufgabe, dass ich mit Kindern auf den Stufen vor dem Haus saß, und sie waren meine Lehrer. Ich ging überall mit einem Stück Papier und einem Stift hin und schrieb die Wörter auf. Und so ging das Lernen im Eiltempo voran. Zum Glück lernte ich schnell sprechen. Jeden Tag kamen Unmengen von Kindern, und so sagte der Pfarrer, dass wir einen Kindergarten eröffnen würden. Und so geschah es dann auch. Zunächst  sammelten wir auf dem großen Platz vor dem Haus die Kinder. Mit Spaß, Singen, Spielen und andere Aktivitäten begeisterten wir die Kinder. Dann begannen wir mit dem Bau des Kindergartens und suchten nach älteren Mädchen, die uns helfen sollten, was uns auch gelang. Diese Arbeit trug Früchte, die Kinder erhielten eine gute kulturelle und religiöse Erziehung. Auf Empfehlung des Bischofs begannen wir dann, mit katholischen Frauen zu arbeiten, Haushaltshilfegruppen einzurichten, Hygiene, Kochen, Nähen, Gemüseanbau und Kultur zu lehren. Es war schön, aber sprachlich oft auch schwierig. Es kam endlich die Zeit, in der ich einen Swahili-Sprachkurs am Viktoriasee absolvieren konnte und ab dann ging es besser. Trotz vieler anderen Aktivitäten begann ich, die Kinder in der Schule in Religion zu unterrichten. Anfänge sind immer schwierig, aber ich hatte keine Angst vor ihnen.

Wir haben dann auch mit verschiedenen Bauten begonnen, ein Internat für Mädchen, ein Haus für Frauen, wir hatten viel Ackerland. Wir führten die Landwirtschaft und auch das Kochen nach unserem Stil ein und so wurde es von Jahr zu Jahr besser. Ich habe die Kinder und diese Menschen geliebt und ich habe dort ein Stück meines Herzens gelassen. Ich wusste, dass ich gebraucht werde, ich habe mit ihnen zusammen Hunger und Freude erlebt. Heute haben wir in Tansania unsere einheimischen Schwestern und ich bin ihnen mit meinem Gebet und verschiedenen Gesten der Liebe und Hilfe verbunden. Ich war 21 Jahre lang in Tansania und kam zurück, weil verschiedene Krankheiten es mir nicht erlaubten, länger zu bleiben. Als ich nach Brzezie zurückkehrte, arbeitete ich in der Sakristei und bereitete kleine Kinder auf die Erste Hl. Kommunion vor. Es war wunderbar. Ich war dann noch einige Zeit Oberin in Gorzow an der bischöfliche Kurie und später in Studzianna. Danach war ich noch in Domachowo, Strzybnica, und jetzt bin ich in Brenna Leśnica. Brenna ist schön, wir arbeiten mit Jugendlichen und Menschen, die Ruhe und Erholung suchen. Herzlich willkommen.“

Aufgrund einer schweren, pflegebedüftigen Krankheit kam Sr. Innocencia dann von Brenna ins Provinzhaus nach Wrocław.Der Herr nahm sie am 26. Januar 2021 zu sich.

Herr, lass ihre Seele in Frieden ruhen.