Donnerstag der 2. Adventswoche
Unsere Liebe Frau von Guadalupe
Evangelium – Matthäus 11:11-15
In Matthäus 11,11-15 spricht Jesus zur Menge und erklärt Johannes den Täufer als den Größten unter den von Frauen Geborenen. Er sagt aber auch, dass der Geringste im Himmelreich größer ist und lädt uns ein, über die radikalen Werte des Reiches Gottes nachzudenken. Diese markante Aussage lädt uns ein, über den tiefgreifenden Unterschied zwischen den Werten des Himmelreichs und denen der säkularen Welt nachzudenken. Im Himmelreich wird Größe nicht an Macht, Reichtum oder sozialem Status gemessen, sondern an Demut, Glauben und Offenheit für Gottes Gnade. Die Geringsten, die Ausgegrenzten und die Übersehenen werden nicht nur einbezogen, sondern erhalten in den Augen Gottes ihren wahren Wert und ihre Würde. Der Advent, eine Zeit der Vorbereitung und Erwartung, erinnert uns eindringlich an diese göttliche Umkehrung der Prioritäten. Sie fordert uns heraus, unsere eigenen Werte und Handlungen zu überprüfen: Spiegelt sich in uns die Inklusivität, Gerechtigkeit und Barmherzigkeit von Gottes Reich wider? Erkennen wir den Wert derjenigen an, die von der Gesellschaft oft missachtet werden, und bekräftigen wir ihn? Im Advent geht es nicht nur darum, sich auf die Feier der Geburt Christi vorzubereiten, sondern auch darum, unsere Herzen darauf vorzubereiten, im Einklang mit den transformativen Werten des Reiches Gottes zu leben. Es ist eine Einladung, Größe als Dienst neu zu begreifen, Gottes Gegenwart an den unwahrscheinlichsten Orten zu sehen und als diejenigen zu leben, die eine Liebe praktizieren, die über die Grenzen und Hierarchien der Welt hinausgeht. Lasst uns nachdenken: Wie kann ich meine Prioritäten und mein Handeln so ausrichten, dass sie besser die Inklusivität, Demut und Liebe widerspiegeln, die die Werte des Himmelreichs ausmachen?

Don Giorgio