Er trug sein Kreuz und ging hinaus zur sogenannten Schädelhöhe, die auf Hebräisch Golgota heißt. Dort kreuzigten sie ihn und mit ihm zwei andere, auf jeder Seite einen, in der Mitte Jesus. Pilatus ließ auch ein Schild anfertigen und oben am Kreuz befestigen; die Inschrift lautete: Jesus von Nazaret, der König der Juden.  [Joh 19, 17-19]

 

Der Tod am Kreuz war einer der berüchtigtsten und schmerzhaftesten Tode, den die Antike kannte. Er war den schlimmsten Mitgliedern der Gesellschaft vorbehalten und wurde als Warnung für alle gezeigt. Aber die Geschichte ist auch voll von unschuldigen Todesfällen von Menschen, die Opfer von Gewalt und Machtinteressen wurden. Auch Jesus stirbt unschuldig. Er schmeckt die bitteren Folgen der Sünde des Menschen, aber er überwindet ihre Macht: Auf Hass antwortet er mit Liebe, auf Ungerechtigkeit mit Vergebung, auf Beleidigungen mit Gebet. Mit seinem Kreuz rettet er die Welt.

 

Dein ganzes Leben, Herr,

war ein totales Geschenk,

immer und für alle gegeben,

bis du dich am Kreuz erhöhen lässt.

Im Angesicht deiner Gabe,

denke ich an mein eigenes Leben, das ich nie ganz verschenke,

mein „Ja“, das nie endgültig oder vollständig ist.

Ich stelle fest, dass ich schwach, egoistisch und ängstlich bin.

Von deinem Kreuz geht ein Lichtstrahl aus

das mir vom Leben erzählt,

dass du mir im Sterben das größte Geschenk gemacht hast.

Fiorenzo Salvi

Giampietro Polini