Mittwoch der 28. Woche der gewöhnlichen Zeit

Heilige Hedwig, Ordensfrau

Heilige Margareta Maria Alacoque, Jungfrau

Evangelium Lukas 11,42-46

„Ihr, die ihr den Zehnten von Minze und Raute und allerlei Gartenkräutern gebt und die Gerechtigkeit und die Liebe Gottes vernachlässigt!“ Das ist die sogenannte pharisäische Haltung. Sie gibt den von Menschen gemachten Regeln und Bräuchen mehr Bedeutung, weil andere darauf achten. Dabei werden wichtige Grundsätze wie die Gerechtigkeit und die Liebe Gottes zu jedem einzelnen von uns außer Acht gelassen. Das Verhalten der Pharisäer spiegelt die Sorge um Äußerlichkeiten und die Befolgung der von Menschen gemachten Regeln wider, um in den Augen der anderen gerecht zu erscheinen. Sie verfehlen jedoch das Herz des wahren Glaubens: ein Engagement für Gerechtigkeit, Mitgefühl und Liebe. Die Kritik Jesu verdeutlicht die Spannung zwischen äußerer Religiosität und innerer Rechtschaffenheit. Sie erinnert uns daran, dass es im geistlichen Leben nicht darum geht, rituelle Kästchen abzuhaken, sondern die Kernprinzipien der Gerechtigkeit, des Erbarmens und der Liebe zu anderen zu verkörpern, die Gottes Liebe zu allen Menschen widerspiegeln. Diese Botschaft ermutigt uns, über die Oberfläche religiöser oder moralischer Verpflichtungen hinauszublicken und unser Handeln an tieferen Werten auszurichten, die sowohl Gott als auch die Würde der anderen ehren. Lasst uns nachdenken: Wie kann ich sicherstellen, dass mein äußeres Handeln mit den tieferen Werten von Gerechtigkeit und Liebe übereinstimmt, anstatt nur äußere Erwartungen zu erfüllen?

Don Giorgio