Dienstag der 4. Woche der Fastenzeit
Erste Lesung Hesekiel 47:1-9,12
Die Lesung aus Hesekiel 47 an diesem Dienstag der vierten Fastenwoche zeigt ein eindrucksvolles Bild der Barmherzigkeit Gottes, die wie ein Fluss aus dem Tempel strömt – zunächst sanft, dann tief und stark, und Leben bringend, wo immer sie hinfließt. Dieses lebendige Wasser ist ein Symbol für Gottes Gnade, die nie versiegt, eine Barmherzigkeit, die nicht nur reinigen, sondern auch erneuern und verwandeln will. Auf unserem Weg durch die Fastenzeit sind wir eingeladen, in diesen Fluss zu treten und die trockenen und verhärteten Stellen unseres Herzens für seinen heilenden Strom zu öffnen. Die Fastenzeit ist eine heilige Zeit der Begegnung – in der Gottes Barmherzigkeit auf unsere Schwäche trifft und Früchte trägt. Wie die Bäume, die in der Vision des Propheten an den Ufern des Flusses wachsen, deren Blätter nie verwelken und deren Früchte reichlich vorhanden sind, können auch wir zu Quellen der Nahrung, des Trostes und der Liebe für andere werden, wenn wir in Gottes Barmherzigkeit verwurzelt sind. Jedes Gebet, das wir sprechen, jede Sünde, die wir bekennen, jede Tat der Nächstenliebe wird zu einem Kanal, durch den dieses göttliche Wasser durch uns und über uns hinaus fließt. Je mehr wir es zulassen, dass diese Barmherzigkeit unser Leben durchdringt, desto mehr werden wir uns in Werkzeuge des Friedens, in Agenten des Mitgefühls und in Zeichen der Hoffnung in einer durstigen Welt verwandeln. Lasst uns nachdenken: Die Fastenzeit ist eine Öffnung unseres Herzens für die grenzenlose Barmherzigkeit Gottes.
Don Giorgio