Nov. 8, 2025 | Tägliches Brot
Weihe der Lateranbasilika
Lesungen: Ezechiel 47,1-2.8-9.12; 1 Korinther 3,9c-11.16-17
Das Fest der Weihe der Lateranbasilika ist nicht nur die Weihe eines prächtigen Gebäudes in Rom, sondern eine Feier des lebendigen Tempels Gottes, zu dem jeder von uns berufen ist. Die Vision Hesekiels, in der Wasser aus dem Tempel fließt und überall Leben bringt, weist auf die Gnade hin, die von Christus, dem wahren Tempel, in seine Kirche und durch sie in die Welt fließt. Der heilige Paulus erinnert uns daran, dass wir Tempel des Heiligen Geistes sind, erbaut auf dem einen Fundament, Jesus Christus. Dieser Tag lädt uns ein, uns erneut bewusst zu machen, dass Gott nicht nur an heiligen Stätten wohnt, sondern auch in seinem Volk. Die Lateranbasilika steht als „Mutterkirche” als Symbol der Einheit und erinnert uns daran, dass die Kirche universell ist, aber aus lebendigen Steinen gebaut ist, aus jedem von uns, geheiligt und berufen, das Leben Christi auszustrahlen. Wo immer wir Seine Gnade durch uns fließen lassen, folgen Heilung, Erneuerung und Heiligkeit. Denken wir darüber nach: Lebe ich als wahrer Tempel Gottes, lasse ich Seine Gnade durch mich fließen und bringe ich Leben, Heilung und Einheit zu den Menschen um mich herum?
Don Giorgio
Nov. 7, 2025 | Tägliches Brot
Samstag, Gedenktag der seligen Jungfrau Maria
Samstag der 31. Woche im Jahreskreis
Lesung: Römer 16,3-9.16.22-27 16. Der heilige Paulus schließt seinen Brief an die Römer mit Herzlichkeit und Dankbarkeit und grüßt namentlich diejenigen, die ihm geholfen, ihn ermutigt und mit ihm für das Evangelium gearbeitet haben. Diese Schlusszeilen erinnern uns daran, dass das Leben im Glauben niemals allein gelebt wird, sondern durch Beziehungen, gemeinsamen Dienst und gegenseitige Dankbarkeit wächst. Paulus‘ sorgfältige Erinnerung an jede einzelne Person zeigt, dass Heiligkeit nicht nur mit großen Taten zu tun hat, sondern auch mit der stillen Treue derer, die Tag für Tag die Kirche aufbauen. Sich mit Dankbarkeit an andere zu erinnern bedeutet, das Antlitz Christi in denen zu erkennen, die uns begleitet, unterstützt und unseren Glauben gestärkt haben. Dankbarkeit verwandelt Erinnerung in Gebet; sie verwandelt Beziehungen in Gemeinschaft. Wenn wir innehalten, um Gott für die Menschen in unserem Leben zu danken, erneuern wir die Bande der Liebe, die den Leib Christi lebendig und strahlend in der Welt machen. Denken wir darüber nach: Nehme ich mir Zeit, mich dankbar an diejenigen zu erinnern, die meinen Glauben gestärkt und meinen Weg mit mir geteilt haben, und erkenne ich in ihnen die Gegenwart und Liebe Christi?
Don Giorgio
Nov. 7, 2025 | Tägliches Brot
Freitag der 31. Woche im Jahreskreis
Lesung: Römer 15,14-21
Die Worte des heiligen Paulus in diesem Abschnitt offenbaren die Demut und den Eifer eines wahren Apostels, der erkennt, dass jeder Erfolg, jede Bekehrung und jedes gute Werk allein von Christus kommt. „Ich wage es nicht, von etwas anderem zu sprechen als von dem, was Christus durch mich gewirkt hat“, sagt er und erkennt damit an, dass die Verbreitung des Evangeliums von Jerusalem bis in ferne Länder nicht sein Verdienst war, sondern das Werk des Heiligen Geistes durch ihn. Das ist das Vorbild für authentischen christlichen Dienst: mutig handeln, aber niemals prahlerisch; mit Leidenschaft arbeiten, aber immer in Abhängigkeit von der Gnade. Das Leben des Paulus lehrt uns, dass es bei der Mission nicht um persönliche Anerkennung oder Ergebnisse geht, sondern darum, Christus durch unsere Worte, Taten und unser Zeugnis frei wirken zu lassen. Wenn wir das Bedürfnis loslassen, Ergebnisse kontrollieren oder Anerkennung einfordern zu wollen, wird unser Leben zu einem Instrument göttlicher Kraft, zu einem stillen Kanal, durch den Gott weiterhin Herzen erreicht und die Welt verwandelt. Denken wir darüber nach: Erkenne ich, dass alles Gute, das durch mich vollbracht wird, Christus gehört, und lasse ich seinen Geist, nicht meinen Stolz, meine Mission leiten und unterstützen?
Don Giorgio
Nov. 5, 2025 | Tägliches Brot
Donnerstag der 31. Woche im Jahreskreis
Erste Lesung: Römer 14,7-12
Die Worte des heiligen Paulus im Römerbrief erinnern uns an eine tiefe Wahrheit: Unser Leben und unser Tod gehören ganz dem Herrn. „Ob wir leben oder sterben, wir gehören dem Herrn.“ Dieses Bewusstsein sollte uns von der Versuchung befreien, andere zu verurteilen oder auf sie herabzuschauen, denn wir alle werden von derselben Barmherzigkeit getragen und sind dazu bestimmt, vor demselben gerechten und liebenden Gott zu stehen. Das Leben wird heilig, wenn wir es nicht als unser Eigentum betrachten, sondern als Eigentum dessen, der uns erschaffen und erlöst hat. Andere zu verurteilen wird dann zu einem Akt der Vergesslichkeit, denn wir vergessen, dass nur Gott die ganze Geschichte jedes Herzens sieht. Mit diesem Bewusstsein zu leben bedeutet, in Demut und Ehrfurcht zu wandeln und dankbar für das Geschenk der Zugehörigkeit zu sein. Jeder Mensch, dem wir begegnen, ist jemand, für den Christus gestorben und auferstanden ist. Anstelle von Urteilen sind wir zu Mitgefühl aufgerufen; anstelle von Überlegenheit zu Solidarität im Herrn, der alles Leben in seinen Händen hält. Denken wir darüber nach: Lebe ich jeden Tag in dem Bewusstsein, dass mein Leben und das Leben anderer vollständig Gott gehören, und lasse ich zu, dass diese Wahrheit Urteile durch Demut und Liebe ersetzt?
Don Giorgio
Nov. 4, 2025 | Tägliches Brot
Mittwoch der 31. Woche im Jahreskreis
Lesung: Römer 13,8-10
Der heilige Paulus fasst das Wesen des christlichen Lebens in einem einfachen, aber umfassenden Gebot zusammen: „Seid niemandem etwas schuldig, außer dass ihr euch untereinander liebt.“ Liebe ist keine optionale Tugend, sie ist die Erfüllung des Gesetzes, der Herzschlag jeder authentischen Beziehung zu Gott und zu anderen Menschen. Diese Liebe ist nicht sentimental oder selektiv; sie ist aktiv, selbstlos und treu und spiegelt die Liebe Christi wider, der sich für alle hingegeben hat. Wenn wir lieben, leben wir nicht mehr gebunden an Regeln, sondern geleitet vom Geist der Freiheit, der jedes Gebot in einen Akt der Barmherzigkeit verwandelt. Die Liebe wird zu einer Schuld, die wir niemals vollständig zurückzahlen können, denn sie erneuert sich täglich in Dienst, Vergebung und Verständnis. In Liebe zu leben bedeutet, die Gegenwart Christi in uns wohnen zu lassen und selbst die kleinste Geste zu einem Echo der göttlichen Barmherzigkeit zu machen. Denken wir darüber nach: Lebe ich in dem Bewusstsein, dass die Liebe meine größte und fortwährende Schuld ist, gegenüber Gott, meinem Nächsten und der Welt, die meiner Obhut anvertraut ist?
Don Giorgio