Dieses Jahr hatte ich die Gelegenheit, vom 16. bis 31. Juli einen Junioratskurs in Rom zu absolvieren. Die Zeit war sehr anstrengend, nicht nur wegen der hohen Temperaturen, sondern auch wegen der vielen neuen Erfahrungen. Die Einheit in der Vielfalt, die eine internationale Gemeinschaft kennzeichnet, hat mich noch sensibler für andere werden lassen und mir gezeigt, wie offen oder auch verschlossen ich für das Anderssein von Menschen bin. Ich habe wahrgenommen, dass das, was mir richtig und angemessen erscheint, für jemand anderen nicht immer dasselbe ist. Und hier beginnt in mir der Raum des Respekts und der Akzeptanz der anderen Person. Jeden Tag für diese kurze Zeit in dieser Gemeinschaft zu leben, hat mir auch eine ganz einfache Sache gezeigt: Wenn wir uns in die gleiche Richtung bewegen, dann wird es richtig und gut.

Wenn wir uns in dieselbe Richtung auf Gott zu bewegen, kann uns keine Barriere – Sprache, Kultur, Bräuche – trennen.

In diesen zwei Wochen konnte ich an vielen Orten, die für uns Gläubige wichtig sind, verschiedene „Begegnungen“ sehen und geistlich erleben.

Von allen Orten, die ich in Rom gesehen habe, war für mich persönlich die Kirche Quo Vadis und die Reflexion über Christus und Petrus auf der Straße, die aus Rom hinausführt, am wichtigsten.

„Wohin gehst du, Herr?“ – ich denke, diese Frage kann ich mir jeden Tag, jede Stunde stellen, wenn ich Verpflichtungen, Schwierigkeiten, Leiden, dem Menschen, der mir Kopfschmerzen bereitet, den Entscheidungen, die getroffen werden müssen, den Rücken zuwende. Und Jesus geht in die entgegengesetzte Richtung, um all das zu erfüllen, wovor ich weglaufe.

Ich danke Gott für diese Zeit.

                                                                                                              Sr. M. Justyna