Okt. 31, 2025 | Tägliches Brot
Allerheiligen – Hochfest
Lesungen: Offenbarung 7,2-4.9-14; 1 Johannes 3,1-3
Das Hochfest Allerheiligen lädt uns ein, nicht über eine unerreichbare Vollkommenheit nachzudenken, sondern über die strahlende Schönheit von Leben, die durch die Barmherzigkeit Gottes völlig verwandelt wurden. Die Heiligen sind diejenigen, die durch die Gnade ihre Gewänder gewaschen haben, nicht durch ihre eigenen Verdienste, sondern indem sie ihr Leben in die göttliche Liebe eingetaucht haben. Sie sind keine fernen Helden, sondern Männer und Frauen, die die Barmherzigkeit zum Inhalt ihres Daseins gemacht haben. Das Buch der Offenbarung zeigt sie vor dem Lamm stehen, in weiße Gewänder gekleidet, ihr Leben gereinigt durch das Feuer der Barmherzigkeit Gottes. Der heilige Johannes sagt uns, dass es unser Schicksal ist, „Gott zu sehen, wie er ist“, eine Vision, die bereits in diesem Leben beginnt, wenn wir sein Licht unsere Herzen formen lassen. Heilig zu sein bedeutet, vor Gott transparent zu leben, in der Wahrheit der Liebe zu sehen und gesehen zu werden. Heiligkeit ist also keine Errungenschaft, sondern eine Verwandlung: so sehr in Barmherzigkeit eingetaucht zu sein, dass unser Leben das Antlitz Gottes widerspiegelt. Denken wir darüber nach: Erlaube ich der Barmherzigkeit Gottes, mein Leben so tief zu reinigen und zu verwandeln, dass ich schon jetzt beginne, Gott so zu sehen und zu reflektieren, wie er wirklich ist?
Don Giorgio
Okt. 30, 2025 | Tägliches Brot
Freitag der 30. Woche im Jahreskreis
Lesungen: Römer 9,1-5
Die Qualen des heiligen Paulus in der heutigen Lesung offenbaren das Herz eines wahren Missionars, der tief liebt, still leidet und niemals aufhört, auf die Bekehrung anderer zu hoffen. Sein Schmerz entspringt nicht Wut oder Enttäuschung, sondern Liebe: dem Kummer darüber, dass sein eigenes Volk die durch Christus angebotene Erlösung nicht erkennt. Jeder Missionar, jeder Gläubige, der das Evangelium verkündet, kennt dieses Kreuz. Es ist der Schmerz, mitanzusehen, wie Herzen sich der Gnade Gottes verschließen. Doch selbst in dieser Trauer verliert Paulus nicht den Glauben. Er fährt fort, für andere einzutreten, zu lieben und darauf zu vertrauen, dass Gottes Plan der Barmherzigkeit größer ist als der Widerstand der Menschen. Dieser Abschnitt lädt uns ein, denselben mitfühlenden Eifer zu teilen: nicht aus Urteilsvermögen zu beten, sondern aus Tränen; nicht aus Frustration, sondern aus dem Glauben heraus, dass keine Seele außerhalb der Reichweite Gottes ist. Wahre Evangelisierung entsteht aus einem Herzen, das bereit ist, für die Erlösung anderer zu leiden, so wie Christus es getan hat. Denken wir darüber nach: Trage ich in meinem Herzen dieselbe mitfühlende Liebe und geduldige Hoffnung für diejenigen, die weit von Gott entfernt zu sein scheinen, im Vertrauen darauf, dass Seine Barmherzigkeit sie zu Seiner Zeit erreichen kann?
Don Giorgio
Okt. 29, 2025 | Tägliches Brot
Donnerstag der 30. Woche im Jahreskreis
Lesung: Römer 8,31b-39
Die großartige Zusicherung des heiligen Paulus in Römer 8 hallt mit unerschütterlicher Zuversicht wider: „Nichts kann uns von der Liebe Christi trennen.“ Kein Leid, kein Verlust, keine Prüfung, keine Angst, nicht einmal der Tod selbst können das Band lösen, das die Gnade zwischen Gott und uns in Jesus Christus geknüpft hat. Diese Wahrheit soll uns nicht vor Schmerz schützen, sondern uns in ihm stärken. Die Liebe Christi ist nicht zerbrechlich, sie ist standhaft, siegreich und beständig und reicht bis in jeden Winkel unseres Lebens. In einer Welt, in der Liebe oft unsicher oder an Bedingungen geknüpft erscheint, verankert uns die Verkündigung des Paulus in göttlicher Sicherheit: Gottes Liebe hängt nicht von unserem Erfolg oder unserer Würdigkeit ab, sie fließt unendlich aus seinem Herzen. Wenn wir aus dieser Überzeugung heraus leben, weicht die Angst dem Frieden, und in uns wächst der Mut, jeder Herausforderung mit Zuversicht zu begegnen. Nichts, weder unsere Fehler noch unsere Ängste, hat die Macht, uns von dem Einen zu trennen, der uns in seinem Sohn bereits alles gegeben hat. Denken wir darüber nach: Lebe ich wirklich in der Zuversicht, dass nichts, nicht einmal meine Schwächen oder Kämpfe, mich von der unzerbrechlichen Liebe Christi trennen kann?
Don Giorgio
Okt. 29, 2025 | Tägliches Brot
Mittwoch der 30. Woche im Jahreskreis
Lesung: Römer 8,26-30
Die Worte des heiligen Paulus in Römer 8 gehören zu den tröstlichsten in der gesamten Heiligen Schrift: „Wir wissen, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach seinem Ratschluss berufen sind.“ Das ist kein Versprechen, dass alles leicht oder angenehm sein wird, sondern dass in jeder Situation, ob freudig oder schmerzhaft, Gottes liebende Hand am Werk ist und Gnade in das Gewebe unseres Lebens einwebt. Der Heilige Geist, sagt Paulus, tritt sogar für uns ein, wenn wir nicht wissen, wie wir beten sollen, und verwandelt unsere Schwäche in Gemeinschaft mit Gottes Willen. Diese Wahrheit lädt uns ein, unser Leben mit den Augen des Glaubens zu betrachten: Nichts ist in Gottes Plan umsonst. Jedes Kreuz, jede Verzögerung oder Enttäuschung kann zu einem Weg zur Heiligkeit werden, wenn wir sie mit Vertrauen annehmen. Gott zu lieben bedeutet, ihm zu erlauben, jeden Augenblick in ein Instrument des Guten zu verwandeln. Denken wir darüber nach: Vertraue ich wirklich darauf, dass Gott sogar aus meinen Kämpfen und Unsicherheiten Gutes hervorbringen kann, indem ich zulasse, dass sein Plan mein Leben mehr prägt als meine eigenen Pläne?
Don Giorgio
Okt. 27, 2025 | Tägliches Brot
Heilige Simon und Judas, Apostel
Lesung: Epheser 2,19-22
Der heilige Paulus erinnert uns daran, dass die Kirche nicht einfach eine Institution oder eine Versammlung von Gläubigen ist, sondern ein lebendiger Tempel, der von Gott selbst erbaut wurde. Die Apostel und Propheten bilden ihr Fundament, Christus Jesus ist ihr Eckstein, und wir, jeder einzelne von uns, sind die lebendigen Steine, die im Heiligen Geist zusammengefügt werden. Dieses Bild ruft uns zu Einheit, Heiligkeit und Zielstrebigkeit auf. Unser Glaube ist nicht privat oder isoliert; er soll mit anderen in einer Gemeinschaft verbunden sein, die die Gegenwart Gottes in der Welt widerspiegelt. Das Fest der Heiligen Simon und Judas erinnert uns an diese Kontinuität des Glaubens, daran, wie jede Generation auf dem von den Aposteln gelegten Fundament eingeladen ist, auf demselben Eckstein, Christus, dem Herrn, aufzubauen. Wenn wir uns von seinem Geist formen lassen, wird unser Leben Teil der Wohnung Gottes, und die Kirche selbst wird zum Zeichen seiner Liebe und Heiligkeit unter allen Völkern. Denken wir darüber nach: Lasse ich mich auf Christus, den Eckstein, bauen und arbeite ich in Harmonie mit anderen als Teil des lebendigen Tempels, in dem Gott im Geist wohnt?
Don Giorgio