Montag, 5. Mai

Montag, 5. Mai

Montag der 3. Osterwoche
Erste Lesung Apostelgeschichte 6,8-15
Die Osterzeit ist nicht nur eine Zeit der Freude über die Auferstehung, sondern auch eine Zeit, in der wir ihre verwandelnde Kraft im Leben der Gläubigen erkennen. In der Erzählung von Stephanus sehen wir, wie ein Mann, der in inniger Beziehung zum auferstandenen Christus lebte, zu einem Gefäß der Gnade, Kraft und Kühnheit wurde. Sein Leben war geprägt von Zeichen und Wundern – nicht zur Schau, sondern als natürliche Ausstrahlung des Geistes, der in ihm wohnte. Das furchtlose Zeugnis des Stephanus angesichts falscher Anschuldigungen zeigt uns, dass der Sieg Osters nicht nur eine Verheißung für die Zukunft ist, sondern eine gegenwärtige Realität, die selbst in der Verfolgung Sinn und Mut schenkt. Die Lügen, die gegen ihn ausgesprochen wurden, konnten das Licht auf seinem Gesicht nicht trüben, das wie das eines Engels strahlte. Die Welt sah einen Mann vor Gericht, aber der Himmel sah einen treuen Diener, der Christus gleich war. Das Beispiel des Stephanus lädt uns ein, mit derselben österlichen Überzeugung zu leben: dass die Wahrheit zwar Widerstand erfahren kann, sogar gewaltsamen, aber niemals besiegt werden kann. In jeder Situation, besonders in Zeiten der Prüfung, ruft uns die Auferstehung dazu auf, fest im Licht zu stehen, in dem Wissen, dass der Sieg Christi bereits in uns wirkt. Denken wir darüber nach: Ostern ist die gegenwärtige und siegreiche Wirklichkeit der Auferstehung Christi, die den Gläubigen Kraft gibt, mit Mut, Gnade und unerschütterlicher Hingabe an die Wahrheit zu leben, selbst angesichts von Leiden und Widerstand.

Don Giorgio

Sonntag, 4. Mai

Sonntag, 4. Mai

Sonntag der Osterzeit
Lesungen Johannes 21,1-19
An diesem dritten Sonntag der Osterzeit bietet das Johannesevangelium (21,1–19) eine eindringliche Reflexion darüber, wie der auferstandene Christus uns auch heute noch begegnet, insbesondere in unseren Fehlern, unserem Hunger und unserem Ruf zur Liebe. In der Szene am See von Tiberias erscheint Jesus nicht mit einem Urteil, sondern mit geduldiger Barmherzigkeit. Er steht am Ufer, wo die Jünger vergeblich gefischt haben, und lädt sie ein, es noch einmal zu versuchen – ganz im Sinne der Lehre von Papst Franziskus, dass Gottes Barmherzigkeit das Scheitern in eine neue Mission verwandelt. Dann bereitet Christus das Frühstück für seine Jünger zu, ein Bild für die Eucharistie, in der er uns weiterhin nährt, und eine Erinnerung daran, dass das wahre christliche Leben mit der Begegnung mit dem lebendigen Herrn beginnt. Schließlich vertraut Jesus seine Herde Petrus an, nicht wegen seiner Vollkommenheit, sondern aus Liebe – und unterstreicht damit die Wahrheit, dass Liebe, nicht Erfolg oder Macht, die Grundlage jeder christlichen Berufung ist. Diese Evangeliumsstelle, bereichert durch das Vermächtnis von Papst Franziskus, ruft die Kirche dazu auf, den Weg der Barmherzigkeit, der Begegnung und der Liebe zu gehen als den sichersten Weg, dem auferstandenen Christus in der heutigen Welt nachzufolgen. Denken wir darüber nach: Ostern ist die fortwährende Begegnung mit dem auferstandenen Christus, der uns in unseren Fehlern begegnet, uns in Liebe nährt und uns in einer Mission aussendet, die auf Barmherzigkeit und herzlicher Hingabe gründet.

Don Giorgio

Samstag, 3. Mai

Samstag, 3. Mai

Heilige Philippus und Jakobus, Apostel – Fest
Erster Samstag – vertrauen wir uns dem Unbefleckten Herzen Mariens an
Erste Lesung 1 Korinther 15,1-8
An diesem Festtag der Heiligen Philippus und Jakobus lädt uns die Kirche ein, tiefer über das Fundament unseres Glaubens nachzudenken, das das unveränderliche Evangelium ist, das in der gelebten Begegnung mit dem auferstandenen Herrn verwurzelt ist. Der heilige Paulus schreibt an die Korinther und erinnert sie und uns eindringlich daran, dass „das Evangelium euch nur retten wird, wenn ihr genau an das glaubt, was ich euch verkündet habe; alles andere zu glauben, führt zu nichts“. Das ist kein Aufruf zu einer starren Ideologie, sondern zur Treue zu einer Wahrheit, die nicht erfunden, sondern empfangen wurde. Die Apostel verkündeten keine abstrakten Konzepte oder sich wandelnde Philosophien; sie gaben weiter, was sie selbst gesehen, gehört und berührt hatten: den lebendigen Christus, der den Tod besiegt hatte. Ihre Verkündigung entstand aus dieser verwandelnden Begegnung und wurde zum Fundament der Sendung der Kirche. In einer Welt, die selbst in Glaubensfragen von Neuheit und Individualisierung verführt ist, erinnert uns das heutige Fest daran, dass die Erlösung nicht daraus kommt, dass wir das Evangelium unseren Vorlieben anpassen, sondern dass wir uns vom Evangelium umformen lassen. In dieser Osterzeit sind wir erneut aufgerufen, unser Vertrauen in das apostolische Zeugnis zu erneuern, an dem festzuhalten, was wir empfangen haben, und die Wahrheit der Auferstehung nicht nur als eine Lehre zu rezitieren, sondern als Begegnung mit der Person des auferstandenen Christus zu erleben. Denken wir darüber nach: Ostern ist die lebendige Kraft des auferstandenen Christus, die durch das apostolische Zeugnis treu empfangen und verkündet wird und uns aufruft, uns von der unveränderlichen Wahrheit des Evangeliums verwandeln zu lassen.

Don Giorgio

Einweihung unseres ersten Hauses in Indonesien

Einweihung unseres ersten Hauses in Indonesien

Am Dienstag in der Osteroktav, am 22. April 2025, konnten wir unser erstes Haus in Indonesien einweihen. Es war für uns eine große Freude zu sehen, wie viele Gäste unserer Einladung gefolgt waren: Priester, Ordensleute, Vertreter öffentlicher Einrichtung, ja sogar ein Vertreter der Landesregierung der Insel Flores waren gekommen, sowie Freunde, Helfer und Bewohner des Ortes und der Umgebung. Schon in der Vorbereitung dieses Tages hatten wir viel Hilfe und Unterstützung erfahren. So hatte unser großer Freund und Helfer P. Tadeusz (Steyler Missionar) vieles organisiert: über hundert Stühle wurden uns zur Verfügung gestellt und Zelte aufgebaut, damit die Gäste von der Sonne geschützt wurden. Am Tag selbst kamen viele Helfer und Helferinnen, die sich um die Bereitstellung und Zubereitung der Getränke und des Essens sowie die Bedienung der Gäste sorgten. Wir selbst, die Schwestern, die Postulantinnen und Kandidatinnen waren bereits am Vortag mit der Dekoration und der festlichen Gestaltung beschäftigt.
Es wurde ein frohes Fest, welches mit einer festlichen Andacht begann. Ein Vertreter des Bischofs (der leider an diesem Tag nicht kommen konnte), Dechant Aster, hatte diese vorbereitet und am Ende segnete er unser Haus und die einzelnen Räume. Im Anschluss daran erfreuten unsere Postulantinnen und die Kandidatin uns alle mit einem Tanz in der traditionellen Kleidung des Landes, der mit viel Beifall belohnt wurde und unsere Gäste und auch uns Schwestern dann anregte, selbst zu tanzen. Dann wurden alle zum Buffett eingeladen und bei gutem Essen, angeregter Unterhaltung und gegenseitigem Kennenlernen ging das Fest dann allmählich zu Ende. Möge des Segen Gottes das Wirken unserer Schwestern auf Flores begleiten, damit sie zum Segen für die Menschen dort werden.

Freitag, 2. Mai

Freitag, 2. Mai

Heiliger Athanasius, Bischof, Kirchenlehrer
Freitag der 2. Osterwoche
Erster Freitag: Vertrauen wir uns dem Heiligsten Herzen Jesu an
Erste Lesung Apostelgeschichte 5,34-42
In Apostelgeschichte 5,34–42 bietet das Eingreifen des angesehenen Gesetzeslehrers Gamaliel einen Moment überraschender Klarheit und Weisheit inmitten der wachsenden Feindseligkeit gegenüber den Aposteln. Er rät zur Zurückhaltung und weist darauf hin, dass ihre Bewegung, wenn sie menschlichen Ursprungs ist, von selbst zusammenbrechen wird, wenn sie aber von Gott kommt, keine Macht sie aufhalten kann und sich ihr zu widersetzen bedeuten würde, gegen Gott selbst zu kämpfen. Diese Szene ist eine tiefgründige Reflexion über die Osterzeit: Die Auferstehung Christi hat ein göttliches Werk in Gang gesetzt, das durch menschlichen Widerstand nicht zum Schweigen gebracht oder rückgängig gemacht werden kann. Die Apostel, ermutigt durch den auferstandenen Herrn, nehmen bereitwillig Leiden um seines Namens willen auf sich und freuen sich nicht über Triumph, sondern über die Treue zu Gottes Willen. Angesichts der Verfolgung reagieren sie nicht mit Vergeltung oder Verzweiflung, sondern halten in Hoffnung aus und verkünden täglich Jesus als den Christus. Gamaliels Weisheit, wenn auch vielleicht vorsichtig und unverbindlich, spricht dennoch eine wichtige Wahrheit für jeden Gläubigen aus: Unsere Aufgabe ist es nicht, Ergebnisse zu kontrollieren, sondern uns dem Willen Gottes auszurichten und darauf zu vertrauen, dass seine Absichten, die oft verborgen sind und sich allmählich entfalten, sich durchsetzen werden. Denken wir darüber nach: Ostern ist die Zeit, in der wir den Triumph des Willens Gottes durch die Auferstehung Christi feiern und dazu eingeladen sind, auch inmitten von Prüfungen mit mutigem Vertrauen auf seinen ewigen Plan zu leben.

Don Giorgio