Bevor das Jahr  zu Ende geht möchte ich noch von einem ganz besonderen Tag im November 2021 berichten.

Wie in jeden unserer anderen Häuser, so gibt es auch hier auf dem Klosterberg eine Glocke die zum Angelus läutet und nicht nur uns hier vor Ort zum Gebet erinnert sondern auch alle Menschen die hier in Cochem leben, arbeiten oder sich erholen

Da unsere alte Glocke schon 100 Jahre alt war – kam es in ihr zu einem Riss und so schepperte sie nur noch.

Vor fast zwei Jahren wurde diese Situation angesprochen, überprüft  und dann auch geplant, dass wir eine neue Glocke anschaffen dürfen.

Durch die Corona Situation vergingen Monate und Wochen – wir hörten nichts mehr von unserer Glocke.

Als unsere Provinzoberin uns im Sommer  besuchte habe ich dieses Thema noch einmal angesprochen und sie nahm unser Anliegen mit in die Sitzungen nach Berlin.

Bald kam die Information – dass der Auftrag für eine neue Glocke der Glockengießerei in Brockscheid in der Eifel gegeben wurde.

Da die Planung ja schon vor fast zwei Jahren abgeschlossen war – dauerte es dann auch nicht lange bis die Information zu uns kam, dass am 14. Oktober 2021 die Glocke gegossen wird. Brockscheid ist nur 39 km von Cochem entfernt und so konnten wir d.h. zwei Mitarbeiter und ich dabei sein beim Gießen dabei sein.

Niemand von uns hatte vor her noch nie die Möglichkeit bei solcher Sache dabei zu sein.

Alles war gut vorbereitet und so konnte die Arbeit beginnen.

Die ganze Familie war integriert. Der Senior Chef legte großen Wert darauf, dass bevor die Arbeit begonnen wird – wir gemeinsam beten damit dieses Kunstwerk gelingt.

Es war für alle eine Herausforderung das 170 Grad erhitzte Material in die spezielle Form zu gießen.

In dem Tun habe ich wahrgenommen – wie sehr einer auf den anderen angewiesen war im Schauen und im Reagieren. Das eingespielte Team stellte sich aber dieser Herausforderung  mit Bravur.

Die Arbeit war in wenigen Minuten getan und wir fuhren mit neuen Erfahrungen und begeistert mit einem guten Gefühl wieder nach Hause.

Die Glocke musste dann eine gewisse Zeit ruhen.

Gute zwei Wochen vergingen bis uns die Glocke gebracht wurde.

Wir hatten so Zeit um die Feier der Glockenweihe zu planen

Bis zur Glockenweihe haben wir sie erstmal in unserem Refektorium platziert.

Nach einer guten Planung mit der Einrichtungsleiterin haben wir den Termin der Weihe auf den 9. November gelegt.

Bruder Michael ( Franziskaner vom Heiligen Kreuz ) ein Freund unseres Konventes und des Hauses sah es für sich als große Ehre an – unsere Glocke zu weihen. Ja, dieser besondere Tag fiel auch in die Zeit, in der unsere Generaloberin Schwester Sybilla und Vikarin  Schwester  Petra an der Mosel in den Konventen visitiert haben. Also konnten sie auch dieses Geschehen miterleben – ebenfalls unsere Mitschwestern aus Treis Karden.

Selbstverständlich nahmen  auch unsere  Heimbewohner innen und Bewohner daran teil.

 

Ebenfalls sind  Verbandsbürgermeister Herr Lambertz und unser Stadtbürgermeister Herr Schmitz unserer Einladung gerne gefolgt.

Auch der Senior Chef aus der Glockengießerei Herr Schmitt

Ist gekommen, er hat uns alle die Töne erklärt, die von der Glocke erklingen werden.

Er selbst war schon bei vielen Glockenweihen dabei – aber es war für ihn selbst so ein großes Erlebnis – denn bei all den anderen Glockenweihen war der Bischof  dabei –

aber wie bei uns Besuch aus Rom – das hat er in seinen vergangenen Arbeitsjahren noch nie erlebt

 

An diesen Tag kam es zu wunderbaren Begegnungen , an die alle noch lange denken werden.

 

Nicht nur wir sondern – auch die Cochemer erfreuen sich am schöne Geläute – das vom Klosterberg über die ganze Stadt zu hören ist.

Möge sie nun lange zur Ehre Gottes und zur Freude der Menschen klingen.

 

 

Freude hat mir Gott gegeben!

Sehet! Wie ein goldner Stern

aus der Hülse, blank und eben,

schält sich der metallne Kern

 

Von dem Helm zum Kranz

spielt’s wie Sonnenglanz,

auch des Wappens nette Schilder

loben den erfahrnen Bilder.

 

( Text aus der Glocke von Friedrich Schiller)

 

 

 

 

Schwester M. Felicitas