Samstag, 26. Oktober

Samstag, 26. Oktober

Samstag der 29. Woche der gewöhnlichen Zeit
Samstag Gedenktag der seligen Jungfrau Maria
Evangelium Lukas 13,1-9


„Lasst ihn noch ein Jahr stehen und gebt mir Zeit, ihn umzugraben und zu düngen; vielleicht trägt er im nächsten Jahr Früchte; wenn nicht, könnt ihr ihn abschneiden.“ Es gibt immer eine Möglichkeit, Buße zu tun. Wir dürfen nicht voreilig über uns selbst oder andere urteilen. Diese Geduld mit uns selbst und mit anderen ist sehr entscheidend. Es ist keine passive Geduld, sondern eine aktive Geduld, so wie dieser Mann, der den Baum umgraben und düngen wird. Die Bitte des Gärtners, dem Baum mehr Zeit zu geben – zusammen mit einer zusätzlichen Pflege -, zeugt von einer aktiven Geduld. Er wartet nicht einfach ab, sondern greift mit der Absicht ein, Wachstum und Veränderung zu fördern. Dies kann als Metapher für Gottes Geduld mit der Menschheit dienen und dafür, wie wir mit uns selbst und anderen umgehen können, wenn Wachstum oder Veränderung langsam zu sein scheinen. So wie der Gärtner den Baum in der Hoffnung auf künftige Früchte pflegt, sind auch wir aufgerufen, das Wachstum zu fördern, sowohl bei uns selbst als auch bei anderen, und zwar durch gezielte Maßnahmen wie Selbstreflexion, Vergebung und Ermutigung. Diese Form der Geduld ist keine passive Resignation, sondern vielmehr ein aktives Engagement für die Schaffung von Bedingungen für Wachstum, Veränderung und schließlich für das Tragen von Früchten. Sie unterstreicht die Bedeutung der Barmherzigkeit und erinnert uns daran, dass Menschen sich mit Zeit, Sorgfalt und Anstrengung ändern und die Frucht guter Taten hervorbringen können, auch wenn dies zunächst unwahrscheinlich erscheint. Lassen Sie uns darüber nachdenken: Wie viel aktive Geduld habe ich mit mir selbst und mit anderen?

Don Giorgio

Freitag, 25. Oktober

Freitag, 25. Oktober

Freitag der 29. Woche der gewöhnlichen Zeit
Evangelium – Lukas 12:54-59

„Du weißt, wie man das Gesicht der Erde und des Himmels deutet. Wie kommt es, dass ihr nicht wisst, wie ihr diese Zeiten deuten sollt?“ Jesus will damit sagen, dass wir nicht wissen, wie wir diese Zeiten deuten sollen. Jesus betont, wie wichtig es ist, sich der tieferen Bedeutung der Zeiten, in denen wir leben, bewusst zu sein und nicht nur physische Zeichen wie das Wetter zu verstehen. Seine Botschaft ist klar: Wir mögen zwar geschickt darin sein, weltliche Dinge zu deuten, aber wir übersehen oft die wesentlichen Wahrheiten, die uns leiten, richtig zu leben. Dann gibt uns Jesus den Schlüssel, um unsere Zeit zu deuten. Es sind Vergebung und Versöhnung, die uns helfen werden, mit unserer Zeit umzugehen. Jesus weist darauf hin, dass Konflikte, Spaltungen und Unruhen entstehen, wenn wir uns nicht auf diese Tugenden einlassen. Vergebung und Versöhnung sind nicht nur moralische Ideale, sondern auch praktische Werkzeuge zur Lösung von Spannungen und zur Heilung von Zerrissenheit in Beziehungen, Gemeinschaften und sogar Nationen. Ohne sie geraten Konflikte außer Kontrolle, und die Herzen bleiben verhärtet. Im heutigen Kontext ermutigt uns diese Botschaft, Vergebung in unserem persönlichen Leben zu kultivieren und angesichts von Meinungsverschiedenheiten Versöhnung zu suchen. Es ist ein Aufruf, auf Frieden und Einheit hinzuarbeiten, sowohl in kleinen, persönlichen Interaktionen als auch in größeren gesellschaftlichen Fragen, in der Erkenntnis, dass das wahre Verständnis der „Zeiten“ durch die Linse des Mitgefühls und der Heilung kommt. Lasst uns nachdenken: Inwieweit bin ich bereit, mich auf Versöhnung einzulassen, um die Situationen zu bewältigen, mit denen ich in meinem täglichen Leben konfrontiert bin?

Don Giorgio

Donnerstag, 24. Oktober

Donnerstag, 24. Oktober

Donnerstag der 29. Woche der gewöhnlichen Zeit
Heiliger Antonius Maria Claret, Bischof
Evangelium Lukas 12,49-53
„Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu bringen, und wie sehr wünschte ich, es würde schon brennen!“ Das ist es, was Jesus in die Welt gebracht hat – ein Feuer. Ein Feuer der Liebe. Er spricht über die verändernde und manchmal zerstörerische Kraft seiner Botschaft. Die Mission Jesu bestand darin, die Welt radikal zu verändern, indem er die Menschen zur Umkehr, zur Verwandlung und zur tiefen Liebe zu Gott und den anderen aufrief. Diese Art von Veränderung stört oft den Status quo und stellt bestehende Strukturen in Frage, sowohl im Herzen des Einzelnen als auch in der Gesellschaft. Feuer reinigt, indem es Unreinheiten wegbrennt, und in gleicher Weise reinigt die Botschaft Christi unsere Herzen und fordert uns auf, alles Sündige und Verdorbene hinter uns zu lassen. Seine Liebe ist verwandelnd. Seine Liebe ist reinigend. Aber die Frage ist immer, wie sehr wir seine Liebe annehmen. In den folgenden Versen (50-53) spricht Jesus von Spaltung, nicht weil seine Botschaft spalten soll, sondern weil die Menschen unterschiedlich auf ihn reagieren werden. Einige werden seine Botschaft annehmen, andere werden sie ablehnen, sogar innerhalb der Familie. Darin spiegeln sich die tiefgreifenden Auswirkungen der Nachfolge Christi wider – sie erfordert eine völlige Neuordnung des eigenen Lebens und der eigenen Prioritäten, was manchmal zu Spannungen mit denen führen kann, die nicht denselben Glauben oder dieselbe Verpflichtung teilen. Lassen Sie uns darüber nachdenken: Wie sehr bin ich verpflichtet, das Feuer der Liebe Jesu anzunehmen?

Don Giorgio

Mittwoch, 23. Oktober

Mittwoch, 23. Oktober

Mittwoch der 29. Woche der gewöhnlichen Zeit
Heiliger Johannes von Capistrano, Priester
Evangelium – Lukas 12:39-48
In diesem Evangelium lesen wir über die Beziehung zwischen dem Meister und den Verwaltern eines Hauses im Vergleich zur Beziehung in der Jüngerschaft. Jesus benutzt das Gleichnis vom Meister und den Verwaltern, um seine Jünger über die Bedeutung von Wachsamkeit, Verantwortung und Treue in ihrer Beziehung zu Gott zu belehren. Der Hausherr steht für Gott, und die Verwalter symbolisieren die Jünger oder Nachfolger, denen die Sorge für seinen Haushalt anvertraut ist, was sich auf ihre geistlichen Pflichten und Verantwortlichkeiten bezieht. Jesus betont, dass ein guter Verwalter ein wachsamer und fleißiger Verwalter ist, der den Willen seines Herrn treu ausführt, während ein untreuer Verwalter diese Pflichten vernachlässigt und seine Autorität missbraucht. Das Gleichnis unterstreicht auch den Gedanken der Rechenschaftspflicht: Wer viel an Wissen, Verantwortung und Ressourcen hat, muss sich an einen höheren Standard halten, und wenn er nicht nach Gottes Willen handelt, hat das größere Konsequenzen. Diese Lehre unterstreicht die zentralen Werte der Nachfolge – auf Gottes Wiederkunft vorbereitet zu sein, verantwortungsvoll mit dem umzugehen, was uns anvertraut wurde, und in Erwartung des Gerichts treu zu leben. All diese Menschen um uns herum sind uns anvertraut. Lasst uns darüber nachdenken: Wie gehe ich mit all denen um, die mich umgeben?

Don Giorgio

Dienstag, 22. Oktober

Dienstag, 22. Oktober

Dienstag der 29. Woche der gewöhnlichen Zeitrechnung

Heiliger Johannes Paul II., Papst

Evangelium Lukas 12,35-38

Glücklich sind die Knechte, die der Herr wach findet, wenn er kommt“. Wir tun also, was der Herr will. Wir sind glücklich, dass der Meister uns wach gefunden hat. Wir waren wach, weil wir tun wollten, was der Meister von uns will. Jesus ruft seine Jünger auf, wachsam und bereit für seine Wiederkunft zu sein, und betont, wie wichtig es ist, geistig wach zu bleiben und auf Gottes Willen zu achten. Das Bild der Knechte, die auf die Rückkehr ihres Herrn warten, unterstreicht die Themen Treue, Verantwortung und Bereitschaft. Der Gedanke „Glücklich sind die Knechte, die der Herr wach findet, wenn er kommt“ deutet darauf hin, dass es sich lohnt, wach zu sein und zu tun, was von uns erwartet wird. Diese Bereitschaft entspringt nicht der Angst, sondern dem Wunsch, seinen Willen zu tun, weil wir wissen, dass wir Erfüllung finden, wenn wir uns nach seinem Willen richten. Wir finden Glück, weil wir uns bereitwillig dafür entscheiden, das zu tun, was Gott für uns wünscht, und dabei geistig aktiv und treu bleiben. Das ist ein schöner Ausdruck der Beziehung zwischen dem Gläubigen und Gott, wo die Bereitschaft aus Liebe und Hingabe kommt, nicht nur aus Pflicht. Lassen Sie uns darüber nachdenken: Kommt meine Treue zu Gott aus meinem Pflichtgefühl gegenüber Gott oder aus meiner Liebe zu Gott?

Don Giorgio