Nov. 5, 2024 | Tägliches Brot
Dienstag der 31. Woche der gewöhnlichen Zeit
Evangelium Lukas 14:15-24
Jesus erzählt das Gleichnis vom großen Gastmahl, bei dem ein Mann viele Gäste zu einem Festmahl einlädt, die aber alle ausreden und ablehnen. Verärgert öffnet der Gastgeber die Einladung für „Arme, Krüppel, Blinde und Lahme“ und schließlich für jeden, den der Diener finden kann, damit der Festsaal voll wird. Mit diesem Gleichnis erteilt Jesus eine eindrucksvolle Lektion über das Reich Gottes – seine Inklusivität, die Gefahr, dass wir unsere Einladungen für selbstverständlich halten, und die Bedeutung eines aufgeschlossenen Herzens. Das Nachdenken über diesen Abschnitt lädt uns ein, über unsere eigenen Ausreden und Ablenkungen nachzudenken, die uns von Gottes Tisch fernhalten. Wie die eingeladenen Gäste in dem Gleichnis sind wir oft mit unseren täglichen Sorgen beschäftigt, so sehr in persönliche Pläne oder Ambitionen vertieft, dass wir die tiefere Einladung verpassen, mit Gott in Verbindung zu treten, zu wachsen und zu feiern. Diese „Ausreden“ sind nicht immer von Natur aus negativ – Arbeit, Familie, Verpflichtungen -, aber wenn sie unser geistliches Leben und unsere Beziehung zu Gott überschatten, halten sie uns von der Fülle des Lebens ab, die er uns bietet. Gottes Reich ist weitreichender und umfassender, als wir es uns vorstellen können. Indem Jesus diejenigen einlädt, die oft an den Rand gedrängt werden, offenbart er Gottes grenzenlose Liebe und das wahre Wesen seines Reiches. Er erinnert uns daran, dass alle willkommen sind und die Tür zur Gemeinschaft mit Gott weit offen steht, unabhängig von unserem sozialen Status, unseren Schwächen oder Umständen. Dieser Abschnitt ermutigt uns, das Gefühl der Unwürdigkeit loszulassen und Gottes Einladung mit Demut und Freude zu folgen. Die heutige Betrachtung könnte uns herausfordern, die subtilen Wege zu untersuchen, auf denen wir Gottes Einladung in unserem Leben ablehnen, und die Bereitschaft zu fördern, „Ja“ zu den Gelegenheiten zu sagen, die er uns bietet. Mit einer Haltung der Offenheit und Neugierde können wir auf Gottes Gegenwart im Alltäglichen achten und Wege finden, seinem Ruf mit einem freudigen, willigen Herzen zu folgen. Lasst uns nachdenken: Welche Ausreden habe ich, die mich davon abhalten, Gottes Einladung, heute Teil seines Reiches zu sein, vollständig anzunehmen?
Don Giorgio
Nov. 4, 2024 | Tägliches Brot
Heiliger Karl Borromäus, Bischof
Montag der 31. Woche der gewöhnlichen Zeit
Evangelium Johannes 10,11-16
Dies ist der Abschnitt, in dem Jesus uns den großen Trost gibt, dass er unser guter Hirte ist. Wie schön, dass wir Jesus als unseren guten Hirten haben. Er sagt, dass er die Seinen kennt und dass er sein Leben für uns hingibt. Das ist wahr. Jesus hat sein Leben für uns hingegeben. Aber diese Beziehung ist keine einseitige Beziehung. Jesus sagt: „Ich kenne die Seinen und die Seinen kennen mich“. Das bedeutet, dass wir als seine Schafe ihn, seine Stimme, kennen müssen, um ihm zu folgen. Aber oft ist das nicht die Realität, weil wir uns nicht in dieser Logik einer zwischenmenschlichen Beziehung befinden. Der Glaube an Jesus bedeutet, sich auf eine dynamische zwischenmenschliche Beziehung mit Jesus einzulassen. Es ist eine dynamische, wechselseitige Beziehung. Glaube bedeutet also nicht einfach, an seine Existenz oder seine Lehren zu glauben, sondern in eine ständige, lebendige Beziehung mit ihm einzutreten. Er ruft uns dazu auf, über bloße religiöse Praktiken hinauszugehen und in eine aufmerksame Beziehung einzutreten, in der wir versuchen, ihn persönlicher kennen zu lernen. In dieser Beziehung wird der Glaube mehr als ein Glaube – er wird zu einer gemeinsamen Reise. Dieser Abschnitt lädt uns ein, in einem ständigen Zustand der Offenheit und des Bewusstseins zu leben, wirklich als seine „Schafe“, im vollen Vertrauen und in dem Wissen, dass er bereits alles für uns hingelegt hat. Lasst uns nachdenken: Auf welche Weise pflege ich aktiv eine persönliche Beziehung zu Jesus, höre wirklich auf seine Stimme und reagiere darauf?
Don Giorgio
Nov. 2, 2024 | Tägliches Brot
- Sonntag der ordentlichen Zeit
Evangelium – Markus 12,28-34
„Der Herr, unser Gott, ist der einzige Herr, und du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüt und von allen deinen Kräften“. Dies ist das wichtigste Gebot. Es ist mehr als ein Gebot. Es ist der Wunsch Gottes, der uns liebt und mit uns in Beziehung treten will, damit wir ganz lebendig sein können. Dies ist die Grundlage für eine persönliche Beziehung zwischen Gott und uns. Wir müssen mit unserem Herzen, unserer Seele, unserem Verstand und unserer Kraft mit Gott in Beziehung treten. Das Herz steht für die emotionalen und willensmäßigen Aspekte der Liebe. Die Seele umfasst das geistige Wesen eines Menschen. Der Verstand betont die intellektuelle Dimension des Glaubens. Die Stärke bezieht sich auf die physische und praktische Manifestation der Liebe. Dieser umfassende Ansatz verlangt eine vollständige Hingabe an Gott, die keinen Teil des eigenen Wesens von dieser Liebe unberührt lässt. Seine Liebe muss jeden Teil unserer Existenz berühren. Er legt auch nahe, dass der Glaube nicht in einzelne Bereiche aufgeteilt werden sollte, sondern jeden Aspekt des Lebens durchdringen sollte – emotional, spirituell, intellektuell und physisch. Dies wird zu einer Lebensweise. Er wird zu unserem Leben. Dann hat er das Potenzial, die gesamte Weltanschauung und Lebensweise eines Menschen zu verändern, da alles darauf ausgerichtet wird, Gott zu lieben und zu dienen. Lassen Sie uns darüber nachdenken: Was bedeutet es, Gott mit ganzem Herzen, ganzem Verstand, ganzer Seele und ganzer Kraft zu lieben, und wie wirkt sich das auf unser tägliches Leben aus?
Don Giorgio
Nov. 1, 2024 | Tägliches Brot
Allerseelen
Evangelium – Johannes 5,24-29
„Denn der Vater, der die Quelle des Lebens ist, hat den Sohn zur Quelle des Lebens gemacht“. Heute begehen wir Allerseelen. Wir gedenken all unserer verstorbenen Lieben. Unsere geliebten Verstorbenen sind diejenigen, die von Gott für unser Leben auserwählt wurden. Sie wurden zu Werkzeugen der Gnade Gottes in unserem Leben. Der Vater ist die Quelle des Lebens eines jeden von uns. Er hat den Sohn zur Quelle des Lebens in unserem Leben gemacht. In unserer Taufe haben wir das Leben dieses Sohnes geerbt, der die Quelle des Lebens ist. Sein Leben ist ewig. Sein Leben ist erfüllend. Sein Leben ist überwältigend. Das ist das Leben, das wir in den Sakramenten teilen. Dieses Leben gibt unseren geliebten Verstorbenen das ewige Leben. Das ewige Leben ist die Fortsetzung des Lebens des Sohnes in uns. Das ewige Leben ist kein Ende, sondern eine Fortsetzung des Lebens Christi in uns, das durch seine Liebe und Barmherzigkeit aufrechterhalten und gereinigt wird. Ihr Leben muss frei von allen Sünden sein, damit das Leben des Sohnes in ihnen weitergeht. Unsere Gebete und Heiligen Messen werden ihnen helfen, ihre Sünden loszuwerden. Denn unsere Gebete und die heiligen Messen sind Zeichen der Liebe und unserer Dankbarkeit für sie. Die Heilige Messe für sie wird ihnen zur Erlösung verhelfen, denn das Blut Christi wäscht ihre Sünden ab.
Möge unser heutiges Gedenken ein Kanal der Gnade und des Trostes sein, in dem Wissen, dass durch Christus die Verbindung mit unseren Lieben in der Umarmung der Liebe Gottes für immer besteht. In der Gemeinschaft der Heiligen sind wir mit ihnen durch das Gebet, die Sakramente und unsere Hoffnung auf die Auferstehung verbunden. Unsere Verbindung wird jedes Mal gestärkt, wenn wir für sie beten, uns an ihr Leben erinnern und ihr Vermächtnis durch unser eigenes Handeln ehren. Diese Beziehung ruft uns dazu auf, unseren Glauben zu vertiefen, zielgerichtet zu leben und auf Gottes Versprechen des ewigen Lebens zu vertrauen. Lasst uns nachdenken: Wie kann ich das Leben Christi, das ich durch die Taufe geerbt habe, besser leben, so dass meine Gebete eine Brücke zwischen meiner Beziehung zu Gott und dem Gedenken an meine verstorbenen Angehörigen schlagen?
Don Giorgio