Heiliger Karl Borromäus, Bischof
Montag der 31. Woche der gewöhnlichen Zeit
Evangelium Johannes 10,11-16
Dies ist der Abschnitt, in dem Jesus uns den großen Trost gibt, dass er unser guter Hirte ist. Wie schön, dass wir Jesus als unseren guten Hirten haben. Er sagt, dass er die Seinen kennt und dass er sein Leben für uns hingibt. Das ist wahr. Jesus hat sein Leben für uns hingegeben. Aber diese Beziehung ist keine einseitige Beziehung. Jesus sagt: „Ich kenne die Seinen und die Seinen kennen mich“. Das bedeutet, dass wir als seine Schafe ihn, seine Stimme, kennen müssen, um ihm zu folgen. Aber oft ist das nicht die Realität, weil wir uns nicht in dieser Logik einer zwischenmenschlichen Beziehung befinden. Der Glaube an Jesus bedeutet, sich auf eine dynamische zwischenmenschliche Beziehung mit Jesus einzulassen. Es ist eine dynamische, wechselseitige Beziehung. Glaube bedeutet also nicht einfach, an seine Existenz oder seine Lehren zu glauben, sondern in eine ständige, lebendige Beziehung mit ihm einzutreten. Er ruft uns dazu auf, über bloße religiöse Praktiken hinauszugehen und in eine aufmerksame Beziehung einzutreten, in der wir versuchen, ihn persönlicher kennen zu lernen. In dieser Beziehung wird der Glaube mehr als ein Glaube – er wird zu einer gemeinsamen Reise. Dieser Abschnitt lädt uns ein, in einem ständigen Zustand der Offenheit und des Bewusstseins zu leben, wirklich als seine „Schafe“, im vollen Vertrauen und in dem Wissen, dass er bereits alles für uns hingelegt hat. Lasst uns nachdenken: Auf welche Weise pflege ich aktiv eine persönliche Beziehung zu Jesus, höre wirklich auf seine Stimme und reagiere darauf?
Don Giorgio