Dienstag der 33. Woche der gewöhnlichen Zeit
Evangelium – Lukas 19,1-10
„Er war begierig zu sehen, was für ein Mensch Jesus war, aber er war zu klein und konnte ihn wegen der Menschenmenge nicht sehen. So lief er voraus und kletterte auf eine Platane, um einen Blick auf Jesus zu erhaschen, der dort vorbeikommen sollte. Diese Sehnsucht, Jesus zu sehen. Sein Eingeständnis, dass er zu klein ist. Die Lösung, die er fand, um diese Kleinheit zu überwinden. Dies sind wichtige Punkte, über die wir nachdenken sollten. Zachäus‘ Eifer spiegelt eine tiefe Sehnsucht nach etwas wider, das über sein gegenwärtiges Leben hinausgeht. Er ist ein wohlhabender Mann, aber sein materieller Reichtum hat seinen geistlichen Durst nicht gestillt. Sein Wunsch, Jesus zu begegnen, symbolisiert die Sehnsucht der menschlichen Seele nach Gott, eine Unruhe, die uns auf die Suche nach einem tieferen Sinn und nach Wahrheit führt. Zachäus erkennt seine Begrenztheit – nicht nur physisch, sondern auch symbolisch. Seine Beschränktheit kann als ein Eingeständnis der menschlichen Unzulänglichkeit oder Sündhaftigkeit gesehen werden. Das Erkennen der eigenen Unzulänglichkeiten ist der erste Schritt zur Demut und Offenheit für die Gnade. Trotz seiner Begrenztheit gibt sich Zachäus nicht mit den Hindernissen der Menge ab. Stattdessen ergreift er mutige Maßnahmen und klettert auf einen Platanenbaum. Dieser Akt der Kreativität und Entschlossenheit ermöglicht es ihm, sich über die Hindernisse zu erheben und Jesus zu sehen. Jesus reagiert auf Zachäus‘ Bemühungen, indem er ihn bei seinem Namen ruft und sich selbst in sein Haus einlädt. Diese Begegnung führt zu Zachäus‘ Bekehrung – einer Veränderung seines Herzens und seiner Prioritäten. Lasst uns nachdenken: Was sind die „Menschenmassen“ in meinem Leben, die mich davon abhalten, Jesus klar zu sehen, und welche mutigen Schritte könnte ich unternehmen, um mich über sie zu erheben und einer tieferen Wahrheit und Bedeutung zu begegnen?
Don Giorgio