Auf den Philippinen herrscht seit Februar ein epidemiologischer Notstand der Stufe 2, der jetzt allmählich milder wird. Aber die Kinder gehen immer noch nicht zur Schule, es wird immer noch ferngesteuert gelernt. Außerdem sind die philippinischen Grenzen seit dem 10. Februar nach zwei Jahren wieder für Touristen geöffnet, und obwohl die Menschen immer noch an Covid erkrankt sind, kehrt allmählich wieder Normalität ein, allerdings nicht so wie in Europa.
Ab dem 1. Februar konnten auch wir endlich wieder mit dem monatlichen „Ernährungsprogramm“ beginnen, für die Kinder im Bezirk der Payatas. Es ist eines der ärmsten Viertel in Manila, nur wenige Minuten von unserem Haus entfernt. Leider ist es wegen Covid noch nicht möglich, das gewohnte Ernährungsprogramm durchzuführen, d. h. die Kinder erhalten vorher noch verschiedene pädagogische Aktivitäten, Katechese, Spiele und anschließend eine gemeinsame Mahlzeit.
Jeden Tag, von Montag bis Freitag, bereiten die Mütter dieser Kinder eine warme, vollständige Mahlzeit für die Kinder zu, und wir begleiten und unterstüzten sie dabei. Mittags erhalten die Kinder dann eine Tasse Milch oder Kakao sowie eine warme Mahlzeit und Obst. Die Mütter dieser Kinder lernen so, wie sie ihre Kinder gesund ernähren können. Wir versuchen, alle Kinder mit ausreichend Essen zu versorgen, denn es ist schwierig, einem hungrigen Kind eine Schüssel Reis zu verweigern. Die Pfarrei der philippinischen Patres in Chioggia, unterstützt uns finanziell bei dieser Arbeit mit den Kindern.
Sobald wir in den Payatas ankommen, laufen die Kinder auf uns zu, begrüßen uns, nehmen unsere Hand, legen sie auf ihre Stirn und bitten „Schwester, bitte segne mich“. Durch diese Kinder, die wir bereits kennen, lernen wir ihre Familien und ihre Probleme kennen. Von Zeit zu Zeit besuchen wir sie, und wenn nötig, helfen wir ihnen, so gut wir können. Manchmal besteht diese Hilfe einfach darin, den Kindern Medikamente gegen Darmwürmer oder andere Mittel zu geben. Wir überzeugen auch die Eltern davon, wie wichtig es ist, auf ihre Gesundheit zu achten und sich behandeln zu lassen. Manche Menschen hier haben Angst, zum Arzt zu gehen, vor allem wegen der Behandlungskosten, die sehr hoch sind.
Obwohl fast alle Filipinos katholisch sind, praktizieren die meisten Bewohner der Payatas ihren Glauben nicht. Sie gehen weder in die Kirche noch empfangen sie die Sakramente. In diesem Sinne versuchen wir immer, alle Familien zu ermutigen, die Sonntagsmesse zu besuchen, den Rosenkranz in der Familie zu beten und Gott in ihrem schwierigen Alltag nahe zu sein. Wir helfen auch oft bei den Formalitäten für das Sakrament der Taufe. Im Januar konnten wir helfen, damit sechs Kindern im Vorschul- und Schulalter getauft wurden.
Viele Kinder haben auch keine Geburtsurkunde und können daher nicht zur Schule gehen. Die Verfahren zur Erlangung einer Geburtsurkunde sind recht kompliziert, und die Eltern dieser Kinder sind häufig Analphabeten. Soweit möglich, helfen wir ihnen bei der Erledigung der notwendigen Formalitäten. Wir machen den Eltern bewusst, wie wichtig Bildung ist, damit ihre Kinder eine bessere Zukunft haben. Die Einschränkungen durch die Pandemie engen auch uns in unseren Aktivitäten ein, aber wir vertrauen darauf, dass diese Pandemie mit Gottes Hilfe ein Ende finden wird, und wir bitten Gott darum.
Abschließend bitte ich Sie um Ihr Gebet für uns und für die Anliegen unserer Missionen hier auf den Philippinen, damit wir die Arbeit unseres Stifters hier weiter entwickeln können und viele Berufungen erhalten. Mit herzlichen Grüßen und einem betenden Gedenken an alle, die uns geistig und materiell unterstützen.
Sr. M. Agata Sobczyk