Apr. 26, 2025 | Tägliches Brot
Ostersonntag
Erste Lesung Apostelgeschichte 4,13-21
An diesem Ostersamstag offenbart uns die Apostelgeschichte die unaufhaltsame Kraft der Auferstehung, die in den Herzen der ersten Jünger lebendig ist. Petrus und Johannes, einfache Fischer, die zu furchtlosen Zeugen geworden sind, stehen vor den Behörden, die ihnen Schweigen gebieten. Doch sie antworten mit Klarheit und Überzeugung: „Ihr müsst selbst entscheiden, ob es vor Gott recht ist, eher auf euch zu hören als auf Gott. Wir können nicht versprechen, nicht mehr zu verkünden, was wir gesehen und gehört haben.“ Ihre Worte spiegeln die unerschütterliche Wahrheit wider, dass der auferstandene Christus keine Idee und kein privates Gefühl ist, sondern eine lebendige Person, die den Tod besiegt und das Schicksal der Menschheit für immer verändert hat. Keine Drohungen, keine Strafen konnten ihr Zeugnis unterdrücken, denn es war nicht in menschlicher Kraft verwurzelt, sondern in der Begegnung mit Gott. Auch heute, da wir uns weiterhin an der Freude des Osterfestes erfreuen, sind wir zu diesem mutigen Zeugnis aufgerufen. Wie Petrus und Johannes sind wir ausgesandt, um zu verkünden, was wir selbst erfahren haben: dass Christus wirklich auferstanden ist, dass das Leben über den Tod gesiegt hat, dass die Barmherzigkeit stärker ist als die Sünde und dass die Hoffnung niemals erlöschen kann. Die Welt mag versuchen, die Stimme des Glaubens zum Schweigen zu bringen, doch wenn wir zuerst auf Gott hören und nicht auf die Ängste und den Druck um uns herum, werden wir zu lebendigen Zeichen der Auferstehung. Unser Leben, geprägt von Freude, Nächstenliebe und unerschütterlicher Hoffnung, verherrlicht Gott und offenbart der Welt, dass der Sieg Christi nicht auf die Vergangenheit beschränkt ist, sondern heute lebendig und wirksam ist. Bitten wir um die Gnade, immer auf die Stimme des auferstandenen Herrn zu hören und mit brennendem Herzen niemals aufzuhören, das zu verkünden, was wir gesehen und gehört haben.
Don Giorgio
Apr. 25, 2025 | Tägliches Brot
Osterfreitag
Erste Lesung Apostelgeschichte 4,1-12
An diesem Osterfreitag lädt uns die Lesung aus der Apostelgeschichte ein, den furchtlosen Verkündigungsgeist der Urkirche nachzuahmen: „Das ist der Stein, den ihr Bauleute verworfen habt, der aber zum Eckstein geworden ist. Denn unter allen Namen, die unter dem Himmel den Menschen gegeben sind, ist kein anderer Name, in dem wir gerettet werden können.“ Mit diesen kraftvollen Worten spricht der Heilige Petrus, erfüllt vom Heiligen Geist, vor den Herrschern und Ältesten, ohne zu zögern, sondern mit unerschütterlicher Überzeugung vom auferstandenen Herrn. Die Auferstehung hat alles verändert. Der Jesus, den die Welt abgelehnt, verurteilt und gekreuzigt hat, offenbart sich nun als Eckstein des Erlösungsplans Gottes – als das Fundament, auf dem das neue Leben aufgebaut ist. Der verworfene Stein wird nicht durch Gewalt oder Rache zum Eckstein, sondern durch das Geheimnis der göttlichen Liebe, die den Tod überwindet. In einer Welt, die oft das verwirft, was schwach, unbequem oder demütig erscheint, ist die Osterbotschaft eine radikale Umkehr: Die Erlösung kommt nicht durch Herrschaft, sondern durch die Sanftmut eines gekreuzigten und auferstandenen Christus. Sein Name ist nicht nur eine Bezeichnung – er ist eine lebendige Gegenwart, eine Kraft, die rettet, heilt und wiederherstellt. Dies ist nicht nur eine Idee oder Lehre, sondern eine Realität, die im Leben der Kirche und in jedem Gläubigen, der sein Vertrauen auf ihn setzt, erfahren wird. Den Namen Jesu zu bekennen bedeutet, das Paradox eines Gottes anzunehmen, der vom Kreuz aus regiert und durch die Auferstehung triumphiert. Möge sein Name immer auf unseren Lippen und in unseren Herzen sein, der sichere und rettende Weg zum ewigen Leben. Lasst uns darüber nachdenken: Fürchten wir uns nicht davor, nach den Maßstäben der Welt verworfen zu sein, denn wenn wir mit Christus vereint sind, werden auch wir geformt, um in das großartige Bauwerk des Reiches Gottes zu passen.
Don Giorgio
Apr. 24, 2025 | Tägliches Brot
Gründonnerstag
Erste Lesung Apostelgeschichte 3,11-26
An diesem Gründonnerstag konfrontiert uns die erste Lesung aus der Apostelgeschichte mit der erstaunlichen Barmherzigkeit Gottes. Petrus, der nach der Heilung des Lahmen zu den Menschen spricht, zögert nicht, ihnen die Wahrheit ins Gesicht zu sagen: „Ihr habt den Heiligen und Gerechten ausgeliefert … ihr habt den Urheber des Lebens getötet.“ Und doch offenbart er im selben Atemzug die unermessliche Tiefe der göttlichen Barmherzigkeit: „Dieser Jesus, der abgelehnt und gekreuzigt wurde, ist von den Toten auferstanden.“ Die Auferstehung ignoriert unsere Sünde nicht, sondern verwandelt sie; sie rechtfertigt unseren Verrat nicht, sondern offenbart, dass selbst unsere schlimmsten Fehler den Plan Gottes nicht vereiteln können. Der Sieg Jesu über den Tod – die ultimative Folge der Sünde – ist nicht nur eine Umkehrung der Tragödie, sondern ein strahlendes Zeichen dafür, dass dort, wo einst die Sünde herrschte, nun die Gnade überreichlich vorhanden ist. Das ist das Paradoxon im Herzen von Ostern: Wir, die wir das Leben selbst abgelehnt haben, erhalten nun neues Leben. Der auferstandene Christus kommt nicht, um zu verurteilen, sondern um wiederherzustellen, um uns aus der Lähmung der Schuld und Verzweiflung zu befreien und uns wieder auf den Weg der Gerechtigkeit zu führen. Es ist ein Aufruf zur Umkehr, zur Rückkehr zu Gott, nicht in Scham, sondern in Vertrauen. Jede Wunde, jeder Fehltritt, jede Verleugnung wird in seinen Händen zu einem Ort der Erlösung. Jesus ist nicht nur in Herrlichkeit auferstanden, sondern inmitten unserer Geschichte, wo er weiterhin Herzen verwandelt, Würde wiederherstellt und uns mit dem Vater versöhnt. In diesem Licht ist Ostern nicht nur eine Jahreszeit, sondern eine tägliche Entscheidung – mit Christus aufzuerstehen, auf seinen Wegen zu gehen und seine Auferstehung in uns wirken zu lassen, einen Akt des Glaubens und der Vergebung nach dem anderen. Denken wir darüber nach: Ostern ist eine Einladung zu glauben, dass nichts, was wir getan haben, uns außerhalb der Reichweite der göttlichen Barmherzigkeit stellen kann.
Don Giorgio
Apr. 23, 2025 | Tägliches Brot
Ostermittwoch
Heiliger Georg
Erste Lesung Apostelgeschichte 3,1-10
An diesem Ostermittwoch lädt uns das Wort Gottes ein, über die tiefe Kraft der Auferstehung nachzudenken, die durch die Apostel wirkt. Die Worte des Petrus – „Ich habe weder Silber noch Gold, aber was ich habe, das gebe ich dir: Im Namen Jesu Christi, des Nazareners, steh auf und geh umher!“ – offenbaren die Frucht einer innigen Vereinigung mit dem auferstandenen Herrn. Er bietet keinen Reichtum oder Status an, sondern etwas unendlich Größeres: die lebendige Gegenwart und Kraft Christi. Doch Petrus begnügt sich nicht damit, Heilung zu verkünden, sondern streckt seine Hand aus und hilft dem Mann aufzustehen. In dieser einfachen, aber verwandelnden Geste erkennen wir die Sendung der Kirche: Christus mit Autorität zu verkünden und andere in seinem Namen aufzurichten. Papst Franziskus verkörperte dieses apostolische Herz – er ging mit den Verwundeten, gab den Stimmlosen eine Stimme und forderte die Welt immer wieder auf, mit Mut, Würde und Glauben aufzustehen. An die Auferstehung zu glauben bedeutet nicht nur, auf den Himmel zu warten – es bedeutet, unsere Hand auszustrecken und anderen zu helfen, heute mit der Kraft des auferstandenen Jesus aufzustehen, die wir in unserer persönlichen Beziehung zu ihm erfahren haben. Das wahre Zeichen von Ostern ist nicht nur das leere Grab, sondern das Herz, das von seiner lebendigen Gegenwart erfüllt und bereit zum Handeln ist. So wie Petrus, der tief mit dem auferstandenen Christus vereint war, heilende Worte sprach und dem Mann am Tempel Tor seine Hand reichte, so sind auch wir aufgerufen, Werkzeuge der Barmherzigkeit und Kraft Christi zu werden. Wenn wir ihn nicht nur in der Lehre kennen, sondern in der Vertrautheit des Gebets und des Vertrauens, tragen wir sein Leben in uns – ein Leben, das aufrichtet, wiederherstellt und erneuert. Jedes Mal, wenn wir jemandem helfen, aus Trauer, Ungerechtigkeit oder Einsamkeit aufzustehen, verkünden wir, dass die Auferstehung real und in unserer Welt heute wirksam ist.
Don Giorgio
Apr. 22, 2025 | Tägliches Brot
Ostermontag
Der Tag nach dem Tod von Papst Franziskus
Erste Lesung Apostelgeschichte 2,36-41
An diesem Ostermontag, nur einen Tag nach dem Tod von Papst Franziskus, hallt das Wort aus der Apostelgeschichte mit feierlicher Klarheit wider: „Gott hat diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt, zum Herrn und Christus gemacht.“ Im Schatten der Trauer wird diese Aussage nicht nur zu einer theologischen Wahrheit, sondern zu einem Rettungsanker, der uns daran erinnert, dass der Sieg des auferstandenen Christus nicht durch den Tod, selbst den Tod eines geliebten Hirten, geschmälert wird. Vielmehr wird er in unserer Trauer noch größer. Sie ruft uns dazu auf, nicht nur in der Erkenntnis des Glaubens zu wachsen, sondern auch in der Gewissheit desselben. Diese Gewissheit ist nicht kalt oder starr, sondern lebendig und verwandelnd. Sie lässt eine Hoffnung entstehen, die Leiden erträgt, ohne der Verzweiflung nachzugeben, und eine Liebe, die nicht selbstsüchtig ist, sondern sich hingibt. Im Leben und im letzten Zeugnis von Papst Franziskus, der sich bis zu seinem letzten Atemzug für das Evangelium eingesetzt hat, sehen wir, was es bedeutet, in dieser Gewissheit verankert zu sein. Er sprach oft von der Barmherzigkeit Gottes und der Freude des Evangeliums, weil er fest daran glaubte, dass Jesus Christus lebt, gegenwärtig ist und der Herr ist. In der Gewissheit wachsen, dass Jesus der Herr ist, bedeutet, ihm zu erlauben, jeden Teil unseres Lebens neu zu gestalten, uns mit Frieden durch Trauer zu tragen und uns mit Mut in die Welt zu schicken. In diesen heiligen Tagen, in denen der Tod die Kirche so nah berührt hat, wollen wir nicht in Zweifel zurückweichen, sondern mit festem Glauben voranschreiten, in dem Wissen, dass der Christus, der das Grab überwunden hat, sein Volk durch jede Nacht in einen strahlenden Morgen führt. Denken wir darüber nach: Ostern ist eine Einladung, in der Gewissheit des Glaubens an die Herrschaft Jesu zu wachsen.
Don Giorgio