Freitag der 4. Woche der Fastenzeit
Erste Lesung Weisheit 2:1,12-22
An diesem Freitag der vierten Fastenwoche entlarvt die Lesung aus dem Buch der Weisheit die innere Logik der Gottlosen – ihre zynische Sicht des Lebens, ihre Ablehnung des Lebens nach dem Tod und ihre tiefe Abneigung gegenüber den Gerechten. Der tugendhafte Mensch, der einfach nur integer lebt und sein Vertrauen in Gott verkündet, wird zu einer unwillkommenen Erinnerung an eine Wahrheit, die sie gerne ignorieren würden. Seine bloße Anwesenheit ist ein Vorwurf, und so schmieden sie einen Plan zu seinem Untergang, um zum Schweigen zu bringen, was ihr Gewissen stört. Doch ihr Plan beruht auf Blindheit, denn sie können weder die verborgene Weisheit Gottes noch die bleibende Verheißung erkennen, die für diejenigen bereitsteht, die treu bleiben. Die Fastenzeit lädt uns ein, denselben geistlichen Kampf in unserer eigenen Zeit zu erkennen – zwischen einer Welt, die dem Glauben oft gleichgültig oder feindselig gegenübersteht, und denen, die im Stillen Zeugnis von Gottes Wahrheit ablegen. Diese Fastenzeit ist unser Moment, den Weg des Gerechten zu wählen, fest in der Hoffnung zu stehen, auch wenn wir missverstanden oder abgelehnt werden, und das Kreuz Christi – einst ein Symbol der Schande – zu unserer Quelle der Kraft und des endgültigen Sieges werden zu lassen. Lasst uns nachdenken: Die Fastenzeit dient dazu, die Herausforderungen der Gottlosen zu überwinden, indem wir den Glauben an die Liebe Gottes bekräftigen.
Don Giorgio