Montag, 30. Juni

Montag, 30. Juni

Montag der 13. Woche im Jahreskreis Die ersten Märtyrer des Römischen Stuhls Erste Lesung: Genesis 18,16-33 In der heutigen Lesung erleben wir einen bemerkenswerten Dialog zwischen Abraham und Gott, ein Gespräch, das nicht von Angst oder Förmlichkeit geprägt ist, sondern von erstaunlicher Freiheit und Kühnheit. Abraham wagt es, um Gnade zu flehen, Fragen zu stellen, zu verhandeln und offen mit dem Herrn der gesamten Schöpfung zu sprechen. Diese Freiheit wurzelt nicht in Arroganz, sondern in tiefem Vertrauen – einem so tiefen Vertrauen, dass Abraham sich Gott vertrauensvoll nähern kann, im Wissen, gehört, geschätzt und geliebt zu werden. Diese Freiheit im Gebet kann nur aus einem Herzen kommen, das Gott als Freund und Vater kennt, nicht nur als fernen Allmächtigen. Abraham zeigt uns, dass echter Glaube unsere Fragen nicht verstummen lässt oder unsere Sorgen unterdrückt; vielmehr öffnet er einen Raum, in dem Ehrlichkeit und Ehrfurcht nebeneinander bestehen. Heute sind wir eingeladen, über unsere eigene Beziehung zu Gott nachzudenken. Wir müssen frei mit ihm sprechen, wie Abraham es tat, mit Zuversicht, die aus Vertrauen entsteht. Denken wir darüber nach: Begegne ich Gott mit demselben Vertrauen und derselben Freiheit wie Abraham, im Vertrauen darauf, dass er meine Gebete erhört und eine ehrliche, persönliche Beziehung zu mir wünscht?

Don Giorgio

Freitag, 27. Juni

Freitag, 27. Juni

Herz Jesu – Hochfest Lesungen: Ezechiel 34,11-16; Römer 5,5-11 Das Hochfest des Heiligsten Herzens Jesu lädt uns ein, die tiefste und innigste Offenbarung der Liebe Gottes zu betrachten – ein Herz, das mit Mitgefühl schlägt, von Barmherzigkeit überfließt und für die Heiligung der Menschheit blutet. Dies ist keine symbolische oder ferne Liebe, sondern eine fleischgewordene Liebe, verwundet und durchbohrt, die sich ganz für unser Heil hingibt. Im Heiligsten Herzen Jesu sehen wir die Zärtlichkeit eines Hirten, der die Verlorenen sucht, die Barmherzigkeit eines Erlösers, der den Sünder annimmt, und die Treue eines Gottes, der bei uns bleibt, selbst wenn wir uns abwenden. Es ist ein Herz, das nicht nur von den Nägeln des Kreuzes blutet, sondern von jeder Wunde, die wir durch unsere Gleichgültigkeit, unsere Gewalt und unsere Liebesverweigerung verursachen. Und doch ist es ein Herz, das niemals aufhört zu vergeben, einzuladen und willkommen zu heißen. Vor diesem Herzen stehen wir auf verlorenem Posten, haben keine andere Wahl, als uns von ihm verändern zu lassen. Dieses Herz ruft uns dazu auf, nicht nur diejenigen zu lieben, die leicht zu lieben sind, sondern auch diejenigen, die uns verletzt haben; zu vergeben, nicht weil es leicht ist, sondern weil uns selbst so vollkommen vergeben wurde. Lasst uns nachdenken: Dem Heiligsten Herzen Jesu zu folgen bedeutet, unsere eigenen Herzen weicher, weiter und mutiger werden zu lassen – Herzen, die nicht die Kosten zählen, sondern bis zum Ende lieben.

Don Giorgio

Donnerstag, 26. Juni

Donnerstag, 26. Juni

Donnerstag der 12. Woche im Jahreskreis Erste Lesung Genesis 16,1-12.15-16 Die Geschichte von Hagar erinnert uns daran, dass Gott unserem Schmerz gegenüber niemals gleichgültig ist, egal wie vergessen oder ausgegrenzt wir uns fühlen. Ausgestoßen und allein in der Wildnis begegnet Hagar dem Gott, der sieht – El Roi – einem Gott, der ihre Schreie hört und Worte der Verheißung für sie und ihr Kind spricht. Ihre Erfahrung ist eine kraftvolle Gewissheit, dass der Herr selbst in Momenten der Verlassenheit, Verwirrung oder Ungerechtigkeit mit Mitgefühl und Zielstrebigkeit nahe ist. Er sieht nicht nur aus der Ferne; er greift ein, gibt uns unsere Würde zurück und bietet eine Zukunft. Hagars Begegnung fordert uns heraus zu glauben, dass kein Leid unbemerkt bleibt und dass göttliche Aufmerksamkeit selbst die trostlosesten Orte des menschlichen Herzens erreicht. Lasst uns nachdenken: Glaube ich wirklich, dass Gott mich sieht und meine Schreie hört, selbst in den Momenten, in denen ich mich am einsamsten oder übersehen fühle?

Don Giorgio

Mittwoch, 25. Juni

Mittwoch, 25. Juni

Mittwoch der 12. Woche im Jahreskreis Erste Lesung: Genesis 15,1-12.17-18 Die heutige Lesung lädt uns ein, über den unerschütterlichen Glauben Abrams nachzudenken, der sich trotz einer scheinbar unmöglichen Realität entschied, an Gottes Versprechen zu glauben. Sein Körper war alt, seine Umstände düster, und Dunkelheit hatte ihn buchstäblich umhüllt, doch sein Vertrauen wankte nicht. Und es war dieser Glaube, nicht seine Stärke oder sein Erfolg, der ihn vor Gott gerecht machte. Auch wir sind in unserem Leben oft von Dunkelheit, Verwirrung, Angst oder Entmutigung umgeben, doch wie Abram sind wir aufgerufen zu glauben, dass Gottes Versprechen Bestand hat, auch wenn wir den Ausgang nicht absehen können. Wahrer Glaube ist nicht die Abwesenheit von Zweifeln, sondern die Entscheidung, Gottes Wort über alle Erscheinungen hinaus zu vertrauen. Mögen wir uns in der Stille und im Dunkeln daran erinnern, dass Gott stets treu ist und sein Bund mit uns niemals gebrochen werden wird. Lassen Sie uns nachdenken: Bin ich bereit, auf Gottes Versprechen zu vertrauen, auch wenn die Umstände düster erscheinen und die Erfüllung unmöglich erscheint?

Don Giorgio

Montag, 23. Juni

Montag, 23. Juni

Montag der 12. Woche im Jahreskreis Erste Lesung – Genesis 12,1-9 Die Geschichte von Abrams Berufung erinnert uns daran, dass Berufung mit zwei einfachen, aber tiefgreifenden Handlungen beginnt: Zuhören und Nachfolgen. Gott legt nicht den gesamten Weg im Voraus fest; vielmehr lädt er uns ein, seiner Stimme zu vertrauen und den ersten Schritt zu tun, auch wenn der Weg vor uns unbekannt ist. Abram ließ alles Vertraute zurück, sein Land, seine Heimat, seine Sicherheit – nicht, weil er alle Antworten kannte, sondern weil er an den glaubte, der ihn rief. Das ist der Kern jeder Berufung, sei es zum Priesteramt, zum Ordensleben, zur Ehe oder zu einem Leben im hingebungsvollen Dienst: ein Herz, das offen zuhört und mutig antwortet. Heute sind wir aufgefordert, unser eigenes „Ja“ zu Gott zu erneuern, nicht in großen Gesten, sondern im stillen Gehorsam des Alltags, im Vertrauen darauf, dass jeder Schritt im Glauben uns tiefer in seine Verheißung führt. Lassen Sie uns nachdenken: Höre ich in meinem Leben wirklich auf den Ruf Gottes und habe ich den Mut, ihm zu folgen, auch wenn der weitere Weg unklar ist?

Don Giorgio