Juni 17, 2025 | Tägliches Brot
Dienstag der 11. Woche im Jahreskreis Erste Lesung – 2. Korinther 8,1-9 Großzügigkeit bemisst sich nicht an der Fülle dessen, was wir haben, sondern an der Bereitschaft, mit Liebe zu geben, so wie Christus sich für uns hingegeben hat. In der heutigen Lesung lädt uns der heilige Paulus ein, über die grenzenlose Großzügigkeit Jesu nachzudenken, der, obwohl reich an Göttlichkeit, die Armut des menschlichen Lebens und das Kreuz wählte, um uns mit Gnade, Barmherzigkeit und ewiger Hoffnung zu bereichern. Diese göttliche Großzügigkeit ist nicht nur ein Beispiel – sie ist ein Ruf. Wenn wir von uns selbst geben – unsere Zeit, unsere Ressourcen, unsere Aufmerksamkeit –, nehmen wir am Leben Christi teil, der sich für andere hingegeben hat. Zögern wir nicht, großzügig zu sein, auch wenn es uns etwas kostet, denn jedes Geben, das in Liebe verwurzelt ist, bringt uns Gott näher und macht seine Gegenwart in der Welt sichtbar. Durch das Geben werden wir nicht kleiner, sondern ihm ähnlicher, der alles für uns gegeben hat. Lassen Sie uns nachdenken: Wahre Großzügigkeit spiegelt Christus wider, der arm wurde, um uns mit seiner Liebe zu bereichern, und der uns auffordert, selbstlos zu geben, damit andere durch uns Gott begegnen können.
Don Giorgio
Juni 16, 2025 | Tägliches Brot
Montag der 11. Woche im Jahreskreis Erste Lesung 2. Korinther 6,1-10 Jeder Augenblick unseres Lebens ist von der Gnade Gottes berührt, still, großzügig und immer wieder neu geschenkt. Der heilige Paulus erinnert uns daran, diese Gnade nicht unbeachtet oder ungenutzt verstreichen zu lassen, denn jetzt ist die günstige Zeit, jetzt ist der Tag des Heils. Allzu oft warten wir auf den „perfekten“ Moment, um neu anzufangen, zu vergeben, mit Liebe zu handeln, doch die Gnade ist bereits da und ruft uns auf, jetzt zu antworten. Dankbar zu leben bedeutet zu erkennen, dass jeder Atemzug, jede Gelegenheit zu lieben oder zu dienen, ein göttliches Geschenk ist. Und diese Gnade mit Liebe zu leben bedeutet, sie nach außen strömen zu lassen: in Geduld in Prüfungen, in Güte, wenn man missverstanden wird, in Standhaftigkeit in schwierigen Zeiten. Im christlichen Leben geht es nicht um gelegentliche Akte der Frömmigkeit, sondern darum, mit freudiger Ausdauer und einem für Gottes Rhythmus offenen Herzen zuzulassen, dass die Gnade, die wir empfangen haben, jeden Gedanken, jedes Wort und jeden Schritt formt.
Don Giorgio
Juni 15, 2025 | Tägliches Brot
Die Heiligste Dreifaltigkeit Erste Lesung – Sprüche 8,22-31 An diesem Hochfest der Heiligsten Dreifaltigkeit betrachten wir das tiefe Geheimnis im Herzen unseres Glaubens: Gott als ewige Gemeinschaft, Vater, Sohn und Heiliger Geist, vollkommen vereint in Liebe. Seit Anbeginn der Schöpfung, wie das Buch der Sprüche poetisch offenbart, freute sich diese göttliche Weisheit über die Welt und freute sich, unter den Menschen zu sein. Die Dreifaltigkeit ist kein fernes theologisches Konzept, sondern der lebendige Herzschlag allen Seins, der uns zur Beziehung ruft. Sie ist geteilte, gelebte und wiedererlebte Liebe, eine Liebe, die niemals einsam, niemals statisch ist. In der Dreifaltigkeit erblicken wir die Fülle der Einheit ohne Uniformität, der Unterscheidung ohne Spaltung, der Selbsthingabe ohne Verlust. Dieses Geheimnis ist sowohl unser Ursprung als auch unsere Bestimmung: Wir sind nach dem Bild dieser göttlichen Gemeinschaft geschaffen und berufen, sie in unserem Leben widerzuspiegeln – durch Gemeinschaft, Vergebung, gegenseitigen Dienst und Freude. An diesem Fest wollen wir nicht nur den dreieinigen Gott anbeten, sondern uns auch tiefer in sein Leben hineinziehen lassen, damit unsere Häuser, unsere Beziehungen und unsere Kirche die Harmonie und Liebe der Dreifaltigkeit besser widerspiegeln. Denken wir darüber nach: Die Allerheiligste Dreifaltigkeit ist das Mysterium eines Gottes in drei Personen – Vater, Sohn und Heiliger Geist –, deren vollkommene Liebesgemeinschaft Quelle, Vorbild und Bestimmung all unseres Handelns ist.
Don Giorgio
Juni 14, 2025 | Tägliches Brot
Der heilige Antonius von Padua, Priester, Kirchenlehrer Freitag der 10. Woche im Jahreskreis Erste Lesung – 2. Korinther 4,7-15 Das Fest des heiligen Antonius von Padua erinnert uns eindringlich an das Geheimnis göttlicher Kraft, die in menschlicher Schwäche verborgen liegt. In der heutigen Lesung aus dem 2. Korintherbrief spricht der heilige Paulus klar und deutlich: „Wir sind nur die irdenen Gefäße, die diesen Schatz enthalten, um deutlich zu machen, dass diese überwältigende Kraft von Gott und nicht von uns kommt.“ Dieses Paradoxon liegt im Herzen des christlichen Lebens. Wir leben umgeben von Prüfungen, belastet von Leid, vielleicht sogar verraten oder verstoßen von denen, denen wir vertrauten, doch wir sind nie verlassen. Die Kraft, die uns trägt, entspringt nicht menschlicher Anstrengung oder Widerstandskraft, sondern dem lebendigen Gott, der in uns wohnt. Auch der heilige Antonius, bekannt für seine Beredsamkeit und Weisheit, blieb von den Lasten des Lebens nicht verschont. Doch er ließ zu, dass Gottes Wort so tief in ihm Wurzeln schlug, dass selbst sein Kummer zu fruchtbarem Boden für Wunder und Hoffnung wurde. Er verstand, dass wir, wenn wir Jesu Tod, seine Ablehnung, sein Schweigen und sein Kreuz in unserem Leib tragen, auch zulassen, dass sein auferstandenes Leben durch uns offenbar wird. Das ist keine poetische Übertreibung; es ist eine spirituelle Wahrheit, die aus Leiden und Glauben geboren wurde. Wenn wir uns von allen Seiten bedrängt fühlen, von familiären Wunden, Liebeskummer oder inneren Kämpfen erdrückt, können wir uns daran erinnern, dass der Tonkrug zwar zerbrechen mag, der Schatz darin aber ewig ist. Der heilige Antonius lehrt uns, diesem göttlichen Paradoxon zu vertrauen: dass Gott in unserer größten Verletzlichkeit am mächtigsten ist. Seine Gnade verlässt uns nie, selbst wenn Antworten weit entfernt scheinen oder die Kraft versagt. Und so machen wir weiter, nicht indem wir unsere Schwierigkeiten leugnen, sondern im tiefen Bewusstsein, dass das Auferstehungsleben Christi bereits in uns wirkt. Lasst uns nachdenken. Durch unser in Gemeinschaft mit ihm dargebrachtes Leiden überleben wir nicht nur, sondern werden zu Gefäßen, durch die sein Licht andere erreicht.
Don Giorgio
Juni 12, 2025 | Tägliches Brot
Donnerstag der 10. Woche im Jahreskreis
Erste Lesung 2 Korinther 3,15-4,1.3-6
Der Heilige Geist entfernt in seinem stillen, aber mächtigen Wirken den Schleier, der einst unsere Sicht vernebelte, und ermöglicht uns, mit unverhülltem Herzen das strahlende Antlitz Christi zu schauen. Diese Enthüllung ist nicht nur eine Offenbarung der Wahrheit, sondern eine Einladung zur Freiheit – eine Freiheit, die uns zu lebendigen Abbildern der Herrlichkeit des Herrn verwandelt. Nicht länger gebunden an Angst, Unwissenheit oder die Last des Gesetzes, werden wir in eine leuchtende Gemeinschaft hineingezogen, in der die Gnade uns Tag für Tag erneuert. Wenn wir über die Herrlichkeit des Herrn nachdenken, sind wir keine passiven Beobachter, sondern aktive Teilhaber an seinem Licht, berufen, seine Barmherzigkeit, seine Liebe und seine Wahrheit in einer Welt widerzuspiegeln, die noch immer in Schatten gehüllt ist. Denken wir darüber nach: Dies ist die heilige Aufgabe, die uns anvertraut ist: das Licht, das wir empfangen haben, weiterzutragen und es leuchten zu lassen, auch durch unsere Schwäche, damit andere die befreiende Schönheit Gottes erkennen können.
Don Giorgio