Montag der Karwoche
Erste Lesung: Jesaja 42:1-7
An diesem Montag in der Karwoche bietet die Lesung aus Jesaja 42:1–7 ein kraftvolles und intimes Porträt des Dieners des Herrn, eine Prophezeiung, die in Jesus Christus ihre vollste Erfüllung findet. Zu Beginn dieser heiligsten Woche lädt uns die Kirche ein, innezuhalten und über die Tiefe der Mission Christi nachzudenken. Er ist der Sohn Gottes, vom Vater getragen, erfüllt vom Geist, und doch ist sein Kommen nicht von Lärm oder Triumphalismus geprägt, sondern von tiefer Demut und zarter Stärke. Er zerschmettert weder das geknickte Rohr noch löscht er das schwache Licht aus; vielmehr nähert er sich den Gebrochenen, den Müden, den Vergessenen und haucht ihnen neues Leben und Hoffnung ein. Seine Gerechtigkeit ist nicht Rache, sondern Erlösung, eine Gerechtigkeit, die in Barmherzigkeit und Wahrheit verwurzelt ist. Dieses Bild des Knechtes offenbart das Wesen des öffentlichen Wirkens Jesu und seines letzten Weges zum Kreuz: eine Liebe, die niemals aufgibt, eine Treue, die nicht wankt, und eine Mission, die alle Grenzen überschreitet und den Nationen Licht, den Verwundeten Heilung und den von Sünde, Verzweiflung oder Angst Gefangenen Freiheit bringt. In diesen Tagen der Karwoche sind wir nicht nur eingeladen, diese Mission Jesu Christi zu bewundern, sondern uns ihr anzuschließen, indem wir das Beispiel des Herrn in unsere Herzen eindringen lassen, in unserem Handeln Raum für sein Mitgefühl schaffen und in ihm zu Dienern werden, die dieselbe göttliche Zärtlichkeit in einer Welt widerspiegeln, die sich immer noch nach Licht sehnt. Lasst uns darüber nachdenken: Bin ich mir der Mission des Dieners Gottes, Jesus Christus, bewusst?

Don Giorgio