Samstag, 18. Oktober

Samstag, 18. Oktober

Evangelist Lukas – Festtag
Erste Lesung: 2 Timotheus 4,10-17b
Der letzte Brief des heiligen Paulus an Timotheus zeichnet ein zutiefst menschliches Bild der frühen Kirche, einer Gemeinschaft, die nicht nur durch Regeln strukturiert war, sondern durch Freundschaft, Treue und Liebe zusammengehalten wurde. Seine Worte offenbaren einen Mann, der von Freude und Schmerz umgeben ist: Einige Gefährten sind ihm treu geblieben, andere haben ihn verlassen; doch inmitten seiner Einsamkeit strahlt Paulus Frieden aus, weil er weiß, dass er niemals allein ist: „Der Herr stand mir bei und gab mir Kraft.“ In diesem Abschnitt sehen wir die Kirche, wie sie wirklich ist: eine Familie unvollkommener Menschen, die durch die Gnade miteinander verbunden sind und sich gegenseitig in Schwäche und Hoffnung tragen. Der heilige Lukas, den Paulus als „den geliebten Arzt“ bezeichnet, verkörpert diesen Geist stiller Treue. Seine Begleitung erinnert uns daran, dass einfache Gesten der Präsenz, der Fürsorge und der Loyalität zu den größten Stärken der Kirche gehören. Als Lukas das Leben Christi und die Apostelgeschichte aufzeichnete, gab er der Kirche nicht nur Geschichte, sondern auch Herz, und zeigte, dass Evangelisierung in echten menschlichen Beziehungen beginnt. Kirche zu sein bedeutet also, als Brüder und Schwestern zu leben, einander mit Herzlichkeit, Vergebung und Glauben zu unterstützen, damit die Liebe Christi in jeder menschlichen Begegnung spürbar wird. Denken wir darüber nach: Trage ich dazu bei, eine Kirche aufzubauen, die sich wie eine Familie anfühlt, geprägt von Treue, Fürsorge und menschlicher Wärme, oder vergesse ich manchmal, dass das Evangelium in erster Linie in Beziehungen der Liebe gelebt wird?

Don Giorgio

Freitag, 17. Oktober

Freitag, 17. Oktober

Heiliger Ignatius von Antiochia, Bischof, Märtyrer
Freitag der 28. Woche im Jahreskreis
Lesung: Römer 4,1-8
Die Geschichte Abrahams erinnert uns daran, dass Glaube nicht auf sichtbaren Garantien beruht, sondern auf dem Vertrauen in die unsichtbaren Verheißungen Gottes. „Abraham glaubte Gott, und das wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet.“ Seine Gerechtigkeit kam nicht aus Taten, Reichtum oder Status, sondern aus einem Herzen, das es wagte zu glauben. Glaube in seiner reinsten Form ist nicht passiv – er ist eine Entscheidung, auch dann zu vertrauen, wenn die Umstände der Hoffnung widersprechen. Der heilige Ignatius von Antiochia lebte denselben Glauben, als er dem Martyrium gegenüberstand und mit Mut und Gelassenheit an Christus festhielt. Wie Abraham und Ignatius sind auch wir aufgerufen, daran zu glauben, dass Gottes Verheißungen wahr sind, auch wenn wir ihre Erfüllung noch nicht sehen können. In diesem Glauben wird unser Leben zu einem Opfer, das Gott gefällt und seine Herrlichkeit offenbart. Denken wir darüber nach: Vertraue ich auf Gottes Verheißungen, auch wenn ich ihr Ergebnis nicht sehen kann, oder lasse ich zu, dass Zweifel und Angst meinen Glauben schwächen?

Don Giorgio

Donnerstag, 16. Oktober

Donnerstag, 16. Oktober

Donnerstag der 28. Woche im Jahreskreis
Heilige Hedwig, Ordensfrau
Heilige Margareta Maria Alacoque, Jungfrau
Lesung: Römer 3,21-30
Der heilige Paulus erinnert uns daran, dass unsere Rechtfertigung nicht verdient, sondern durch das Erlösungsopfer Christi frei geschenkt ist. In seinem Blut vereinen sich die Gerechtigkeit und die Barmherzigkeit Gottes auf vollkommene Weise: Gerechtigkeit, weil die Sünde nicht ignoriert wird; Barmherzigkeit, weil sie durch die Liebe vergeben wird. Diese Wahrheit macht jeden menschlichen Stolz demütig: Kein Gesetz, keine Anstrengung und kein persönlicher Verdienst kann die Gnade ersetzen, die vom Kreuz ausgeht. Der Glaube wird zu unserer Antwort, zur offenen Hand, die empfängt, was nicht erreicht werden kann. Die Heiligen Hedwig und Margareta Maria Alacoque haben dieses Geheimnis tief gelebt, Hedwig durch ihre Nächstenliebe und Loslösung vom Reichtum, Margareta Maria durch ihre Verehrung des Heiligsten Herzens Jesu, dem lebendigen Symbol der göttlichen Barmherzigkeit. Im Glauben zu leben bedeutet, täglich auf diese Gnade zu vertrauen, die rechtfertigt, heiligt und erneuert. Je mehr wir in der Barmherzigkeit Christi ruhen, desto mehr spiegelt unser Leben seine Gerechtigkeit gegenüber der Welt wider. Denken wir darüber nach: Verlasse ich mich auf meine eigenen Verdienste oder lebe ich jeden Tag in der Gnade und Barmherzigkeit, die aus der erlösenden Liebe Christi fließen?

Don Giorgio

Mittwoch, 15. Oktober

Mittwoch, 15. Oktober

Heilige Teresa von Ávila, Jungfrau, Kirchenlehrerin

Mittwoch der 28. Woche im Jahreskreis

Lesung: Römer 2,1-11 ·

Die Botschaft des heiligen Paulus im Römerbrief erinnert uns daran, dass Gottes Gerechtigkeit vollkommen und unparteiisch ist – Er achtet nicht auf Äußerlichkeiten oder Status, sondern auf die Wahrheit jedes Herzens. „Es wird Ruhm, Ehre und Frieden für alle geben, die Gutes tun“, sagt Paulus und bekräftigt, dass Güte, wenn sie in Liebe und Aufrichtigkeit verwurzelt ist, von Gott immer gesehen und belohnt wird. Die heilige Teresa von Ávila verkörperte diese Wahrheit durch ihr Leben voller tiefer Gebete, Demut und Reformen – und bewies damit, dass Heiligkeit nicht auf große Taten beschränkt ist, sondern in der konsequenten Ausübung von Liebe und Wahrheit zu finden ist. Gottes Unparteilichkeit ist sowohl ein Trost als auch eine Herausforderung: Trost, weil seine Barmherzigkeit alle umfasst, die ihn suchen; Herausforderung, weil sie uns auffordert, unser eigenes Herz ohne Ausreden oder Vergleiche zu prüfen. Was am wichtigsten ist, ist Integrität vor Gott – ein Leben in Güte, auch wenn es unsichtbar ist, wird in seinen Augen strahlend. Denken wir darüber nach: Versuche ich, vor Gott integer zu leben und Gutes zu tun, allein zu seiner Ehre, oder lasse ich zu, dass Urteile, Stolz oder Vergleiche mein Gefühl dafür trüben, was wirklich richtig ist?

Don Giorgio

Regionalkapitel in Tansania

Regionalkapitel in Tansania

Vom 12. bis 18. Oktober findet in Chikukwe das Regionalkapitel der Region Tansania statt. Das Thema des Kapitels lautet: „Das geweihte Leben. Neue Hoffnung in Christus”. An dem Kapitel nehmen 16 Schwestern aus der Region Tansania teil. Mit ihnen nehmen auch die Generaloberin Sr. Sybilla Kołtan und die Generalrätin Sr. Franciszka Jarnot an dem Kapitel teil. Moderator und gleichzeitig Experte für kanonisches Recht ist Bischof Lazaro Msimbe, Ordinarius der Diözese Morogoro. Die Themen, die während des Kapitels diskutiert werden sollen, betreffen: das geistliche Leben und die Ausbildung, das Gemeinschaftsleben, die Rolle der Oberin und den Gehorsam sowie unser Apostolat und wirtschaftliche Angelegenheiten. Das Kapitel endet am Samstag mit einer gemeinsamen Danksagung an Gott für die während des Kapitels empfangenen Gnaden und für die Früchte dieser Zeit.