Seniorenchor “Rostige Kehlchen“
im Seniorenheim St. Katharina in Treis-Karden
Die Chorleiterin, Sr. M. Ursula Potulski, erzählt die Geschichte der Entstehung dieses außergewöhnlichen Chores:
Die „Rostigen Kehlchen“ entstanden auf Anregung einer Mitarbeiterin bei einer Adventsfeier 2013. Es hat dann aber noch bis September 2014 gedauert, bis wir am 14.09.2014 mit 16 Bewohnerinnen unserer Senioreneinrichtung sowie der Schwiegertocher einer Bewohnerin, Frau Löhr, die 1. Chorprobe halten konnten. Wir probten Herbstlieder für das Herbstfest und hatten damit Erfolg. Als wir dann für die Adventsfeier probten, war es schon schwieriger, schöne Lieder zu finden, denn es sollten Advents- und noch keine Weihnachtslieder sein. Frau Löhr hat mir sehr ge-holfen. Sie hat unsere Wunschlieder von CD’s abgespielt und die Texte kopiert. Auch die Mitarbeiter der Verwaltung und der Soziale Dienst haben mich jederzeit unter-stützt. Ich konnte immer kommen und fragen, ob sie mir Texte von Liedern aus-drucken u.a.. Die Mitarbeiter haben uns sogar die Liedermappen gestaltet und mit Deckblatt und leeren Hüllen versehen, so dass ich die alten Lieder immer herausnehmen und die neuen Blätter einlegen konnte. Während verschiedener Krankenhausaufenthalte bzw. Rehas von mir hat Frau Löhr den Chor weiter geleitet, sonst hätte er nicht weiter bestanden. Zu unserem Repertoire gehören Film-melodien der 20 – 60 iger Jahre, Operettenmelodien und Musicals und natürlich auch Volkslieder. Zum Muttertag 2015 haben wir ein einstündiges Konzert gegeben und alle waren sehr begeistert. In diesem Jahre sollte unser 6. Muttertagskonzert stattfinden, aber Corona hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Unsere letzte Chorprobe hatten wir am 9. März 2020.
Natürlich haben wir auch an manchen Feiertagen in der Hl. Messe gesungen und die Sängerinnen waren immer sehr stolz darauf.
Ein besonderes Ereignis war für uns, als eine CD von uns aufgenommen wurde. Das war für uns sehr aufregend, denn 2 Mitarbeiter vom Tonstudio kamen zu uns. 12 Lieder wurden aufgenommen und wir mussten jedes Lied zweimal singen. Es war sehr anstrengend für die Sängerinnen, aber sie waren sehr stolz, als die jungen Leute sie lobten wegen ihrer Ausdauer und klaren Aussprache.
Auch das Fernsehen war bei uns und hat 1 Minute über unseren Chor gesendet.
Vor 3 Jahren haben wir beim Pfarrfest gesungen, bei dem wir eine „musikalische Italienreise“ gemacht haben, mit Liedern wie: „Komm ein bißchen mit nach Italien“, „O mia bella Napoli“, „Wenn bei Capri..“ usw. Beim Lied „Arrivederci Roma“ haben alle Sängerinnen ein Italienfähnchen geschwenkt. Es war ein großer Erfolg.
Übrigens, bei unseren Chorauftritten tragen wir rotbraune Halstücher, passend zum Namen. Diese Halstücher hat uns unsere Pflegedienstleiterin besorgt. Unser Name entstand durch die Bewohner selbst, die sagten, ihre Stimme sei jetzt verrostet.
Ja, und nun dürfen wir gar nicht singen, weder Chorproben, noch Singekreis, noch im Gottesdienst. Es ist sehr schade und die Bewohnerinnen fragen immer: wann singen wir endlich wieder.
Sr. Ursula Potulski