Heiliger Bonifatius, Bischof, Märtyrer
Donnerstag der 7. Osterwoche
Erste Lesung Apg 22,30; 23,6-11
Die Zeit zwischen Christi Himmelfahrt und Pfingsten ist eine Zeit tiefer innerer Vorbereitung, in der die Kirche nicht in Angst oder Ungewissheit wartet, sondern in vertrauensvoller Erwartung des Heiligen Geistes, der stärkt und sendet. In Apostelgeschichte 22,30–23,11 erscheint Paulus, der sich inmitten von Feindseligkeit und Verwirrung befindet, der auferstandene Herr mit einem Wort des Trostes und des Auftrags: „Sei mutig! Du hast für mich Zeugnis abgelegt in Jerusalem, jetzt musst du dasselbe in Rom tun.“ Dieser Moment offenbart das Wesen des Geistes, auf den wir warten – den Geist des Mutes, der Angst in mutiges Zeugnis und Unsicherheit in unerschütterliche Entschlossenheit verwandelt. Als die Apostel im Abendmahlssaal versammelt waren, wussten sie noch nicht, wie ihr Zeugnis aussehen würde, aber sie kannten die Verheißung: Der Geist würde kommen. So sind auch wir in unserem Warten aufgerufen, uns dem Geist zu öffnen, der die Herzen stärkt, die Sprache ermutigt und das Zeugnis an jedem Ort, an den der Herr uns sendet, aufrechterhält. Derselbe Geist, der Paulus den Mut gab, sich Jerusalem und Rom zu stellen, ist bereit, uns für unsere eigene Mission zu stärken – wenn wir nur mit betendem Herzen warten und bereit sind, Ja zu sagen. Denken wir darüber nach: Dies ist eine Zeit des betenden Wartens, in der die Kirche sich dem Geist des Mutes öffnet, der Angst in mutiges Zeugnis verwandelt und jedes Herz darauf vorbereitet, Ja zu der vor uns liegenden Mission zu sagen.
Don Giorgio