Juli 31, 2025 | Tägliches Brot
Heiliger Ignatius von Loyola, Priester
Donnerstag der 17. Woche im Jahreskreis
Erste Lesung 1 Korinther 10,31-11,1
An diesem Festtag des Heiligen Ignatius von Loyola werden wir durch die Worte des Heiligen Paulus daran erinnert, dass das Wesentliche des christlichen Lebens darin besteht, alles, unsere Gedanken, Handlungen und Wünsche, auf die Ehre Gottes auszurichten. „Was ihr auch tut, tut es zur Ehre Gottes“ fordert uns auf, selbst die gewöhnlichsten Aufgaben und täglichen Routinen als Gelegenheiten zu sehen, Ihn zu ehren. Das bedeutet, bewusst zu leben und unsere Arbeit, unsere Beziehungen, unsere Entscheidungen und sogar unsere Kämpfe zu Opfern der Liebe werden zu lassen. Der heilige Ignatius hat dies durch seine Spiritualität des „Gottes in allen Dingen finden“ vorgelebt und uns gelehrt, dass Heiligkeit nicht außergewöhnlichen Momenten vorbehalten ist, sondern in der Einfachheit des Alltags gepflegt wird, wenn alles mit Glauben und Liebe getan wird. Denken wir darüber nach: Versuche ich bewusst, Gott in allem, was ich tue, zu verherrlichen, sodass selbst die gewöhnlichen Momente meines Lebens zu Taten der Liebe und Anbetung werden?
Don Giorgio
Juli 30, 2025 | Tägliches Brot
Mittwoch der 17. Woche im Jahreskreis
Heiliger Petrus Chrysologus, Bischof, Kirchenlehrer
Erste Lesung Exodus 34,29-35
Die heutige Lesung zeigt uns, wie Mose, nachdem er mit Gott gesprochen hatte, mit strahlendem Gesicht zum Volk zurückkehrte, sodass sie von dem sichtbaren Zeichen der Gegenwart Gottes auf ihm beeindruckt waren. Diese Ausstrahlung war nicht sein eigenes Werk, sondern die Wirkung der Gnade, das Ergebnis seiner tiefen Verbundenheit mit dem Herrn. In ähnlicher Weise verwandelt uns das Leben in Gottes Gnade auf eine Weise, die oft für andere sichtbar ist: in unseren Worten, unseren Taten und sogar in dem Frieden und der Freude, die wir ausstrahlen. Die Gnade richtet unser Herz auf den Willen Gottes aus, sodass wir nicht aus unseren eigenen Impulsen oder Absichten heraus sprechen, sondern als Werkzeuge seiner Weisheit und Wahrheit. Wie Moses werden wir zu lebendigen Zeugen, die Gottes Licht in eine Welt reflektieren, die sich nach Hoffnung und Führung sehnt. Heute sind wir eingeladen, Gott im Gebet und in inniger Verbundenheit nahe zu kommen, damit seine Gnade uns nicht nur erfüllt, sondern auch durch uns überfließt und seine Gegenwart in allem, was wir sagen und tun, sichtbar wird. Denken wir darüber nach: Spiegelt mein Leben die verwandelnde Gnade Gottes so wider, dass meine Worte und Taten den Menschen um mich herum seine Gegenwart offenbaren?
Don Giorgio
Juli 29, 2025 | Tägliches Brot
Heilige Martha, Maria und Lazarus
Dienstag der 17. Woche im Jahreskreis
Erste Lesung 1 Johannes 4,7-16
An diesem Festtag der Heiligen Martha, Maria und Lazarus sind wir eingeladen, über die Schönheit einer Freundschaft nachzudenken, die auf göttlicher Liebe gründet, einer Beziehung, die nicht aus Bequemlichkeit oder Pflichtgefühl entsteht, sondern aus einem gemeinsamen Leben in Gott. Ihr Haus in Bethanien war ein Ort, an dem Jesus Ruhe, Trost und Zuneigung fand, ein Ort, an dem er nicht nur als Lehrer oder Wundertäter empfangen wurde, sondern als wahrer Freund. In Marthas Dienst, Marias hörendem Herzen und Lazarus‘ stiller Gesellschaft sehen wir verschiedene Ausdrucksformen der Liebe, die zusammen einen vollständigen und einladenden Raum für Christus bilden. Der heilige Johannes erinnert uns in der heutigen Lesung daran, dass „Gott Liebe ist, und wer in der Liebe lebt, lebt in Gott, und Gott lebt in ihm“. Diese Wahrheit wird in der Familie von Bethanien auf wunderschöne Weise verkörpert: Ihre Liebe zueinander und ihre Liebe zu Jesus waren untrennbar miteinander verbunden und entsprangen derselben göttlichen Quelle. Ihre Freundschaft zeigt uns, dass Heiligkeit oft im gewöhnlichen Rhythmus des Alltags gelebt wird, in gemeinsamen Mahlzeiten, Gesprächen, Tränen und Freuden. In diesen einfachen, in Liebe verwurzelten Momenten wird Gottes Gegenwart greifbar und verwandelt uns. Eure Liebe zu anderen wird auch zum Raum für Christus. Und Freundschaft in Christus ist niemals in sich selbst verschlossen, sondern strahlt nach außen und wird zu einem realen Raum für echte Beziehungen unter uns. Mögen wir wie Martha, Maria und Lazarus Beziehungen pflegen, die nicht nur nährend und treu sind, sondern auch tief in Gott verwurzelt sind, damit unsere Freundschaften zu Orten werden, an denen Jesus willkommen ist, erkannt und neu begegnet wird. Denken wir darüber nach: Sind meine Beziehungen so in Gottes Liebe verwurzelt, dass sie nicht nur gegenseitige Zuneigung nähren, sondern auch einen Raum schaffen, in dem Christus wirklich willkommen ist und begegnet wird?
Don Giorgio
Juli 28, 2025 | Tägliches Brot
St. Alphonsa Muttathupadathu (1910–1946)
Montag der 17. Woche im Jahreskreis
Erste Lesung Exodus 32,15–24.30–34
In der heutigen Lesung fordert uns die Geschichte vom goldenen Kalb heraus, die „Götzen” zu erkennen, die wir in unserem eigenen Leben schaffen – oft geprägt von Stolz, Angst oder Eigeninteresse. So wie die Israeliten einen falschen Gott schufen, um ihre Ungeduld und ihr Verlangen nach Kontrolle zu befriedigen, können auch wir unsere eigenen „goldenen Kälber” erschaffen, die nichts anderes sind als unser Ego, das wir um jeden Preis pflegen und schützen. Diese Götzen sind vielleicht nicht aus Gold, aber sie manifestieren sich in unserem Bedürfnis nach Anerkennung, unserer Weigerung zu vergeben oder unserem Wunsch, uns selbst anstelle von Gott in den Mittelpunkt zu stellen. Das Leben der heiligen Alphonsa steht in krassem Gegensatz zu dieser Selbstbezogenheit; sie nahm Demut, Leiden und selbstlose Liebe an und ließ Gottes Gnade durch ihre Zerbrechlichkeit hindurchscheinen. Heute sind wir eingeladen, unser Herz zu prüfen: An welchen falschen Bildern oder selbst geschaffenen Egos halten wir fest, und sind wir bereit, sie zerbrechen zu lassen, damit Gott allein in uns herrschen kann?
Don Giorgio
Juli 27, 2025 | Tägliches Brot
- Sonntag im Jahreskreis
Lesungen: Genesis 18,20-32; Kolosser 2,12-14
An diesem 17. Sonntag im Jahreskreis führen uns die Lesungen in das Herz eines Gottes, der zuhört, vergibt und erlöst. Im kühnen Dialog zwischen Abraham und dem Herrn begegnen wir einem Gott, der nicht fern und unnachgiebig ist, sondern aufmerksam und barmherzig, bereit, die Bitten der Menschen zu hören und mit Mitgefühl zu antworten. Der heilige Paulus offenbart in seinem Brief an die Kolosser die Fülle dieser Barmherzigkeit in Christus, der nicht nur zuhört, sondern auch handelt: Er nimmt die Last unserer Sünden, unserer Fehler und all dessen, was gegen uns stand, auf sich und löscht sie aus, indem er sie ans Kreuz nagelt. Das ist der Gott, an den wir glauben, nicht einer, der unsere Verfehlungen aufzeichnet, sondern einer, der uns wiederherstellen, versöhnen und befreien möchte. Unsere Antwort muss eine Antwort des demütigen Vertrauens und der aufrichtigen Bekehrung sein, die es seiner Barmherzigkeit erlaubt, unser Leben zu formen, und die diese Barmherzigkeit auf andere ausdehnt. Lasst uns heute staunen über die Geduld Gottes, der zuhört, über die Liebe Gottes, der vergibt, und über die Kraft Gottes, der rettet. Lasst uns nachdenken: Glaube ich wirklich an die Barmherzigkeit Gottes, der meine Gebete erhört, meine Sünden vergibt und meine Schuld durch das Kreuz Christi getilgt hat, und lebe ich danach?
Don Giorgio