Apr. 21, 2025 | Tägliches Brot
Ostermontag
Erste Lesung Apostelgeschichte 2,14.22-33
An diesem Ostermontag lädt uns die Kirche ein, im strahlenden Licht der Auferstehung zu verweilen und erneut auf das Zeugnis des heiligen Petrus in der Apostelgeschichte zu hören. Als Petrus vor dem Volk steht, stützt er sich nicht auf vage Gefühle oder persönliche Überzeugungen, um seinen Glauben zu verkünden. Er begründet seine Verkündigung mit den Schriften und mit der gelebten Realität dessen, was er und die anderen Apostel gesehen und berührt haben. Der auferstandene Christus, erklärt er, ist die Erfüllung der Verheißungen Gottes, derjenige, der den Tod besiegt hat und nun den Heiligen Geist über alle ausgießt, die glauben. Diese kühne und begründete Verteidigung der Auferstehung lehrt uns, dass Ostern nicht nur ein symbolisches Fest ist, sondern die Offenbarung der tiefsten Wahrheit der menschlichen Existenz: dass Christus, der einst gekreuzigt wurde, nun für immer lebt und dass in ihm das Leben über den Tod gesiegt hat. Das Licht Osterns strahlt nicht nur in unsere Gefühle, sondern auch in unser Verständnis und erleuchtet unseren Verstand, damit wir das Geheimnis des Erlösungsplans Gottes begreifen können. Es ruft uns dazu auf, über einen oberflächlichen Glauben hinauszugehen und eine tiefere, festere Hoffnung anzunehmen, die auf dem Wort Gottes und dem Zeugnis der Kirche gründet. In diesem Licht beginnen wir, alle Dinge anders zu sehen – unsere Vergangenheit mit Barmherzigkeit, unsere Gegenwart mit Mut und unsere Zukunft mit unerschütterlichem Vertrauen. Denken wir darüber nach: Ostern ist eine Einladung, der Realität des auferstandenen Christus nicht nur mit Emotionen zu begegnen, sondern mit einem Glauben, der durch das Wort Gottes erleuchtet und gestärkt ist.
Don Giorgio
Apr. 19, 2025 | Tägliches Brot
- Die Wand des Grabes Christi ist nun eine Tür
Die Auferstehung ist keine Metapher – sie ist ein kosmisches Ereignis, eine göttliche Erhebung. Christus ist nicht einfach aus dem Tod zurückgekehrt – er hat den Tod selbst besiegt. Er hat seinen Griff von innen heraus gebrochen. Am Karsamstag glaubte der Tod, gesiegt zu haben. Aber Christus stieg nicht als Opfer, sondern als Erlöser in seine Tiefen hinab. Er zerschmetterte die Pforten der Hölle und führte die Gefangenen in die Freiheit. Er zerstörte sie von innen heraus. Und nun tritt er hervor, nicht verwundet, sondern verherrlicht, nicht besiegt, sondern auf dem Thron. Das ist keine Wiederbelebung – es ist eine neue Schöpfung. Der auferstandene Christus kehrt nicht in die Vergangenheit zurück; er öffnet die Zukunft. Er ist der Erstgeborene einer verherrlichten Menschheit, ganz und ewig. Seine Auferstehung ist keine Zurschaustellung – sie ist eine Einladung. Wenn der Tod seinen Stachel verloren hat, dann verändert sich alles: unsere Angst, unsere Trauer, unsere Sterblichkeit. Das Grab ist keine Mauer mehr. Es ist jetzt eine Tür – zum Leben, zur Herrlichkeit, zu Gott.
- Die Stille des Grabes ist nun die Beredsamkeit der Ewigkeit
Die Stille des Grabes ist gebrochen – nicht durch Lärm, sondern durch die Ewigkeit. Die Stille des Todes weicht dem Dröhnen der Auferstehungskraft. Der Stein wird weggerollt, nicht um Jesus herauszulassen, sondern um uns hereinzulassen – in die strahlende Wirklichkeit, in der das Leben den Tod für immer besiegt. Mehr noch, der Stein wird von unseren Herzen weggerollt. Die Barrieren, die wir errichtet haben, die Ängste, die wir begraben haben, die Gräber, die wir in uns tragen – sie brechen auf, als die Herrlichkeit Christi durchbricht. Das leere Grab ist kein Rätsel, das es zu lösen gilt, sondern eine Botschaft, die verkündet werden muss: Er ist nicht hier – er ist auferstanden. Von diesem Moment an spaltet sich die Geschichte. Licht dringt in die Dunkelheit ein. Die Kirche wird zum Echo des leeren Grabes – ein Volk, das die Auferstehung überallhin trägt, wo noch Angst und Tod herrschen. Wir sind nicht nur Zeugen, wir sind Boten des Sieges, den kein Grab zum Schweigen bringen kann.
- Die Stille des Todes ist nun das Leben des auferstandenen Christus
Wenn Christus wirklich auferstanden ist, dann ist die Verzweiflung entthront. Sünde, Leid und Tod haben nicht das letzte Wort. Das letzte Wort ist das Leben. Das letzte Wort ist Christus. In dieser Nacht zerbricht das Licht die Schatten, und die Kirche ruft: Lumen Christi – das Licht Christi. Und dieses Licht ist nicht zart. Es ist trotzig. Es durchdringt Gräber, bricht Ketten und schreibt Geschichten neu. Es spricht zu jedem verwundeten Ort: Du bist nicht vergessen. Du bist nicht jenseits der Heilung. Du bist nicht jenseits der Hoffnung. Die Auferstehung sagt uns, dass kein Grab für immer ist. Dass keine Scham ewig ist. Dass keine Nacht für immer ist. Christus ist nicht nur von den Toten auferstanden – er ist in uns auferstanden. In unsere Geschichte. In unsere Herzen. In die Wunden, von denen wir dachten, dass sie nie wieder sprechen würden. Diese Hoffnung ist kein Traum, sondern eine Person, strahlend und auferstanden, die in unserer Mitte lebt und uns aus der Nacht ins Licht, aus der Angst ins Vertrauen, aus dem Tod ins Leben führt.
Das Kreuz war nicht das Ende – es war die Schwelle. Und jetzt müssen wir mit ihm auferstehen.
Don Giorgio
Apr. 18, 2025 | Tägliches Brot
Karfreitag
Lesungen Jesaja 52,13-53,12; Hebräer 4,14-16; 5,7-9
In der Stunde, in der die Macht zu triumphieren scheint, wählt Gott das Kreuz als seinen Thron und entlarvt die Lüge jedes Egos, das durch Stärke den Sieg beansprucht. Das ist kein passives Leiden – es ist radikale Barmherzigkeit. Auf Golgatha stirbt Christus nicht einfach nur; er verändert den Lauf der Geschichte. Jeder Schlag, den er erträgt, jeder Nagel, der ihn durchbohrt, jeder Schrei, den er ausstößt, ist ein Schlag gegen die Herrschaft der Sünde, der Gewalt und des Todes. Der gekreuzigte Christus entfesselt seine Liebe bis zum Ende. Die Welt verspottet ihn: „Komm herunter vom Kreuz!“, aber er bleibt – nicht weil er machtlos ist, sondern weil er sich weigert, sich selbst zu retten, während wir versklavt bleiben. An diesem Tag trauern wir nicht um einen Märtyrer – wir fallen vor den durchbohrten Gott, der Gerechtigkeit durch Barmherzigkeit, Macht durch Opfer und Tod durch Hingabe umstürzt. Das Kreuz ist nicht das Ende der Hoffnung, sondern die Apokalypse falscher Hoffnungen. Wenn wir uns seine Jünger nennen, dürfen wir nicht nur auf das Kreuz starren – wir müssen es auf uns nehmen. Denn Karfreitag ist kein Tag, an dem wir Christus bemitleiden, sondern der Tag, an dem er uns aufruft, mit ihm zu sterben. Zu sterben für den Komfort. Zu sterben für die Kontrolle. Zu sterben für die Illusion, dass Heiligkeit ohne Wunden möglich ist. Dies ist die Stunde der Wahrheit, und das Kreuz ist die einzige Kanzel, von der die Liebe ohne Kompromisse spricht.
Don Giorgio
Apr. 18, 2025 | NACHRICHTEN
Nachdem wir 2024 unsere Mission in Indonesien auf der Insel Flores begonnen haben, freuen wir uns, dass wir dort nun unser erstes Missionshaus errichten konnten. Zunächst haben die Schwestern und drei junge Frauen, die in unsere Kongregation eintreten wollen, in einem kleinen Haus bei den Steyler Missionaren (SVD) gewohnt. Pater Tadeusz, ein polnischer Missionar, der schon seit über 60 Jahren auf der Insel Flores lebt und dort viele Einrichtungen, Schulen, Krankenhäuser u.a. gebaut hat, hat uns dieses Haus zur Verfügung gestellt. Er stand uns dann auch beim Kauf eines Grundstückes und beim Bau unserer Missionsstation mit Rat und Tat zur Seite. So konnten die Generaloberin, Sr. Sybilla und die Vikarin, Sr. Petra bei ihrem Besuch auf Flores vom 1. – 23. April 2025 in dem neu errichteten Haus wohnen und mit der kleinen Gemeinschaft zusammenleben.
Das Haus ist nicht groß, aber die Schwestern und Kandidatinnen (inzwischen sind es 4) haben ihre kleinen Wohnräume. Es gibt eine kleine Kapelle, eine Küche, ein Refektorium sowie 1 Gästezimmer. Das Terrain dagegen ist recht groß und es sind weitere Bauten geplant, in der Hoffnung, dass die kleine Gemeinschaft wächst und junge Frauen bei uns eintreten wollen. Auf dem Gelände bauen die Schwestern Gemüse an, was für die tägliche Versorgung sehr hilfreich ist.
Die Schwestern sind bereits in der Pfarrei tätig. Sie helfen beim Austeilen der Hl. Kommunion, was bei den sonntäglichen Gottesdiensten notwendig ist, da die große Kirche oft bis zum letzten Platz besetzt ist. Der Anteil der Katholiken auf Flores beträgt über 90 Prozent und die Menschen dort nehmen ihren Glauben sehr ernst. Nach dem Sonntagsgottesdienst bringen die Schwestern die Hl. Kommunion auch zu den Kranken und alten Menschen und es ist berührend zu sehen, wie sehr die Menschen auf diesen Besuch warten. Dadurch sind schon gute Kontakte zu den Menschen des dort entstanden. Die Bewohner des Ortes und die Pfarrei freuen sich sehr, dass unsere Kongregation ihre Mission gerade bei ihnen begonnen hat und sie sind stolz darauf. Sie sind den Schwestern gegenüber offen und hilfsbereit, so dass wir hoffnungsvoll in die Zukunft schauen, in dem tiefen Vertrauen, dass der Segen Gottes unsere kleine Gemeinschaft begleitet und sie zum Segen für die Menschen auf Flores werden kann.
Apr. 18, 2025 | NACHRICHTEN
Aufgrund des akuten Schwesternmangels und des hohen Alters der Schwestern in der Deutschen Region sah sich die Ordensleitung unserer Kongregation gezwungen, den Konvent St. Hedwig in Cochem nach 72 Jahren des Wirkens unserer Schwestern an diesem Ort zu schließen. Zuletzt lebten in diesen Konvent noch 3 Schwestern im Alter von 70, 86 und 94 Jahren. Zwei von ihnen wurden im Wohnbereich der Pflegeeinrichtung versorgt.
Am 14. März 2025 fand in der Kapelle des Pflegezentrums St. Hedwig aus diesem Anlass ein festlicher Abschieds- und Dankgottesdienst statt. Neben der Regionaloberin, Sr. Cordula, nahmen auch die Generaloberin, Sr. Sybilla und die Generalvikarin, Sr. Petra, daran teil. Auch die Einrichtungsleitung, viele Mitarbeiter, Heimbewohner und deren Angehörige, der Bürgermeister und Bewohner der Stadt Cochem waren gekommen, um ihr Bedauern über den Weggang der Schwestern, aber auch ihre Dankbarkeit für deren langjährigen Dienst auszudrücken. Für die meisten Cochemer sind die Schwestern aus dem Stadtbild und besonders aus der Pflegeeinrichtung St. Hedwig nicht wegzudenken. Das macht auch den Abschied so schwer.
Am Ende des Gottesdienstes dankte die Generaloberin den Schwestern und besonders der letzten Oberin des Konventes, Sr. Felicitas Pöller für ihren treuen und segensreichen Dienst. Sie wünschte ihr und den anderen beiden Schwestern den Segen Gottes für den Neuanfang in einem neuen Lebensumfeld. Als Symbol dafür überreichte sie Sr. Felicitas die Ikone eines Engels mit dem Wunsch, dass dieser ihr ein guter Wegbegleiter sei. Weiterhin dankte die Generaloberin allen Mitarbeitern, Bewohnern, Priestern und Freunden, die unseren Schwestern in dieser langen Zeit immer mit Rat und tatkräftiger Hilfe zur Seite standen. Sie sagte: „Obwohl wir heute die Ordensgemeinschaft in diesem Haus schließen, endet unsere Mission nicht. Wir werden auch in Zukunft mit Ihnen verbunden sein, für Sie und diesen Ort beten, damit er weiterhin ein Ort des Glaubens, der Liebe und der gegenseitigen Fürsorge sein kann.“
Nach dem Gottesgottes fand ein kleiner Empfang für alle Schwestern und Gäste statt und es kam zu einem regen Gedankenaustausch und manche Erinnerungen an vergangene Zeiten wurden aufgefrischt.
Möge der Segen Gottes uns alle weiterhin begleiten.