Freitag der 5. Fastenwoche
Heiliger Stanislaus, Bischof, Märtyrer
Erste Lesung: Jeremia 20:10-13
An diesem Freitag in der fünften Fastenwoche regen uns die Worte des Propheten Jeremia zu einer tiefen Reflexion über die Realität des spirituellen Kampfes an. Er spricht aus einem Gefühl des Schmerzes und des Verrats heraus, umgeben von denen, die ihn einst Freund nannten, aber jetzt seinen Untergang suchen. Doch selbst inmitten von Angst und Isolation hält Jeremia an seinem Vertrauen in den Herrn fest und erklärt, dass Gott wie ein mächtiger Krieger ist, der verteidigt und befreit. Sein Schrei ist nicht nur ein Schrei der Klage, sondern auch der Hoffnung, die in der göttlichen Treue wurzelt. Dieser Moment in der Fastenzeit erinnert uns daran, dass der Weg nach Ostern nicht ohne Schatten ist. Auch wir sind Gefahren ausgesetzt – Versuchungen, Entmutigungen und Stimmen, die Zweifel oder Verwirrung säen. Manchmal kommen diese Bedrohungen von der Welt um uns herum, manchmal steigen sie in Form von Stolz, Selbstgefälligkeit oder Groll aus unserem eigenen Herzen auf. Die Fastenzeit ruft uns dazu auf, diese Gefahren nicht mit Verzweiflung, sondern mit mutigem Vertrauen in Gottes rettende Gegenwart zu erkennen. Während wir uns der Karwoche nähern, ermutigt uns Jeremias Zeugnis, unsere Kämpfe ehrlich zu benennen und unseren Glauben zu bekräftigen, dass der Herr alle sieht, hört und erlöst, die ihre Hoffnung auf ihn setzen. Lasst uns darüber nachdenken: Die Fastenzeit bedeutet, die spirituellen Gefahren mit mutigem Vertrauen in Gottes Erlösung zu erkennen.
Don Giorgio