März 26, 2025 | Tägliches Brot
Donnerstag der 3. Woche der Fastenzeit
Erste Lesung Jeremia 7,23-28
An diesem Donnerstag der dritten Fastenwoche enthält die erste Lesung aus Jeremia (7,23-28) einen eindringlichen Aufruf zur Selbstprüfung und Umkehr. Die Klage Gottes über die Weigerung seines Volkes, auf ihn zu hören – trotz seines ständigen, geduldigen Rufs -, klingt in dieser Fastenzeit tief nach. „Sie hörten nicht und achteten nicht darauf; sie folgten dem Starrsinn ihres bösen Herzens“. Diese Worte konfrontieren uns mit der unbequemen Wahrheit, dass auch wir in das gleiche Muster verfallen können. Die Fastenzeit ist eine heilige Zeit, in der wir aufgefordert sind, innezuhalten und über den Zustand unseres Herzens nachzudenken. Wie oft verschließen wir unsere Ohren vor Gottes Stimme und folgen stattdessen lieber unseren eigenen Wünschen, unseren eigenen Plänen, unserem eigenen Stolz? Wie oft lassen wir zu, dass unsere Sturheit unseren Geist verhärtet und wir uns selbst davon überzeugen, dass wir es besser wissen als Gott? Ihm den Rücken zu kehren, sieht nicht immer dramatisch aus – es geschieht oft langsam, subtil, wenn wir es versäumen zu beten, zuzuhören oder zu lieben. Diese Jahreszeit ruft uns auf, damit aufzuhören – damit aufzuhören, auf den Lärm unserer selbstsüchtigen Herzen zu hören, damit aufzuhören, unseren Ungehorsam zu rechtfertigen, und damit aufzuhören, der sanften Korrektur des Herrn zu widerstehen. Gottes Gebot bleibt dasselbe: „Hört auf meine Stimme … und ich werde euer Gott sein, und ihr werdet mein Volk sein.“ Die Fastenzeit bedeutet, dass wir aufhören, durch unser hartnäckiges Verhalten in dieselben Sünden zu verfallen.
Don Giorgio
März 25, 2025 | Tägliches Brot
Mittwoch der 3. Woche der Fastenzeit
Erste Lesung Deuteronomium 4:1,5-9
Die Fastenzeit ist eine heilige Zeit, die uns nicht nur zur Buße, sondern auch zum Erinnern aufruft – ein tiefes, bewusstes Erinnern, das die Art und Weise, wie wir jeden Tag leben, prägt. In Deuteronomium 4,1.5-9 ermahnt Mose das Volk, wachsam zu sein, aufzupassen und nie zu vergessen, was es gesehen hat – die Wunder, die Befreiung, die Führung Gottes. Es geht nicht nur darum, Erinnerungen zu bewahren, sondern darum, dass diese Erfahrungen den Kern dessen bilden, wer wir sind und wie wir leben. Die Fastenzeit fordert uns heraus, unsere Interaktion mit Gott zu einer Lebensweise werden zu lassen, nicht nur zu einem vorübergehenden Schwerpunkt. Es ist eine Zeit, in der wir unsere Herzen neu auf die Wahrheit ausrichten, die wir gesehen und erkannt haben, um uns vor dem Vergessen zu schützen und unsere Seelen für die ständige Gegenwart Gottes wach zu halten. Und diese Erinnerung soll nicht bei uns enden – sie muss geteilt, weitergegeben, unseren Kindern und Enkeln erzählt werden. Die Treue Gottes wird zu einer Geschichte, die wir leben, und zu einem Vermächtnis, das wir hinterlassen. Auf diese Weise verwandelt sich die Fastenzeit von einer Zeit der Vorbereitung in eine lebenslange Haltung des Bewusstseins, der Demut und des Zeugnisses für die Generationen. Durch Gebet, Fasten und Taten der Liebe verkörpern wir die Geschichte der Barmherzigkeit Gottes und setzen sie in unserer eigenen Zeit fort. Lasst uns nachdenken: Die Fastenzeit bedeutet, dass wir das Zusammenwirken Gottes mit uns zum Vermächtnis unseres Lebens machen.
Don Giorgio
März 24, 2025 | Tägliches Brot
Die Verkündigung des Herrn
Lesungen Jesaja 7:10-14,8:10; Hebräer 10:4-10; Evangelium Lukas 1:26-38
Die Verkündigung des Herrn verändert alles, denn sie markiert den Moment, in dem die Ewigkeit die Zeit berührt und das Wort Fleisch wird. In einem stillen Dorf in Nazareth tritt der Schöpfer in seine Schöpfung ein – nicht mit Donner oder Feuer, sondern durch das demütige „Ja“ einer jungen Frau. Das Wort, durch das alles geschaffen wurde, nimmt ein menschliches Herz, ein menschliches Gesicht und ein menschliches Schicksal an. Die Verkündigung ist der Moment, in dem Gottes ewiges Wort in die Grenzen der menschlichen Geschichte eintritt. Es ist die Ewigkeit, die die Zeit umarmt. Maria, voll der Gnade, wird zum Ort der Begegnung zwischen Ewigkeit und Zeit, zwischen göttlicher Freiheit und menschlicher Zusammenarbeit. Ihr „Ja“ hallt durch die Jahrhunderte, denn in ihm findet der ewige Heilsplan eine Heimat in unserer Welt. Die Verkündigung ist ein Geheimnis der Demut und der Herrlichkeit, in dem der zeitlose Gott sich entscheidet, sich in die menschliche Geschichte einzuschreiben – nicht mit Gewalt, sondern durch ein Flüstern, eine Entscheidung und ein für seinen Willen offenes Herz. In Marias Gehorsam und in der Selbsthingabe Christi beginnt sich Gottes Heilswille auf höchst erstaunliche Weise zu entfalten. Die Verkündigung ist nicht nur ein Ereignis, sie ist der Anbruch der Erlösung. Lasst uns darüber nachdenken: Verstehe ich wirklich, was in der Verkündigung geschah? Das Wort ist Fleisch geworden.
Don Giorgio
März 23, 2025 | Tägliches Brot
Montag der 3. Woche der Fastenzeit
Erste Lesung 2. Könige 5,1-15
In der heutigen ersten Lesung (2. Könige 5,1-15) werden wir Zeuge der anfänglichen Entrüstung Naamans, als der Prophet Elisa ihn anweist, eine scheinbar einfache Handlung vorzunehmen: ein Bad im Jordan. Naaman erwartete etwas Größeres, etwas Dramatischeres, das der Schwere seines Zustandes entspricht. Doch diese Begegnung offenbart eine tiefe Wahrheit der Fastenzeit: Nicht die Größe unserer Taten, sondern der Geist, in dem sie getan werden, ist vor Gott wichtig. Der Glaube verwandelt selbst die einfachste Geste in einen Moment der Gnade. Die Fastenzeit lädt uns zur Demut ein – zum Vertrauen darauf, dass Gott mit gewöhnlichen Mitteln wirkt, und dazu, unsere Handlungen nicht mit Stolz oder der Erwartung eines Spektakels anzugehen, sondern mit einem aufrichtigen Herzen, das offen ist für Heilung. Wenn wir im Glauben handeln, werden unsere kleinsten Taten – Taten der Nächstenliebe, Worte der Freundlichkeit, stille Gebete – zu Wegen der Erneuerung und zu Werkzeugen der Barmherzigkeit Gottes. Lasst uns nachdenken: Die Fastenzeit bedeutet, dass wir unseren Glauben auch in unseren einfachen Handlungen des täglichen Lebens bekräftigen.
Don Giorgio
März 23, 2025 | Tägliches Brot
- Sonntag der Fastenzeit
Erste Lesung Exodus 3:1-8,13-15
Diese geheimnisvolle Szene führt uns in das Herz der Offenbarung ein: Gott offenbart sich als eine Gegenwart, die ruft, die spricht, die sendet. Er ist kein ferner, unpersönlicher oder abstrakter Gott, sondern ein Gott, der das Leid seines Volkes sieht, der den Schrei der Unterdrückten hört und herabkommt, um sie zu befreien. Der brennende Dornbusch ist ein lebendiges Bild für die Inkarnation: Gott tritt in die Geschichte ein, ohne sie zu zerstören, sondern um sie zu heiligen. Christus ist der Dornbusch, der mit göttlicher Liebe brennt und doch unser zerbrechliches Menschsein annimmt. Dasselbe Geheimnis wird in der Eucharistie erneuert: Unter den bescheidenen Zeichen von Brot und Wein brennt die wirkliche Gegenwart des Herrn. Und wenn Gott sagt: „Ich bin, der ich bin“, bietet er uns eine sehr tiefe Wahrheit an. Er ist das Wesen schlechthin, ewig, treu, gegenwärtig. Kein von Menschenhand geschaffener Gott, sondern der, der ist, der bleibt und der uns begleitet. An diesen Gott zu glauben bedeutet, in eine lebendige Beziehung zu ihm zu treten, auf seine Verheißung zu vertrauen, uns von seinem Willen formen zu lassen. Lasst uns darüber nachdenken: Fastenzeit bedeutet, in seiner lebendigen Gegenwart zu sein, mit einer lebendigen Antwort der Beziehung.
Don Giorgio