Dienstag der 5. Fastenwoche
Erste Lesung Numeri 21:4-9
Als das Volk Israel in der Wüste müde und rebellisch wurde, wurden sie mit den Folgen ihrer Sünde konfrontiert – giftigen Schlangen, deren Bisse Leid und Tod brachten. Doch selbst in ihrer Not zeigte Gott einen Weg zur Heilung auf: eine von Mose hochgehobene eherne Schlange. Diejenigen, die sie mit Glauben ansahen, wurden gerettet. Dieses eindrucksvolle Bild weist auf das Kreuz Christi hin, an dem Jesus, obwohl ohne Sünde, „erhöht“ wurde, um das Gift unserer Sünden auf sich zu nehmen. In der Fastenzeit sind wir eingeladen, anzuerkennen, dass auch wir verwundet sind – gebissen von Stolz, Selbstsucht, Angst und allem, was uns von Gott und voneinander trennt. Unsere Heilung kommt nicht dadurch, dass wir unsere Wunden verbergen oder uns bemühen, uns allein zu heilen, sondern indem wir unsere Augen zum gekreuzigten Herrn erheben. Auf das Kreuz zu schauen bedeutet, Buße zu tun, an die Tiefe der Barmherzigkeit Gottes zu glauben und uns seiner Liebe anzuvertrauen. Es ist ein Akt der Hingabe, der uns für die Gnade öffnet, die den Stachel der Sünde nicht nur entfernt, sondern sie verwandelt und neues Leben hervorbringt. Im Kreuz begegnen sich Leiden und Liebe, und in dieser Begegnung finden wir den Weg nach Hause. Denken wir darüber nach: In der Fastenzeit schauen wir auf das Kreuz, um Erlösung zu finden.
Don Giorgio