1. Sonntag im Advent
    Evangelium Lukas 3,10-18
    Das Wirken des Johannes erregte große Aufmerksamkeit, und das Volk fragte sich voller Erwartung, ob er der Messias sein könnte. Johannes stellte jedoch schnell seine Rolle klar und wies nicht auf sich selbst, sondern auf Christus hin. Seine Worte: „Ich bin nicht fähig, die Riemen seiner Sandalen zu lösen“, spiegeln ein tiefes Bewusstsein seiner Position und der Größe der Mission Christi wider. Die Demut des Johannes liegt in seiner Bereitschaft, beiseite zu treten und die Aufmerksamkeit des Volkes auf Jesus zu lenken, anstatt nach Ruhm für sich selbst zu streben. Der Advent als Zeit der Vorbereitung fordert uns auf, dieselbe Haltung der Demut einzunehmen. Es ist eine Zeit, in der wir unsere eigenen Grenzen erkennen und unsere Aufmerksamkeit auf das Kommen Christi lenken. So wie Johannes den Weg für Jesus vorbereitet hat, sind wir eingeladen, unsere Herzen und unser Leben darauf vorzubereiten, ihn ganz zu empfangen. Dazu gehört, dass wir Stolz, Selbstbezogenheit und Ablenkungen ablegen, die uns daran hindern könnten, den wahren Christus zu erkennen und der Welt zu präsentieren. Bei der Demut im Advent geht es nicht darum, uns selbst zu schmälern, sondern Gott Raum zu geben, um in uns zu wirken. Es bedeutet, anzuerkennen, dass wir nicht der Mittelpunkt der Geschichte sind, sondern Teil einer größeren Erzählung, in der Christus im Mittelpunkt steht. Indem wir das tun, werden wir zu authentischen Zeugen seiner Liebe, Barmherzigkeit und Wahrheit, ähnlich wie Johannes der Täufer. Lasst uns nachdenken: Wie kann ich in dieser Adventszeit demütig meine eigenen Wünsche, meinen Stolz oder meine Ablenkungen beiseite lassen, damit Christus in meinem Leben und im Leben der Menschen um mich herum die Hauptrolle spielen kann?

Don Giorgio