Mittwoch der Karwoche
Erste Lesung: Jesaja 50:4-9
An diesem Mittwoch in der Karwoche lädt uns die Gestalt des Knechtes des Herrn, wie sie in Jesaja 50:4–9 dargestellt wird, ein, nicht nur über die Mission und das Leiden Christi nachzudenken, sondern auch über seine tiefe Unschuld. Im Gegensatz zu den anderen Gottesknechtsliedern, die die Last und Ablehnung betonen, die er trägt, offenbart diese Passage die innere Stärke, die aus der Sündlosigkeit erwächst. „Der Herr kommt mir zu Hilfe; wer wird es wagen, mich zu verurteilen?“ – diese Worte hallen im Herzen der Passion wider und erinnern uns daran, dass Christus, obwohl verraten und verurteilt, schuldlos vor seinen Anklägern steht. Seine Unschuld ist kein Schutzschild vor Leid, sondern eine stille Quelle der Stärke und Treue. Er bietet seinen Rücken den Peitschenhieben und sein Gesicht den Beleidigungen an, nicht aus Schwäche, sondern in heiterem Vertrauen. In der Stille dieser Karwoche werden wir dazu angezogen, auf das Lamm zu blicken, das keine Schuld trägt, und dennoch um unseretwillen den Weg der ungerechten Verurteilung mit unerschütterlicher Liebe geht. Lasst uns darüber nachdenken: Wie dankbar sollte ich Jesus sein, der der Sohn Gottes ist und die Demütigung auf sich nimmt, um mich zu retten?
Don Giorgio