Heiliger Pius V., Papst
Mittwoch der 2. Osterwoche
Erste Lesung Apostelgeschichte 5,17-26
„Wir fanden das Gefängnis fest verschlossen und die Wachen vor den Toren, aber als wir die Tür aufschlossen, fanden wir niemanden darin.“ Die geheimnisvolle Befreiung der Apostel aus dem fest verschlossenen Gefängnis in Apostelgeschichte 5 ist nicht nur ein außergewöhnliches Ereignis, sondern ein kraftvolles Symbol für die innere Befreiung, die die Auferstehung Christi jedem Gläubigen schenkt. Ostern ist nicht nur das Wegrollen des Steins vom Grab, sondern auch das Abfallen der Ketten vom Herzen, die Angst, die Schuld und die Verzweiflung, die uns einst gefangen hielten. Die Wachen, Türen und Mauern bleiben, aber die Gefangenen sind verschwunden, denn der auferstandene Herr lässt sich nicht durch menschliche Grenzen oder geschlossene Systeme einschränken. Das ist die verwandelnde Freiheit, die Christus schenkt: nicht nur eine Flucht vor äußerer Unterdrückung, sondern eine tiefe, persönliche Befreiung in das Licht der Wahrheit, des Mutes und des freudigen Zeugnisses. In die stillen Gefängnisse unseres Verstandes und unserer Herzen tritt er unsichtbar ein und führt uns hinaus, damit wir ohne Furcht das Evangelium verkünden. Denken wir darüber nach: Ostern ist die befreiende Kraft des auferstandenen Christus, der alle äußeren und inneren Fesseln sprengt und uns befreit, in Wahrheit, Mut und freudigem Zeugnis zu leben.

Don Giorgio