Es gibt viele Elemente und Figuren in der Weihnachtskrippe, aber die wichtigste Figur ist immer die kleinste. Das ist so ein göttliches Paradoxon: Was wir für klein halten, was für Gott groß ist, was für uns schwach ist, hat in den Augen Gottes große Macht.
Würde man eine Umfrage unter den Weihnachtsfeiernden durchführen, was für ein gelungenes Fest notwendig ist, kämen viele wichtige Antworten zusammen: familiäre Atmosphäre, Pflege von Traditionen, gutes Wetter usw. All dies kann sicherlich helfen, zu feiern. Aber die wichtigste Antwort an Weihnachten, dass der kleine Jesus zu uns kommt, findet man eher selten. Er, der so klein ist, wenn er kommt, verliert sich manchmal in der Fülle all dieser Traditionen, Gerichten und Freuden von Weihnachten.
Dieses Jahr ist Weihnachten anders. Wegen der Pandemie gibt es viele Verbote, Einschränkungen. Es wird nicht möglich sein, alle Traditionen zu feiern, sich mit geliebten Menschen zu treffen, es ist nicht möglich, das Haus zu verlassen oder gar zu verreisen, viele Weihnachtsattraktionen sind geschlossen. Aus diesem Grund haben wir die Chance, diesen Feiertag zu einem ganz besomderen, einfachen, natürlichen zu machen. Vielleicht gibt es dieses Jahr weniger Dinge, mit denen das kleine Jesuskind in der Krippe zugedeckt und übersehen wird. Nehmen wir alle diesjährigen Schwierigkeiten an und betrachten sie positiv, indem wir sie als eine Gelegenheit sehen, die großen Geheimnisse Gottes tiefer zu feiern. Möge das kleine Kind, das der Herr dieser Welt mit all ihren Problemen und Nöten ist, im Mittelpunkt unseres Festes stehen. Gott will uns daran erinnern, dass Er unabhängig von äußeren Bedingungen in uns geboren werden möchte, es genügt, aufmerksam zu sein und Ihn mit Glauben und Vertrauen zu empfangen. Wenn wir dieses Jahr während der Feiertage nicht reisen oder nach draußen gehen können, sollten wir nach Innen gehen und Ihm dort begegnen.
Sr. Sybilla Kołtan