Heilige Lucia, Jungfrau, Märtyrerin
Freitag der 2. Adventswoche
Evangelium – Matthäus 11:16-19
„Doch die Weisheit hat durch ihre Taten Recht behalten“. Jesus wendet sich gegen die Tendenz, Menschen auf der Grundlage oberflächlicher Kategorien oder gesellschaftlicher Erwartungen zu beurteilen. Er hebt hervor, dass Johannes der Täufer für seinen asketischen Lebensstil kritisiert wurde, während Jesus selbst für seine Kontaktfreudigkeit und seine Bereitschaft, mit Sündern Mahlzeiten zu teilen, verurteilt wurde. Diese Gegenüberstellung unterstreicht, dass das Wesen einer Person nicht durch Äußerlichkeiten oder die Anpassung an die Normen anderer bestimmt wird, sondern durch die Weisheit und Integrität, die sich in ihrem Handeln zeigt. Jesus bekräftigt, dass wahre Weisheit sich in Taten zeigt, die Liebe, Mitgefühl und Gerechtigkeit widerspiegeln. Jesus stellt diese Denkweise in Frage, indem er betont, dass der wahre Wert nicht darin liegt, dass man sich an gesellschaftliche Etikette oder äußere Rituale hält, z. B. was man isst oder trinkt, sondern in der Authentizität des eigenen Handelns. Die Weisheit, so behauptet er, wird durch ihre Taten bestätigt – was bedeutet, dass ein Leben, das von echter Liebe, Mitgefühl und Integrität geprägt ist, lauter spricht als alle vorgefassten Urteile oder oberflächlichen Äußerlichkeiten. Jesus lädt uns ein, über oberflächliche Kriterien hinauszublicken und uns stattdessen auf die verändernde Kraft von Handlungen zu konzentrieren, die in der Liebe Gottes verwurzelt sind und die letztlich den wahren Charakter eines Menschen definieren und ihn mit der göttlichen Weisheit in Einklang bringen. Lasst uns nachdenken: Auf welche Weise lasse ich zu, dass gesellschaftliche Erwartungen oder oberflächliche Urteile meine Sicht auf andere oder mich selbst beeinflussen, und wie kann ich mich mehr darauf konzentrieren, ein Leben der Liebe, des Mitgefühls und der Integrität zu führen, das Gottes Weisheit widerspiegelt?

Don Giorgio