Wir befinden uns am Anfang der Novene vor dem Fest des heiligen Josef, der der Schutzpatron unserer Kongregation ist, aber auch der Schutzpatron in schwierigen Zeiten, in denen wir leben. Aber wie ist das mit der Not, von der heute so viel gesprochen wird?

Auch die Heilige Familie war auf der Flucht vor Verfolgern, sie waren Flüchtlinge. So viele Menschen, vor allem Frauen mit Kindern, teilen heute an der Ostgrenze ihr Schicksal, und sie haben keine Unterstützung durch ihre Ehemänner oder Erziehungsberechtigen, weil sie die Freiheit ihres Heimatlandes verteidigen. Maria und Jesus hatten Josef, ihren Beschützer.

Die Härte der Flucht trifft uns nicht persönlich. Unsere Klöster liegen nicht in Ruinen. Es mangelt uns nicht an Brot oder Wasser. Vielleicht könnten wir im Geiste der Solidarität, ohne Rücksicht auf Alter und Krankheit, mit den Bedürftigen das Elend ihres täglichen Lebens teilen, indem wir uns einfach ernähren und fasten, um diesen Dämon der Gewalt durch Fasten und Gebet zu überwinden? Vereinigen wir uns im Fasten, das große Kraft hat, weil es unsere Schwächen aufdecken kann, und dann wird der Herr selbst uns zu Hilfe kommen.

Verbinden wir uns auch untereinander im Gebet, weil es das Herzensbedürfnis einer jeden von uns ist. Das Gebet ist ein Bedürfnis des Herzens, aber auch der Einheit. Uns eint der gemeinsame Weg, auf den uns Gott, der Vater, geführt hat, aber heute eint uns auch die Angst vor der Zukunft. Nutzen wir diese Angst, indem wir uns von ihr dazu anregen lassen, Gott noch mehr zu vertrauen und unser Herz zu Ihm zu bekehren. Lasst uns der Angst vieler ein Ende setzen, indem wir treu an der Seite des leidenen Christus stehen und auf seinen Kraft vertrauen.

Ich begleite Sie auf diesem Weg des Gebets und ich danke all denen, die am Mittwoch, den 9. März, mit Leib und Seele mit uns in Kalisz waren und grüße Sie herzlich

 

Sr. M. Magdalena Zabłotna