In Cochem ist es Tradition, in der Frühe des Gründonnerstag`s
die „Männerweck“ zu segnen. Männerweck ist ein kleines Brot oder Brötchen, also ein Gebäck aus Hefeteig. Ob Wortteil „Männer“ von dem Himmelsbrot „Manna“ hergeleitet werden kann, ist unklar. Manna kommt aus dem hebräischen und bedeutet „Was ist das?“ Es ist das Überraschende, dass Gott den Israeliten bescherte und dass ihnen auf dem Weg durch die Wüste als Nahrung diente.

Die Segnung der Männerwecken in Cochem hat folgenden historischen Ursprung:
Früher brachten die Kaufleute am Gründonnerstag ihre Gaben zum Ortspfarrer und Küster. Dabei muss man wissen, dass der Klerus kein festes Gehalt erhielt, sondern von Spenden aus der Gemeinde seinen Unterhalt beglich. Bäcker, Metzger und Bauern gaben ab, was entbehrlich war.
Der Pfarrer sprach den Segen über die Nahrungsmittel. Verderbliche Waren oder solche, die im Überfluss gespendet wurden, gab der Pfarrer nach dem Segen an Bedürftige seiner Gemeinde weiter.

Auch in unserer heutigen Zeit werden die Männerwecken in der Pfarrkirche gesegnet. Weil viele unserer Bewohnerinne und Bewohner aus Cochem stammen, aber nicht mehr in die Pfarrkirche gehen können – halten wir im Haus eine kleine Andacht und segnen die Männerwecken. Diese werden dann an die Bewohnerinnen, Bewohner und Mitarbeiter verteilt.

Schwester M. Felicitas