Samstag der 29. Woche der gewöhnlichen Zeit
Samstag Gedenktag der seligen Jungfrau Maria
Evangelium Lukas 13,1-9


„Lasst ihn noch ein Jahr stehen und gebt mir Zeit, ihn umzugraben und zu düngen; vielleicht trägt er im nächsten Jahr Früchte; wenn nicht, könnt ihr ihn abschneiden.“ Es gibt immer eine Möglichkeit, Buße zu tun. Wir dürfen nicht voreilig über uns selbst oder andere urteilen. Diese Geduld mit uns selbst und mit anderen ist sehr entscheidend. Es ist keine passive Geduld, sondern eine aktive Geduld, so wie dieser Mann, der den Baum umgraben und düngen wird. Die Bitte des Gärtners, dem Baum mehr Zeit zu geben – zusammen mit einer zusätzlichen Pflege -, zeugt von einer aktiven Geduld. Er wartet nicht einfach ab, sondern greift mit der Absicht ein, Wachstum und Veränderung zu fördern. Dies kann als Metapher für Gottes Geduld mit der Menschheit dienen und dafür, wie wir mit uns selbst und anderen umgehen können, wenn Wachstum oder Veränderung langsam zu sein scheinen. So wie der Gärtner den Baum in der Hoffnung auf künftige Früchte pflegt, sind auch wir aufgerufen, das Wachstum zu fördern, sowohl bei uns selbst als auch bei anderen, und zwar durch gezielte Maßnahmen wie Selbstreflexion, Vergebung und Ermutigung. Diese Form der Geduld ist keine passive Resignation, sondern vielmehr ein aktives Engagement für die Schaffung von Bedingungen für Wachstum, Veränderung und schließlich für das Tragen von Früchten. Sie unterstreicht die Bedeutung der Barmherzigkeit und erinnert uns daran, dass Menschen sich mit Zeit, Sorgfalt und Anstrengung ändern und die Frucht guter Taten hervorbringen können, auch wenn dies zunächst unwahrscheinlich erscheint. Lassen Sie uns darüber nachdenken: Wie viel aktive Geduld habe ich mit mir selbst und mit anderen?

Don Giorgio