Mittwoch der 4. Woche der Fastenzeit
Erste Lesung Jesaja 49,8-15
An diesem Mittwoch der vierten Fastenwoche klingen die Worte Jesajas mit zärtlicher Kraft nach: „Ich werde dich nie vergessen.“ Auf unserem Weg durch die Fastenzeit sind wir eingeladen, unseren Blick auf die von Gott verheißene Zukunft zu richten – eine Zukunft, die nicht von Ungewissheit geprägt ist, sondern von der „günstigen Zeit“, dem „Tag des Heils“. Dieser Tag ist nicht fern oder abstrakt; er wird im Kreuz Christi sichtbar und real. In der sich selbst verschenkenden Liebe Jesu sehen wir die Erfüllung der Prophezeiung Jesajas – ein Gott, der sich an uns erinnert, auch wenn wir ihn vergessen, der sich mit einem unverbrüchlichen Versprechen der Barmherzigkeit an uns bindet. Das Kreuz ist nicht einfach nur ein Symbol des Leidens, sondern die endgültige Offenbarung der göttlichen Liebe – einer Liebe, die so tief und so beständig ist, dass Gott erklärt: „Ich werde dich niemals vergessen.“ Die Fastenzeit wird also zu unserer Zeit, um diese Liebe neu anzunehmen, um zum Herzen Gottes zurückzukehren, der im Leiden und in der Auferstehung Jesu zu jedem von uns sagt: „Du bist nicht vergessen. Du bist mein“. Die Fastenzeit ruft uns auf, diese Liebe mit offenem Herzen zu empfangen und darauf zu vertrauen, dass wir auch in unserer Zerbrochenheit nicht vergessen sind, sondern ewig im mitfühlenden Blick des Vaters stehen. Fastenzeit ist der Glaube, dass ich von Gott nie vergessen werde.

Don Giorgio