Donnerstag, 18. September

Donnerstag, 18. September

Donnerstag der 24. Woche im Jahreskreis
Erste Lesung 1 Timotheus 4,12-16
Der heilige Paulus ermutigt Timotheus mit einer Botschaft, die uns alle betrifft: „Vernachlässige nicht die Gabe, die du hast.“ Jedem Menschen ist eine Gnade, eine Berufung, ein Charisma anvertraut, das gepflegt und in den Dienst anderer gestellt werden soll. Diese Gaben sind kein Zufall, sondern Gottes bewusste Entscheidung, die er uns gegeben hat, um seine Kirche aufzubauen und zum Wohl der Welt beizutragen. Paulus betont auch die Notwendigkeit des Fleißes: Treue erfordert Aufmerksamkeit, Disziplin und Ausdauer. Gaben, die ungenutzt bleiben oder als selbstverständlich angesehen werden, laufen Gefahr, an Wert zu verlieren, aber Gaben, die durch Gebet, Demut und Anstrengung gepflegt werden, wachsen zu einem kraftvollen Zeugnis der Gegenwart Christi heran. Dieser Abschnitt fordert uns heraus, unser Leben als anvertraute Schätze zu betrachten, nicht zu unserem Ruhm, sondern zu Gottes Ruhm. Den Geber zu ehren bedeutet, mit Mut, Dankbarkeit und Beständigkeit zu leben und zuzulassen, dass seine Gnade in uns im Leben anderer Früchte trägt. Denken wir darüber nach: Pflege und nutze ich die einzigartige Gabe, die Gott mir anvertraut hat, mit Fleiß und Ausdauer, oder riskiere ich, seine Gnade zu vernachlässigen, indem ich sie ungenutzt lasse?

Don Giorgio

Mittwoch, 17. September

Mittwoch, 17. September

Mittwoch der 24. Woche im Jahreskreis
Heiliger Robert Bellarmin, Bischof, Kirchenlehrer
Heilige Hildegard von Bingen, Jungfrau, Kirchenlehrerin
Erste Lesung: 1 Timotheus 3,14-16
Der heilige Paulus fasst in einer Hymne den Kern des christlichen Glaubens zusammen: das Geheimnis der Hingabe. Es ist das Geheimnis Christi, das sich im Fleisch offenbart, im Geist gerechtfertigt wird, von Engeln gesehen, den Völkern verkündet, in der ganzen Welt geglaubt und in Herrlichkeit aufgenommen wird. Dies ist der Kern unserer Hingabe, der Grund für unsere Verehrung und die Grundlage unserer Hoffnung. Der Glaube basiert nicht auf abstrakten Ideen, sondern auf der lebendigen Person Jesu, dessen Leben, Tod und Auferstehung Gottes Heilsplan offenbaren. Die Heiligen Robert Bellarmin und Hildegard von Bingen, beide Kirchenlehrer, haben dieses Geheimnis tief gelebt: Robert durch seine theologische Klarheit und Verteidigung des Glaubens, Hildegard durch ihre mystische Vision und prophetische Stimme. Ihr Leben erinnert uns daran, dass an Christus festhalten bedeutet, in diesem Geheimnis verwurzelt zu sein, einer Wahrheit, die so unermesslich ist, dass sie niemals erschöpft werden kann, und doch so konkret, dass sie das tägliche Leben verwandelt. Christus in Wort und Tat zu bekennen bedeutet, dieses Geheimnis der Hingabe durch uns hindurch scheinen zu lassen und ihn nicht nur mit den Lippen, sondern mit einem Leben zu verkünden, das in seinem Licht gelebt wird. Denken wir darüber nach: Lasse ich das große Geheimnis Christi, das sich im Fleisch offenbart hat, den Völkern verkündet wurde und im Himmel verherrlicht ist, nicht nur meinen Glauben prägen, sondern auch meine Lebensweise, und gebe ich jeden Tag Zeugnis davon?

Don Giorgio

Dienstag, 16. September

Dienstag, 16. September

Heilige Cornelius, Papst, und Cyprian, Bischof, Märtyrer
Dienstag der 24. Woche im Jahreskreis
Erste Lesung 1 Timotheus 3,1-13
Der heilige Paulus umreißt die Eigenschaften, die von Führern in der Kirche erwartet werden: Integrität, Mäßigung, Treue, Selbstbeherrschung, Gastfreundschaft und ein guter Ruf sowohl innerhalb als auch außerhalb der Gemeinschaft. Bei der Führung im Evangelium geht es nicht um Macht oder Prestige, sondern um Zeugnis. Es geht darum, so zu leben, dass das Evangelium im täglichen Leben sichtbar wird. Die Heiligen Cornelius und Cyprian, deren Gedenktag wir heute feiern, verkörpern diese Eigenschaften nicht in Komfort, sondern im Leiden. Sie führten die Kirche in Zeiten der Verfolgung mit Mut und Treue und zeigten, dass wahre Autorität in Dienst und Opferbereitschaft verwurzelt ist. Ihr Beispiel erinnert uns daran, dass jeder Christ in seiner eigenen Weise dazu berufen ist, durch sein Zeugnis zu führen, sei es in der Familie, in der Gemeinschaft oder in der Kirche. Was zählt, ist nicht Beredsamkeit oder Position, sondern die Qualität des Lebens, das vom Evangelium geprägt ist: ein Leben, in dem Liebe, Demut und Ausdauer mehr sagen als Worte. Denken wir darüber nach: Zeugt die Qualität meines täglichen Lebens, das von Integrität, Demut und Dienst geprägt ist, so vom Evangelium, dass andere Christus in mir lebendig sehen können, auch ohne Worte?

Don Giorgio

Montag, 15. September

Montag, 15. September

Unsere Liebe Frau der Schmerzen
Montag der 24. Woche im Jahreskreis
Erste Lesung 1 Timotheus 2,1-8
Der heilige Paulus ermahnt uns, für alle zu beten, weil Christus sich selbst als Lösegeld für alle hingegeben hat. Sein Opfer war nicht begrenzt, selektiv oder partiell – es war universell und entsprang der unendlichen Liebe Gottes. Das Gebet ist also nicht nur eine fromme Handlung, sondern eine Teilhabe an dieser Liebe. Für alle Menschen zu beten bedeutet, das Herz Christi widerzuspiegeln, der seine Arme am Kreuz für jede Seele ausgestreckt hat. Paulus erinnert uns auch daran, dass dieses Gebet frei von Zorn und Streit sein muss; es ist kein Mittel, um uns selbst zu rechtfertigen oder andere zu verurteilen, sondern eine Möglichkeit, im Geiste der Selbsthingabe Christi Fürbitte zu leisten. An diesem Gedenktag der Schmerzensreichen Mutter sehen wir in Maria das perfekte Beispiel für diese Liebe: Am Fuße des Kreuzes stand sie in stiller Andacht und vereinte ihr eigenes durchbohrtes Herz mit dem Opfer ihres Sohnes. Ihre Trauer war keine Bitterkeit, sondern Liebe, die sie für die ganze Menschheit opferte. Mit Maria zu stehen bedeutet, zu lernen, wie wir unsere Gebete vom Kreuz prägen lassen können, universell, selbstlos und verwurzelt in der Liebe, die rettet. Denken wir darüber nach: Lasse ich mein Gebet aus der universellen Liebe Christi fließen, frei von Zorn oder Streit, und halte ich wie Maria am Fuße des Kreuzes mit einem Herzen, das allen offen ist, auch in der Trauer, Fürsprache?

Don Giorgio

Sonntag, 14. September

Sonntag, 14. September

Fest der Kreuzerhöhung
Lesungen: Numeri 21,4-9; Philipper 2,6-11 und Johannes 3,13-17
Das Fest der Kreuzerhöhung lädt uns ein, das Geheimnis des Kreuzes aus der Perspektive der Heiligen Schrift zu betrachten. In Numeri 21,4–9 wird die von Mose in der Wüste erhobene eherne Schlange zum Symbol der Heilung – ein Vorzeichen für Christus, der, am Kreuz erhoben, unseren von Sünde verwundeten Herzen Heilung bringt. Wenn wir mit Glauben auf das Kreuz blicken, entdecken wir, dass selbst unsere tiefsten Wunden zu Orten werden können, an denen Gott neues Leben ausgießt. Philipper 2,6–11 offenbart die Tiefe der Demut Christi: Obwohl er Gott war, entschied er sich, sich selbst zu entäußern, menschliche Gestalt anzunehmen und den Tod am Kreuz auf sich zu nehmen. In dieser höchsten Tat der demütigen Liebe lernen wir, was wahre Liebe ist – selbstlos, barmherzig und ohne Stolz. Schließlich erklärt Jesus in Johannes 3,13–17, dass er erhöht wurde, damit alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben. Das Kreuz ist keineswegs ein Zeichen der Niederlage, sondern wird zum Tor zur ewigen Hoffnung. Indem wir unser eigenes Kreuz vertrauensvoll tragen, gehen wir einen Weg, der nicht zur Verzweiflung führt, sondern zur Freude der Auferstehung und zur ewigen Gemeinschaft mit Gott. Denken wir darüber nach: Was offenbart mir das Kreuz über meine Art zu lieben, über die Wunden, die ich trage, und über die Hoffnung, die ich in Gottes Verheißung des ewigen Lebens setze?

Don Giorgio