Sep. 29, 2025 | Tägliches Brot
Heiliger Hieronymus, Priester, Kirchenlehrer
Dienstag der 26. Woche im Jahreskreis
Erste Lesung Sacharja – 8,20-23
Der Prophet Sacharja sieht eine Zeit voraus, in der viele Völker zusammenkommen und sagen: „Auch ich will den Herrn suchen. Lasst uns mit euch gehen, denn wir haben gehört, dass Gott mit euch ist.“ Das ist das Wesen des christlichen Zeugnisses: ein Leben, das so sehr von Gottes Gegenwart durchdrungen ist, dass andere sich aufgrund dessen, was sie in uns sehen, dazu hingezogen fühlen, ihn zu suchen. Der heilige Hieronymus, dessen Fest wir heute feiern, gab ein solches Zeugnis durch sein lebenslanges Wirken mit der Heiligen Schrift. Seine Liebe zum Wort Gottes machte ihn zu einem Diener der Wahrheit und zu einem Führer für die Kirche und erinnert uns daran, dass unser Leben, wenn wir treu in Gottes Gegenwart leben, andere ohne viele Worte zu ihm führen kann. Wahres Zeugnis geht nicht nur um Überzeugung oder Argumentation, sondern um Authentizität, darum, die Realität Gottes in uns so strahlen zu lassen, dass andere sagen: „Ich möchte den Gott kennenlernen, der in dir lebt.“ Die Einladung ist einfach, aber tiefgründig: Lebt in der Nähe des Herrn, damit unsere Gegenwart für andere zu einer offenen Tür zu ihm wird. Lasst uns darüber nachdenken: Gibt mein Leben ein so authentisches Zeugnis von Gottes Gegenwart, dass andere bewegt sind, ihn zu suchen, und sagen: „Lass uns mit dir gehen, denn wir haben gehört, dass Gott mit dir ist“?
Don Giorgio
Sep. 28, 2025 | Tägliches Brot
Die Heiligen Michael, Gabriel und Raphael, Erzengel
Erste Lesung Daniel 7,9-10.13-14
Der Prophet Daniel beschreibt eine Vision vom Alten, der in Majestät auf dem Thron sitzt, mit Macht und Herrlichkeit, die niemals vergehen werden: „Seine Herrschaft ist eine ewige Herrschaft.“ Diese ewige Königsherrschaft ist das unerschütterliche Fundament unseres Glaubens. Die Erzengel Michael, Gabriel und Raphael sind an diese Herrschaft gebunden. Michael verteidigt Gottes Reich gegen die Mächte der Finsternis, Gabriel verkündet das Kommen des Reiches Gottes in Christus, und Raphael bringt Gottes heilende Gegenwart zu seinem Volk. Ihre Missionen spiegeln verschiedene Dimensionen der einen Wahrheit wider: Die gesamte Schöpfung dient dem Herrn, dessen Herrschaft ewig ist. An diesem Festtag sind wir eingeladen, uns daran zu erinnern, dass Gottes Herrschaft nicht abstrakt, sondern aktiv ist und durch seine Engel und durch uns wirkt, wenn wir treu in seinem Dienst leben. Die Erzengel erinnern uns daran, dass der Himmel nicht fern ist – er ist engagiert, gegenwärtig und immer bemüht, uns zu Christus, dem Menschensohn, zu führen, dessen Herrschaft ewig währt. Die Erzengel zu ehren bedeutet, uns ganz der ewigen Herrschaft Gottes anzuvertrauen, in der Gewissheit, dass nichts seine Herrschaft überwinden kann. Denken wir darüber nach: Lebe ich jeden Tag unter der Herrschaft des ewigen Reiches Gottes und lasse ich mich vom Beispiel und der Mission der Erzengel inspirieren, die Wahrheit zu verteidigen, das Evangelium zu verkünden und Heilung zu bringen, wo sie gebraucht wird?
Don Giorgio
Sep. 27, 2025 | Tägliches Brot
- 26. Sonntag im Jahreskreis
Lesungen: Amos 6,1a.4–7; 1 Timotheus 6,11–16
Der Prophet Amos warnt vor der Illusion des Komforts: Auf Elfenbeinbetten zu liegen, sorglos zu schlemmen und das Leiden anderer zu ignorieren, ist nicht das Leben des Volkes Gottes. Komfort kann leicht zu einer Falle werden, die uns blind macht für das, was wirklich wichtig ist. Der heilige Paulus hingegen ermahnt Timotheus, nach den Schätzen zu streben, die Bestand haben: „Gerechtigkeit, Frömmigkeit, Glaube, Liebe, Geduld und Sanftmut“. Das sind keine Luxusgüter, sondern die Grundlagen des christlichen Lebens, Tugenden, die uns zu Jüngern formen, die Christus widerspiegeln. „Gut für den Glauben zu kämpfen“ hat nichts mit Rivalität zu tun, sondern mit Ausdauer. Es geht darum, täglich gegen Selbstsucht, Selbstzufriedenheit und Ablenkung anzukämpfen, damit wir das ewige Leben erlangen, das wahre Erbe, das uns in Christus versprochen ist. Die Lesungen fordern uns heraus, zu prüfen, ob wir unsere Energie in die Schaffung eines bequemen Lebens oder in den Aufbau eines gläubigen Lebens investieren. Der Weg Christi ist nicht von Leichtigkeit geprägt, sondern von gelebter Liebe, Geduld in der Prüfung und Sanftmut in der Stärke. Das ewige Leben wird nicht durch Besitztümer oder Status gewonnen, sondern durch das Festhalten an dem Einen, der bereits unser Leben ist. Denken wir darüber nach: Konzentriere ich mich mehr darauf, mir ein bequemes Leben aufzubauen, oder strebe ich jeden Tag nach Gerechtigkeit, Hingabe, Glauben, Liebe, Geduld und Sanftmut, damit ich das ewige Leben wirklich erlangen kann?
Don Giorgio
Sep. 27, 2025 | Tägliches Brot
Heiliger Vinzenz von Paul, Priester
Erste Lesung Sacharja 2,5-9.14-15
Der Prophet Sacharja verkündet Gottes Verheißung: „Juble und freue dich, Tochter Zion, denn ich komme, um in deiner Mitte zu wohnen.“ Diese Verheißung findet ihre tiefste Erfüllung im Geheimnis der Eucharistie, wo Christus selbst beschließt, unter uns zu wohnen – nicht als abstrakte Idee, sondern als reale Gegenwart, Leib und Blut, Seele und Gottheit. In jeder Feier der Eucharistie berührt der Himmel die Erde, und Gott erfüllt sein Versprechen der Nähe. Diese Gegenwart reicht jedoch über den Altar hinaus: Christus wohnt unter uns in den Armen, den Vergessenen und den Ausgegrenzten. Der heilige Vinzenz von Paul, dessen Leben ganz dem Dienst an den Armen gewidmet war, erinnert uns daran, dass die Verehrung der Eucharistie in Liebe zu denen münden muss, in denen Christus wohnen will. Ihn in der geweihten Hostie zu erkennen, ihn aber in den Hungrigen und Verlassenen zu ignorieren, bedeutet, die Fülle seiner Gegenwart zu verfehlen. Heute sind wir eingeladen, uns an Gott zu erfreuen, der unter uns wohnt, und unsere eucharistische Gemeinschaft in Taten der Nächstenliebe, des Mitgefühls und der Gerechtigkeit für unsere Brüder und Schwestern konkret werden zu lassen. Denken wir darüber nach: Freue ich mich wirklich über die Gegenwart Christi unter uns – sowohl in der Eucharistie als auch in den Armen – und lasse ich meine Gemeinschaft mit ihm am Altar in Taten der Liebe und des Dienstes an den Bedürftigsten überfließen?
Don Giorgio
Sep. 26, 2025 | Tägliches Brot
Freitag der 25. Woche im Jahreskreis
Heilige Kosmas und Damian, Märtyrer
Erste Lesung Haggai 1,15-2,9
Durch den Propheten Haggai gibt der Herr ein erstaunliches Versprechen: „Die neue Herrlichkeit dieses Tempels wird die alte übertreffen … und an diesem Ort werde ich Frieden geben.“ Diese Prophezeiung weist über Stein und Bauwerk hinaus auf Jesus Christus selbst, den wahren Tempel, in dem Gottes Gegenwart voll und ganz wohnt. Die Herrlichkeit des neuen Tempels liegt nicht in seinen Mauern, sondern in der Person Christi, der Frieden bringt, nicht wie die Welt ihn gibt, sondern als Versöhnung mit Gott. Dieser Friede ist sein Geschenk, besiegelt durch sein Blut, und er übertrifft jede irdische Herrlichkeit, weil er die Herzen verwandelt und uns in Gemeinschaft mit dem Vater vereint. An diesem Festtag der Heiligen Kosmas und Damian, Ärzte und Märtyrer, sehen wir, wie diese Prophezeiung Wirklichkeit wird: Ihr Glaube an Christus, den lebendigen Tempel, gab ihnen den Mut, Leiden zu ertragen und Heilung für Körper und Seele zu spenden. Die heutige Lesung ruft uns dazu auf, darauf zu vertrauen, dass wahrer Friede nur in Christus zu finden ist, und unser Leben, wie das ihre, zu einem Ort werden zu lassen, an dem sich seine Herrlichkeit offenbart. Denken wir darüber nach: Suche ich Frieden in vergänglichen Dingen, oder verankere ich mein Herz in Christus – dem wahren Tempel –, dessen Herrlichkeit alles andere übertrifft und dessen Gegenwart allein dauerhaften Frieden bringen kann?
Don Giorgio