Mittwoch, 5. März

Mittwoch, 5. März

Aschermittwoch
Erste Lesung Joel 2,12-18
Die Fastenzeit wird oft mit äußerlichen Praktiken in Verbindung gebracht – Fasten, Enthaltsamkeit und Taten der Nächstenliebe. Diese Disziplinen sind zwar wichtig, aber die heutige Lesung aus dem Propheten Joel erinnert uns daran, dass es in der Fastenzeit nicht nur um äußere Verhaltensweisen geht, sondern um eine innere Wandlung – eine echte Veränderung des Herzens. Durch den Propheten ruft Gott sein Volk auf: „Kehrt mit ganzem Herzen zu mir zurück, mit Fasten, Weinen und Klagen. Zerreißt eure Herzen und nicht eure Gewänder.“ Diese Worte machen deutlich, dass Gott mehr will als Rituale; er will eine aufrichtige Umkehr des Herzens. In biblischen Zeiten war das Zerreißen der Kleider ein Zeichen der Reue, aber Gott sagt uns, dass äußere Bekundungen bedeutungslos sind, wenn sie nicht von einer inneren Erneuerung begleitet werden. Bei wahrer Reue geht es nicht um Äußerlichkeiten, sondern darum, Gott zu erlauben, uns von innen heraus zu verändern. Joel versichert uns auch, dass Gott barmherzig ist: „Denn er ist gnädig und barmherzig, langsam zum Zorn und reich an beständiger Liebe.“ Auf diesem Weg durch die Fastenzeit geht es nicht um Angst, sondern um die Wiederentdeckung der Liebe eines Gottes, der geduldig auf uns wartet, der sich danach sehnt, uns wiederherzustellen und zu erneuern. Wenn wir durch die Fastenzeit gehen, sollten wir uns nicht mit oberflächlichen Veränderungen zufrieden geben. Öffnen wir unser Herz für Gott und lassen wir zu, dass seine Gnade uns zu einer echten Erneuerung führt, damit unser Fasten, unsere Gebete und unsere guten Werke aus einem Herzen kommen, das wirklich auf ihn ausgerichtet ist. Lasst uns nachdenken: Bringen uns unsere Gebete, unser Fasten und unsere Taten der Nächstenliebe näher zu Ihm, oder sind sie bloße Gewohnheiten ohne tiefere Umkehr?

Don Giorgio

Dienstag, 4. März

Dienstag, 4. März

Dienstag der 8. Woche der gewöhnlichen Zeit
Heiliger Kasimir
Erste Lesung Prediger 35,2-15
Der Abschnitt erinnert uns daran, dass es beim wahren Opfer nicht nur um äußere Gaben geht, sondern um die Aufrichtigkeit des Herzens. Gottes Gesetz zu halten, Dankbarkeit zu zeigen und Almosen zu geben, sind die höchsten Formen der Anbetung, weil sie eine innere Haltung der Liebe und Gerechtigkeit widerspiegeln. Unsere Großzügigkeit sollte jedoch nicht widerwillig oder mechanisch sein; sie sollte von Freude begleitet sein. Ein lächelndes Gesicht, ein bereitwilliges Herz und eine Haltung der Freundlichkeit verleihen unseren Gaben einen unschätzbaren Wert. Gott liebt einen fröhlichen Geber, nicht nur in Bezug auf materielle Großzügigkeit, sondern auch in Bezug auf die Art und Weise, wie wir andere behandeln – mit Wärme, Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit. Wahre Nächstenliebe zeigt sich nicht nur im Akt des Gebens, sondern auch in der Art und Weise, wie wir geben, damit unsere Großzügigkeit nicht durch Eigeninteresse oder Verpflichtungen getrübt wird, sondern in dem aufrichtigen Wunsch wurzelt, andere zu fördern. Lassen Sie uns darüber nachdenken: Gebe ich anderen – sei es durch meine Zeit, meine Mittel oder meine Freundlichkeit – mit einem freudigen und aufrichtigen Herzen, oder gebe ich manchmal eher aus Pflicht oder Erwartung als aus echter Liebe?

Don Giorgio

Montag, 3. März

Montag, 3. März

Montag der 8. Woche der gewöhnlichen Zeit
Erste Lesung Prediger 17,20-28
Der Abschnitt erinnert uns an die grenzenlose Barmherzigkeit Gottes, der nie aufhört, seine Kinder wieder zu sich einzuladen. Egal, wie weit man sich verirrt hat, wie viele Fehler man gemacht hat oder wie tief man gefallen ist, es gibt immer die Möglichkeit der Umkehr – einen Weg nach Hause. Gottes Vergebung ist nicht durch menschliche Schwäche oder menschliches Versagen begrenzt; vielmehr ruft er immer wieder und wartet mit offenen Armen auf diejenigen, die aufrichtigen Herzens umkehren. Dieser Abschnitt ermutigt zur Hoffnung, nicht zur Verzweiflung; er spricht von einem Gott, der nicht verurteilt, sondern der Wiederherstellung und Erneuerung will. Wahre Reue hat nicht nur mit Reue zu tun, sondern mit Vertrauen in die göttliche Barmherzigkeit, mit der Bereitschaft zur Veränderung und mit dem Mut zum Neuanfang. In einer Welt, die oft unversöhnlich zu sein scheint, bietet diese Lesung eine tiefe Beruhigung: Bei Gott ist es nie zu spät, umzukehren. Lasst uns darüber nachdenken: Bin ich wirklich offen für Gottes Barmherzigkeit und erlaube ihr, mein Herz zu verwandeln, oder lasse ich zu, dass Schuld, Angst oder Stolz mich davon abhalten, zu ihm zurückzukehren?

Don Giorgio

Sonntag, 2. März

Sonntag, 2. März

  1. Sonntag der ordentlichen Zeit
    Erste Lesung Prediger 27,5-8
    Die erste Lesung hebt die entscheidende Rolle der Achtsamkeit beim Reden hervor und betont, dass die Art, wie wir reden, die Tiefe unseres Charakters offenbart. Das Bild eines Siebes, das die Spreu vom Weizen trennt, oder eines Brennofens, der die Festigkeit von Töpferwaren prüft, dient als Metapher dafür, wie das Sprechen wie ein Läuterungsprozess wirkt, der offenbart, was wirklich im Herzen eines Menschen liegt. Worte sind nicht einfach nur Töne, sondern Spiegelbilder der inneren Wahrheit, und so wie die Früchte eines Baumes die Pflege verraten, die er erfahren hat, so verraten auch unsere Worte die Qualität unserer Gedanken und Werte. Der Text warnt vor unvorsichtigem oder leichtsinnigem Reden und mahnt uns, darauf zu achten, was wir sagen, denn Worte haben die Macht, aufzubauen oder zu zerstören. In einer Welt, in der die Sprache oft gedankenlos verwendet wird – sei es in persönlichen Gesprächen, im öffentlichen Diskurs oder in der digitalen Welt – ruft diese Lesung zur Unterscheidung auf und erinnert uns daran, dass die Integrität unserer Worte ein Maß für unseren inneren moralischen Kompass ist. Wahre Weisheit besteht nicht nur darin, zu wissen, wann man sprechen sollte, sondern auch darin, sicherzustellen, dass unsere Worte von Glaube, Hoffnung und Nächstenliebe geleitet werden. So fordert uns das Wort Gottes auf, eine Gewohnheit des nachdenklichen Sprechens zu pflegen, in der Aufrichtigkeit und Tugendhaftigkeit in allem, was wir sagen, durchscheinen. Lasst uns nachdenken: Spiegeln meine Worte durchweg den Glauben, die Hoffnung und die Nächstenliebe wider, die ich in mir selbst zu kultivieren versuche, oder offenbaren sie manchmal Schwächen, die ich verfeinern muss?

Don Giorgio