Wie an jedem Tag, habe ich auch heute  unsere Schwestern,

die auf dem Pflegebereich leben – besucht.

Ja und da kam es zu einem so schönen Gespräch  mit unserer Schwester Franziska und dieses möchte ich nicht für mich allein behalten.

Schwester Franziska ist ja 95 Jahre alt  (von ihrer Geburtstagfeier im Oktober 2020 hatte ich berichtet.)

Als ich mich heute zu ihr setzte, sagte sie mir: „Wissen Sie, an wen ich gerade gedacht habe – meine Antwort – na das kann ich doch nicht wissen, denn ich kann doch keine Gedanken lesen.

„Also liebe Schwester Oberin – ich habe an die Mutter Roswitha gedacht. Sie war doch damals unsere Generaloberin, als wir in den fünfziger Jahren ins Kloster kamen“.

Ich sagte: ich habe sie nur einmal gesehen, aber schon viel von ihr gehört – die meisten Schwestern sagen – sie ist sehr streng gewesen.

Schwester Franziska wieder – nein – so war das nicht – sie ist den geraden Weg gegangen. Sie musste doch erst Ordnung machen. Die Schwestern waren nach der Flucht überall verstreut und sie hat sie dann zusammen gesucht.

Wissen Sie – sie wirkte streng und auch stolz  – aber das Herz war warm.

Wir konnten uns schon mit ihr sehen lassen.

Der Heilige Geist hat sie geführt – sonst hätte sie das doch alles nicht geschafft.

In ihrer Strenge hat man auch immer die Liebe gespürt.

 

Ich bin wirklich sehr beeindruckt von diesem Gespräch, denn überzeugender hätte ich davon nicht hören können.

 

Schwester M. Felicitas

vom Klosterberg in Cochem