Nov. 13, 2024 | Tägliches Brot
Donnerstag der 32. Woche der gewöhnlichen Zeit
Evangelium – Lukas 17,20-25
„Denn ihr sollt wissen, dass das Reich Gottes mitten unter euch ist“. Dies ist die größte Wahrheit aller Zeiten. Es geht um die Inkarnation Gottes. Gott ist unter uns. Er ist Mensch geworden. All die falschen Bilder sind verschwunden. All die menschlichen Fantasien über Gott sind verschwunden. Gott ist real und er ist mitten unter uns. Jesus verlagert das Verständnis von Gottes Reich von einem fernen, zukünftigen Ereignis zu einer gegenwärtigen Realität. Durch Jesus ist Gott kein fernes oder abstraktes Wesen, sondern einer, der mit uns geht, unsere Freuden und Leiden teilt und die wahre Natur der göttlichen Liebe offenbart. Die falschen Bilder und Phantasien, die die Menschen über Gott entwickelt haben – die ihn als distanziert oder unzugänglich darstellen – werden durch die Realität des Lebens und der Sendung Jesu zerstreut. Diese Wahrheit fordert uns heraus, Gott im Hier und Jetzt zu suchen und ihm zu begegnen. Sie ruft uns auf, in dem Bewusstsein zu leben, dass sich sein Reich in uns und um uns herum entfaltet, in unseren täglichen Interaktionen, in Taten der Liebe und Barmherzigkeit und in den gewöhnlichen Momenten des Lebens. Indem wir uns diese Realität zu eigen machen, nehmen wir vollständiger an der Gegenwart Gottes in uns und um uns herum teil und machen uns die Hoffnung und die verwandelnde Kraft des Reiches Gottes zu eigen. Lassen Sie uns darüber nachdenken: Auf welche Weise erkenne ich die Gegenwart des Reiches Gottes in meinem täglichen Leben und heiße sie willkommen?
Don Giorgio
Nov. 12, 2024 | Tägliches Brot
Mittwoch der 32. Woche der gewöhnlichen Zeit
Evangelium Lukas 17,11-19
Jesus sagt: „Wurden nicht alle zehn rein gemacht? Wo sind die anderen neun? Es scheint, dass niemand zurückgekommen ist, um Gott zu loben, außer diesem Fremden“. Dieser Abschnitt aus Lukas 17,11-19 bietet eine tiefgreifende Lektion über Dankbarkeit und Glauben. In der Geschichte geht es um die Heilung von zehn Aussätzigen, aber nur einer – ein Samariter – kehrt zurück, um Jesus zu danken. Sein Verhalten ist mehr als bloße Höflichkeit; es spiegelt eine tiefere Erkenntnis der wirkenden Gnade Gottes wider. Dankbarkeit ist, wie Jesus betont, mehr als eine menschliche Reaktion; sie ist ein göttlicher Akt des Glaubens. Indem der Samariter zurückkehrt, um seinen Dank auszudrücken, zeigt er Demut und Anerkennung von Gottes Macht. Die Worte Jesu: „Dein Glaube hat dich gerettet“ deuten darauf hin, dass seine Dankbarkeit mit seinem Glauben verbunden ist. Es geht nicht nur um körperliche Heilung, sondern um eine geistliche Verwandlung, die Erlösung bedeutet. In unserer menschlichen Erfahrung entsteht Dankbarkeit oft dann, wenn die Dinge gut laufen, wenn Segnungen offensichtlich sind oder wenn Erleichterung auf Not folgt. Eine göttliche Perspektive lädt uns jedoch ein, auch in schwierigen oder unsicheren Zeiten Dankbarkeit zu kultivieren. Dieser Wandel erfordert Glauben – das Vertrauen darauf, dass Gottes Gegenwart und seine Absichten beständig bleiben, auch wenn das Leben sich schwierig oder unklar anfühlt. Dankbarkeit als göttliche Antwort geht über die bloße Anerkennung des Glücks hinaus; sie wird zu einem Akt der Anbetung, zu einer Anerkennung von Gottes Hand in jedem Aspekt des Lebens. Lassen Sie uns darüber nachdenken: Wie oft halte ich inne, um die Segnungen in meinem Leben anzuerkennen und Dankbarkeit auszudrücken, besonders in Zeiten des Kampfes oder der Unsicherheit?
Don Giorgio
Nov. 11, 2024 | Tägliches Brot
Heiliger Josaphat, Bischof, Märtyrer
Dienstag der 32. Woche der gewöhnlichen Zeit
Evangelium Lukas 17,7-10
„Wir sind nur Diener, wir haben nicht mehr getan als unsere Pflicht. Diese Worte laden uns zu einer tiefgreifenden Reflexion über das Wesen des Dienstes und der Berufung ein. Hier ist Berufung eine Mission. Diese Lehre fordert uns auf, eine Haltung der Demut und Selbstlosigkeit einzunehmen, insbesondere wenn es um unsere Berufung und Mission geht. Berufung ist mehr als eine Karriere oder eine Reihe von Aufgaben; sie ist eine Mission, die uns von Gott anvertraut wurde. Ganz gleich, ob unsere Berufung in der Seelsorge, im Unterricht, im Gesundheitswesen oder in einem anderen Bereich liegt, sie ist eine heilige Verantwortung. Wenn wir unsere Berufung als Mission sehen, erkennen wir, dass es nicht um persönlichen Ehrgeiz oder äußere Bestätigung geht, sondern darum, an Gottes Plan teilzuhaben und anderen zu dienen. Und das müssen wir in Demut tun. Der Diener in dem Gleichnis sucht nicht nach besonderer Behandlung oder Anerkennung, sondern dient weiterhin treu. Und unser Lohn besteht nicht in menschlichem Beifall, sondern in dem Wissen, dass wir Gottes Willen erfüllen. Während wir berufen sind, Jesus Christus nachzufolgen, rüstet er uns aus, stärkt und befähigt uns. Jede Aufgabe, egal wie klein oder banal sie ist, bekommt eine neue Bedeutung, wenn sie als Teil der Nachfolge Christi getan wird. Und immer kommt die Freude aus der inneren Befriedigung, Gottes Willen zu tun. Lassen Sie uns darüber nachdenken: Verstehe ich, dass meine Aufgabe, die für viele unsichtbar ist, von Jesus gesehen und wertgeschätzt wird?
Don Giorgio
Nov. 10, 2024 | Tägliches Brot
Heiliger Martin von Tours, Bischof
Montag der 32. Woche der gewöhnlichen Zeit
Evangelium – Lukas 17,1-6
„Jesus sagte zu seinen Jüngern: ‚Die Hindernisse werden kommen, aber wehe dem, der sie schafft! Es wäre besser für ihn, er würde mit einem Mühlstein um den Hals ins Meer geworfen, als dass er auch nur einen von diesen Kleinen in die Irre führt“. Als Nachfolger Christi sind wir dazu bestimmt, Kanäle zu sein, durch die Gottes Liebe, Barmherzigkeit und Gnade in das Leben anderer Menschen fließt. Wenn wir in einer Weise handeln, die dies behindert – sei es durch Verurteilung, Stolz oder Unvergebung -, unterbrechen wir nicht nur ihre Verbindung zu Gott, sondern auch unsere eigene. Wenn wir die Erfahrung der Gnade eines anderen Menschen behindern, stellen wir uns selbst außerhalb des Rhythmus von Gottes Willen und entfernen uns von seiner Gegenwart und seinem Ziel. Ein Kanal der Gnade zu sein bedeutet, sich Demut und Mitgefühl zu eigen zu machen. Es erfordert eine Offenheit, die es Gottes Liebe erlaubt, frei durch uns hindurchzugehen und andere ohne Verzerrung oder Behinderung zu berühren. Wenn wir unsere eigenen Voreingenommenheiten durchsetzen, Vergebung verweigern oder aus Eigeninteresse handeln, blockieren wir diesen Fluss effektiv. Ein solches Verhalten schadet nicht nur den Menschen um uns herum, sondern isoliert uns auch von dem Weg, den Gott für uns vorgesehen hat. Diese Abtrennung ist geistlich gesehen sehr gefährlich. Lassen Sie uns nachdenken: Bin ich ein Kanal der Gnade oder ein Hindernis der Gnade für andere?
Don Giorgio
Nov. 10, 2024 | Tägliches Brot
- Sonntag der gewöhnlichen Zeit
Evangelium – Markus 12,38-44
„Eine arme Witwe kam und legte zwei kleine Münzen ein, die einem Pfennig entsprachen. Da rief er seine Jünger und sagte zu ihnen: ‚Ich sage euch: Diese arme Witwe hat mehr eingelegt als alle, die in den Gotteskasten eingezahlt haben. Dieser Abschnitt aus dem Markusevangelium verdeutlicht eine tiefe Wahrheit über Großzügigkeit und das Wesen des Gebens. Jesus lenkt die Aufmerksamkeit auf die Gabe der armen Witwe, nicht wegen ihres Geldwerts, sondern wegen der Tiefe ihres Opfers. Die Gabe der Witwe ist materiell gesehen gering, aber geistlich gesehen von unermesslichem Wert. Sie gab alles, was sie hatte, und vertraute ganz auf Gottes Vorsehung. Dies steht im Gegensatz zu denen, die aus ihrem Überfluss heraus gaben und nur das gaben, was sie entbehren konnten, ohne dass es sie persönlich etwas kostete. Jesus betont, dass wahre Großzügigkeit nicht an der Menge gemessen wird, die gegeben wird, sondern an dem Herzen, das hinter dem Geben steht. Es geht um die Bereitschaft zu geben, auch wenn es persönliche Opfer erfordert. Der Akt des Gebens der Witwe zeugt von tiefem Glauben. Sie vertraute darauf, dass auch ohne materiellen Reichtum für sie gesorgt sein würde. Ihr Vertrauen in Gottes Versorgung dient als Inspiration für andere, sich eher auf geistliche als auf materielle Sicherheit zu verlassen. Diese Episode lädt dazu ein, über die Qualität unseres eigenen Gebens nachzudenken – sei es von Zeit, Ressourcen oder Talenten. Lasst uns nachdenken: Geben wir auf eine Weise, die unsere Werte und unser Vertrauen in ein höheres Ziel widerspiegelt, oder halten wir uns zurück?
Don Giorgio